contravariant hat geschrieben:Jocelyne Lopez hat geschrieben:Na ja, wenn eine Transformation zwischen einem ruhenden und einem bewegten System S und S' erfolgt, kann man sehr wohl von einer "Doppelformel" sprechen, warum nicht, das finde ich anschaulich, zumal ihr auch betont habt, dass die Formel von Lorentz und Einstein gleich sind (nur die Werte der Variablen ändern sich im bewegten System S' durch den Gammafaktor).
Das erinnert mich an der Physikpraktikum für Mediziner. Die kannten auch drei Ohmsche Gesetze (die natürlich auch alle brav auswendig gelernt wurden). Ist auch ungefähr die gleiche überragende mathematische Auffassungsgabe. - Ich find es aber natürlich sehr begrüßenswert, dass du inzwischen eingesehen hast, dass die Formeln bei Einstein und Lorentz identisch sind..
Die Moral der Geschichte: Man sollte die Formel der relativistischen Geschwindigkeitsaddition nie einzeln angeben, sondern immer als Doppelformel ohne und mit gestrichenen Variablen und mit der dazugehörigen Erklärung, damit man versteht, dass es sich um eine Transformation zwischen einem
ruhenden System und einem
bewegten System handelt, wobei allein die gestrichenen Variablen unter Berücksichtigung des Gammafaktors bestimmt wurden - also kein Wunder, wenn man verschiedene Ergebnisse erzielt, logisch. Die Formel einzeln ohne gestrichene Variablen gilt nur für die LG zu einem ruhenden Beobachter, sie ergibt einzeln keinen Sinn und kann nur perplex stimmen, wenn man sich gerne seine eigenen Gedanken macht. So wie Dein Kollege Hammer-Kruse sie mir einzeln beim Stalken in Foren geworfen hatte:
Zitat Michael Hammer-Kruse:
Ich habe es Dir doch gestern im UNICUM-Forum lang und breit erklärt: Du mußt die relativistische Addition verwenden und nicht die kanonische. Dann hast Du kein Problem, die Geschwindigkeit der Welle zu erhalten, obwohl die andere nicht Null ist.
In diesem Fall z. B., hier der Übersichtlichkeit halber ohne Maßeinheiten:
v1=70, v2=10
Das liefert mit c=70 als resultierende Geschwindigkeit:
(v1+v2)/(1+v1*v2/c²)=(10+70)/(1+10*70/70²)=70.
Diese lächerliche Rechnung ist es, womit das Thema nach dem ersten Posting schon erledigt gewesen wäre. Dieser Einzeiler und nichts Anderes ist die fachlich korrekte Antwort. Und seit drei Tagen versuchen hier wohlmeinende Leute, sie Dir nahezubringen.
Dass es sich bei dieser Formel und dieser Ausrchnung um die Relativgeschwindigkeit der Welle zu einem ruhendem Beobachter handelte, und nicht wie gesucht zu einem bewegten Beobachter, hatte ich nämlich schon lange und trotz Hammer-Kruse mit meiner "
überragenden mathematischen Auffassungsgabe" verstanden, danke.
Wobei ich mir hier nicht einmal die Mühe gegeben hätte, diese "
lächerliche Rechnung" anzustellen geschweige denn ein Postulat damit zu fabrizieren: Das ist ja nur trivial, dass eine Relativgeschwindigkeit invariant zu einem ruhenden Beobachter ist - was auch für alle Objekte gilt - und man weiß immer schon vorher, was daraus kommt, nämlich die Vorgabe, echt eine coole Formel.
Ich finde es aber natürlich sehr begrüßenswert, dass Du inzwischen eingesehen hast, dass die Formel bei Lorentz (unter Berücksichtigung des Gammafaktors) das Postulat Einsteins widerlegt: Bei Lorentz erzielt man nämlich
variable Relativgeschwindigkeiten und keine konstante Relativgeschwindigkeit zwischen Welle und bewegten Beobachtern, Pech für Einstein...
Lorentz widerlegt also eindeutig Einstein bzw. hat Einstein den Kunststück gebracht, seine eigene Theorie beim Abkupfern der Formel von Lorentz zu widerlegen, muß man schon fertigbringen, das schafft nicht jeder.
Jocelyne Lopez