Zwillingsparadoxon: Unterschrift-Aktion aus den USA

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Kugel

Beitragvon Ernst » Fr 9. Dez 2011, 10:59

Highway hat geschrieben: Kannst du eine Masse beschleunigen ohne eine Kraft aufwenden zu müssen? Ich denke nicht.

Natürlich nicht. Das ist doch direkt abzulesen aus

d²s/dt²=F/m

Ist die Kraft Null, wird d²s/dt² Null.

Andererseits kann man sagen, wenn eine Beschleunigung auftritt, dann ist die angreifende (Summen)kraft ungleich Null. Und da nun mal die Gondel im Jahrmarktsystem beschleunigt wird, ist auch die Kraftsumme auf die Gondel ungleich Null und gleich der Zentripetalkraft.

Gruß
Ernst
Ernst
 
Beiträge: 11188
Registriert: Mi 31. Dez 2008, 18:58

Aktion Reaktion

Beitragvon rmw » Fr 9. Dez 2011, 11:47

Ernst hat geschrieben:Dadurch aber wirkt doch keine zusätzliche Kraft auf die Kugel. Da bleibt´s bei der Zentripetalkraft.

Na, Zentripetalkraft und Zentrifugalkraft sind Aktion und Reaktion, ganz gleich aus welchen System du es betrachtest. Steht korrekterweise so auch im Gerthsen.
rmw
 
Beiträge: 1537
Registriert: Di 6. Jan 2009, 14:05

Karussel

Beitragvon rmw » Fr 9. Dez 2011, 12:03

Und hier eine ganz korrekte Darstellung der Kräfte die am Seil des Karussels angreifen:
http://www.pi.physik.uni-frankfurt.de/v ... _01_05.pdf
rmw
 
Beiträge: 1537
Registriert: Di 6. Jan 2009, 14:05

Re: Karussel

Beitragvon contravariant » Fr 9. Dez 2011, 12:18

rmw hat geschrieben:Und hier eine ganz korrekte Darstellung der Kräfte die am Seil des Karussels angreifen:
http://www.pi.physik.uni-frankfurt.de/v ... _01_05.pdf

Für das Layout der Folie gehört jemand geschlagen..
Aber der Inhalt ist ja eindeutig. Dort steht ganz klar: im mitrotierenden System. Dass sich dort Zentripetal- und Zentrifugalkraft aufheben hat auch niemand bestritten. Die Diskussion hier im Forum dreht sich aber um das äußere IS "Jahrmarkt". - Wer lesen kann ist halt klar im Vorteil.
contravariant
 
Beiträge: 3028
Registriert: Sa 14. Feb 2009, 20:16

Re: Aktion Reaktion

Beitragvon Ernst » Fr 9. Dez 2011, 12:45

rmw hat geschrieben:Na, Zentripetalkraft und Zentrifugalkraft sind Aktion und Reaktion, ganz gleich aus welchen System du es betrachtest. Steht korrekterweise so auch im Gerthsen.


Trägheitskräfte beschreiben Beschleunigungen in rotierenden Bezugssystemen. In IS Bezugssystemen existieren keine Trägheitskräfte und daher keine Zentrifugalkraft. Da kannst Du Dich kopfstellen. Deine Aussage ist, wisenschaftlich gesehen, ganz einfach falsch.

http://www.pi.physik.uni-frankfurt.de/v%20...%20_01_05.pdf
Karussell im Bezugssystem Karussell.png
Karussell im Bezugssystem Karussell.png (26.4 KiB) 3152-mal betrachtet


Ja mein Lieber, Da kannst Du wohl nicht lesen. :!:

KS' Mitrotierendes Koordinatensystem.

Ernst
Ernst
 
Beiträge: 11188
Registriert: Mi 31. Dez 2008, 18:58

Drehendes System

Beitragvon rmw » Fr 9. Dez 2011, 13:11

Ernst hat geschrieben:Trägheitskräfte beschreiben Beschleunigungen in rotierenden Bezugssystemen.

Trägheitskräfte sind Kräfte die von Beschleunigungen bewirkt werden. Natürlich ist ein beschleunigtes System kein IS, das heißt aber nicht dass nicht Kräfte aus einem beschleunigten System (hier einem drehenden System) darauf wirkten.
Auf die Lagerung des Karussels wirkt die Fliehkraft genau so wie auf den mitdrehenden Teil des Karussels. Und die Fliehkraft des Autos wirkt auf die Straße. (Von einer zusätzlichen Kraft habe ich nirgendwo gesprochen.)
Meine Aussage ist technisch und physikalisch richtig, eine Wissenschaft ist das heute nicht mehr da es seit Newton bekanntes Wissen ist.

Ernst hat geschrieben:KS' Mitrotierendes Koordinatensystem.

Für die Kraftwirkung ist das völlig gleich.
rmw
 
Beiträge: 1537
Registriert: Di 6. Jan 2009, 14:05

Re: Drehendes System

Beitragvon Ernst » Fr 9. Dez 2011, 14:11

rmw hat geschrieben: Von einer zusätzlichen Kraft habe ich nirgendwo gesprochen.

Natürlich hast Du stets von einer zusätzlichen Kraft im Jahrmarktsystem gesprochen, von einer Zentrifugalkraft, welche der Zentripetalkraft das Gleichgewicht halten soll. Und das stimmt eben nicht. Erstens existiert dort keine Zentrifugalkraft und zweitens existiert dort kein Gleichgewicht. Wenn Du nun anderes sagst, hattest Du Dich geirrt.

Ich stelle noch einmal abschließend eine Darstellung und Beschreibung ein, welche die Verhältnisse in den beiden Bezugssystemen vollstänig und zutreffend beschreibt:

http://www.dieter-heidorn.de/Physik/VS/Mechanik/K08_Kreisbewegung/K08_Kreisbewegung.html
Kugel am Seil.png
Kugel am Seil.png (47.62 KiB) 3579-mal betrachtet


Als zweites Beispiel wird ein Kegelpendel betrachtet: An einem vertikal aufgestellten Stab wird ein Fadenpendel befestigt und der Stab in Drehung versetzt. Der Pendelkörper führt nach dem Ende des Beschleunigungsvorgangs eine horizontale Kreisbewegung aus.

Ein Beobachter A im Laborsystem beschreibt die Situation wie folgt:
Der Faden übt eine Zugkraft FF auf den Pendelkörper aus; als Wechselwirkungskraft tritt am Stab die Kraft FB auf.
Die für die Kreisbewegung nötige Zentripetalkraft ergibt sich aus der vektoriellen Addition von Zugkraft FF und Gewichtskraft FG des Pendelkörpers.

Ein mitrotierender Beobachter B stellt fest:
Auf den Pendelkörper wird die Kraft FF ausgeübt (Wechselwirkungskraft dazu ist FB).
Trotzdem bleibt der Pendelkörper – im mitrotierenden Bezugssystem – in Ruhe. Es muss also eine Gleichgewichtskraft FF* geben. Zu dieser Kraft gibt es keine Gegenkraft.

FF* lässt sich in zwei Komponenten zerlegen: FF* = FZ* + FG

Die Beschreibung durch den Beobachter B ist natürlich gleichwertig zu der Beschreibung des Beobachters A:

FF = -FF*
FF = -FZ* - FG
FF = FZ - FG
Also
FZ = FF + FG

Das bedeutet, daß sich durch Wechsel des Bezugssystems natürlich die Zentripetalkraft nicht ändert. Nur im zweiten Fall ist sie ausgeglichen und im ersten nicht.
.
Ernst
 
Beiträge: 11188
Registriert: Mi 31. Dez 2008, 18:58

Re: Zwillingsparadoxon: Unterschrift-Aktion aus den USA

Beitragvon Ernst » Fr 9. Dez 2011, 15:48

Aus der gleichen Quelle noch ein einfacheres Beispiel:
http://www.dieter-heidorn.de/Physik/VS/Mechanik/K08_Kreisbewegung/K08_Kreisbewegung.html

6. Die Zentripetalkraft wird oft mit der Zentrifugalkraft verwechselt. Zwischen diesen beiden Kräften muss aber unterschieden werden, wie die folgende Betrachtung zeigen soll.
Eine Drehbewegung kann aus verschiedenen Bezugssystemen betrachtet werden, z.B. aus dem sogenannten „Laborsystem“, d.h. einem Bezugssystem, in dem die Kreisbewegung abläuft, oder aus einem mitrotierenden Bezugssystem.
Denken Sie zur Veranschaulichung an ein Karussell: Wenn Sie daneben stehen und der Drehung zusehen, befinden Sie sich in einem „Laborsystem“ und beschreiben die Drehung aller auf dem Karussell befindlichen Gegenstände als eine Kreisbewegung. Sitzen Sie dagegen selbst auf dem Karussell, bewegt sich für Sie nichts auf dem Karussell im Kreis, da Sie natürlich ein Bezugssystem verwenden, das mit dem Karussell verbunden ist – eben ein mitrotierendes Bezugssystem.

Das Karussell lässt sich durch folgende vereinfachte Anordnung beschreiben: Eine Kreisscheibe rotiert mit konstanter Winkelgeschwindigkeit um eine Drehachse im Mittelpunkt der Scheibe. Am Rand der Scheibe befindet sich eine Kugel, die über eine Feder mit der Achse verbunden ist.

Kräfte in Kreisbewegung.png
Kräfte in Kreisbewegung.png (66.86 KiB) 3906-mal betrachtet


A ist ein ruhender Beobachter im Laborsystem. Er stellt fest, dass auf die Kugel eine Zentripetalkraft Fz wirkt und die Kugel sich daher auf einer Kreisbahn bewegt.

B ist ein mitrotierender Beobachter auf der rotierenden Scheibe. Er stellt fest, dass auf die Kugel eine Kraft Fz wirkt. Dennoch bleibt die Kugel – im mitrotierenden Bezugssystem – in Ruhe. Also folgert der Beobachter B, dass es zu Fz eine Gleichgewichtskraft gibt, deren Betrag gleich dem Betrag von Fz ist und die nach außen weist. Dies ist die Zentrifugalkraft (auch Fliehkraft genannt).

.
.
Ernst
 
Beiträge: 11188
Registriert: Mi 31. Dez 2008, 18:58

Newtonsche Gesetze

Beitragvon rmw » Fr 9. Dez 2011, 17:50

Ernst hat geschrieben:
A ist ein ruhender Beobachter im Laborsystem. Er stellt fest, dass auf die Kugel eine Zentripetalkraft Fz wirkt und die Kugel sich daher auf einer Kreisbahn bewegt.

Dem A sind offensichtlich die Newtonschen Gesetze noch nicht bekannt sonst wüßte er dass einer Bewegung auf einer Kreisbahn die Massenträgheit entgegenwirkt. Vielleicht sollte jemand A die Newtonschen Gesetze nahebringen.
Diese Darstellung dass nur eine Zentripetalkraft wirkt aber keine Massenträgheit ist ein offensichtlicher Unsinn. Diese Darstellung muß erst in den letzten 10 Jahren "erfunden" worden sein, in Physikbüchern aus den 90er Jahren ist diese geheime Offebarung noch nicht zu finden. Wie gesagt, offensichtlich um damit mehr der (A)RT zu entsprechen. (Der finstere Aufzug aus dem niemand hinaus sieht ist auf der gleichen Ebene.)

Bei der Corioliskraft ist es ja das gleiche. Im Gerthsen von 1993 ist noch korrekt zwischen Änderug der Fliehkraft und der Corioliskraft unterschieden. Später scheint irgend einer der "Experten" auf die Idee gekommen zu sein diese Veränderung der Fliehkraft in Corioliskraft umzutaufen. Ob das Feynman oder sonst wer war ist ja eigentlich gleichgültig. (Feynman war unter anderem allerdings auch ein großer Selbstdarsteller.) Nun wie auch immer, diese Namensänderung auch noch als Erkenntnis zu verkaufen erfordert außergewöhnliche Dreistigkeit die nicht jedem zuzutrauen ist.

Hier noch einmal die beiden Seiten aus dem Gerthsen:
http://www.markweger.at/G_015.pdf
http://www.markweger.at/G_050.pdf
Zuletzt geändert von rmw am Fr 9. Dez 2011, 17:54, insgesamt 1-mal geändert.
rmw
 
Beiträge: 1537
Registriert: Di 6. Jan 2009, 14:05

Re: Newtonsche Gesetze

Beitragvon Ernst » Fr 9. Dez 2011, 20:44

rmw hat geschrieben: Diese Darstellung dass nur eine Zentripetalkraft wirkt aber keine Massenträgheit ist ein offensichtlicher Unsinn. Diese Darstellung muß erst in den letzten 10 Jahren "erfunden" worden sein, in Physikbüchern aus den 90er Jahren ist diese geheime Offebarung noch nicht zu finden.

Nein mein lieber. Das ist kein Unsinn, sondern gelehrte und angewandte Mechanik. Und zudem noch ganz logisch und anschaulich. Ohne eine freie Kraft keine Beschleunigung und keine Kreisbewegung. Und das wurde auch nicht kürzlich erfunden, sondern vor über 300 Jahren und ganz ohne Geheimhaltung:

O-Ton Newton:

Newton Zentripetalkraft.png
Newton Zentripetalkraft.png (19.3 KiB) 3378-mal betrachtet


Zudem hab ich nun bald 100 Quellen aus weiten Zeiträumen benannt, die alle den Sachverhalt beschreiben.

Und präziser, einfacher und anschaulicher, wie zuletzt ist es wirklich nicht beschreibbar, Das müßte selbst ein Nichtphysiker verstehen:
Das ist Lehrmaterial für Schulen :!:

Bild


.
.
Zuletzt geändert von Ernst am Fr 9. Dez 2011, 21:13, insgesamt 3-mal geändert.
Ernst
 
Beiträge: 11188
Registriert: Mi 31. Dez 2008, 18:58

VorherigeNächste

Zurück zu Relativitätstheorie

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste