Längenkontrahierter Zug

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon galactic32 » Mi 27. Okt 2010, 20:53

Chief hat geschrieben:
Trigemina hat geschrieben:Corrigendum:
Die Galileischen Bewegungsgleichungen für einen beliebigen Punkt in den Systemen S und S' ergeben folgende Koordinaten:
in S : x=x'+v*t'
in S': x'=x-v*t
...
Das ist schon falsch!
Es gilt:
In S: x=x'+v*t.

Warum ?

Gruß
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon galactic32 » Mi 27. Okt 2010, 21:05

Trigemina hat geschrieben:t und t' sind sowieso identisch in der GT. Dennoch ...

Eben das ist doch keine physikalische naturwissenschaftliche Bemerkung!
Wo gehört denn in die GT t und t'?
Was sollte denn t'?

Chief hat geschrieben:Wenn nicht erdgebunden dann muss MM 300km/s messen.

Wenn wann ?
Ich hatte es betimmt schon zwo male versucht anzudiskutieren:
die BodenPlatte schrumpft mit oder nicht mit?

Setz das MM in den WeltRaum und wir könnten bestenfalls mit unterschiedlichen LaserFarben z.B. eine "Drehung" des MM-AufBau's simulieren!
Es braucht etwas Phantasie um sich vorzustellen, was ich hier andeuten möchte.
Oder klingelt mit diesem Argument gar nichts?

Chief hat geschrieben:Galilei kennt kein t'.

Also GT kennt x<>x',
aber t=t', damit t=absolut.

Nun wir kommen so wenig zum Prinzip oder?
So gelangen wir wenig über Galilei hinaus.

Gruß
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Jocelyne Lopez » Do 28. Okt 2010, 10:35

Zitate von Trigemina:
[...]
Du willst die Uhrzeit vom ihrer Weltlinie abkoppeln und isolieren: das geht aber nicht, genausowenig wie man Weltlinien nach Lust und Laune tauschen kann, indem ihre relative Konfiguration darauf ermittelt wird ohne z.B. Energie- und Impulserhaltung zu berücksichtigen, obwohl dies ein dynamisches Argument und kein kinematisches mehr ist.
[...]
Erst durch die Beschleunigung eines von beiden wird die Verlangsamung des einen manifest (Knick in der Weltlinie).
[...]
dabei werden unterschiedliche Längen der beiden Weltlinien allein durch asymmetrische Beschleunigung erreicht, weil jede Änderung einer geodätischen Weltlinie mit Beschleunigung (oder Kraft-/ Energieaufwand im dynamischen Sinne) verbunden ist
[...]
Man kann nach ihrer Wiedervereinigung definitiv sagen, dass der Raumfahrer mit der längeren Weltlinie (Raumzeit, im Minkowski-Diagramm auf eine Raumdimension reduziert) jünger ist.

Da hier im Rahmen des Zwillingsparadoxons von Trigemina letztes Ende tüchtig mit Begriffen und Vorstellungen aus der „Minkowski-Welt“ ohne weitere Erläuterungen herumgeschmissen wird, als ob es selbstverständlich wäre, dass jedermann diese Begriffe und diese Vorstellungen aus einer von den Menschen grundsätzlich nicht konkret und materiell erfahrbaren "Welt" kennen und ihre von Minkowski angedachte Bedeutung verstehen würde, finde ich an dieser Stelle nützlich, die verschiedenen Analysen der Forschungsgruppe G.O. Mueller darüber hier zur Information, zum Nachdenken und zum Mitdenken vorzustellen, die sich ausführlich und tiefgründig mit der "Minkowski-Welt" ab Seite 93 des Fehlerkatalogs ihrer Dokumentation auseinandergesetzt hat:

Zitat G.O. Mueller:

G: Minkowski-Welt / Fehler Nr. 1

Minkowski behauptet, "die Anschauungen über Raum und Zeit, die ich Ihnen entwickeln möchte, sind auf experimentell-physikalischem Boden erwachsen. Darin liegt ihre Stärke."


Die zitierte Behauptung hat Minkowski in seinem Kölner Vortrag (zitiert nach Abdruck 1923) aufgestellt (S. 54). Den Nachweis eines "experimentell-physikalischen Bodens" bleibt er schuldig. In dem gesamten Vortragstext wird ein einziger experimenteller Befunde genannt (S. 58): der Michelson-Morley-Versuch, sein "negatives Ergebnis" und zur Erklärung die Kontraktionshypothese von Lorentz. Darin soll die Stärke liegen.

Im übrigen beruft sich Minkowski auf eine eigene Veröffentlichung (1908) und auf Veröffentlichungen von W. Voigt (1887), A. Einstein (1905 u. 1907), Max Planck (1906 u. 1907), I. R. Schütz (1897), A. Liénard (1898), E. Wiechert (1900), K. Schwarzschild (1903):

Minkowski zitiert sie sämtlich als Quellen für theoretische Überlegungen, für mathematische Beziehungen, für eine "Revision der gesamten Physik" (S. 62), für den "axiomatischen Aufbau der Newtonschen Mechanik" (S. 64), für aufgestellte Elementargesetze, jedoch für keinen einzigen experimentellen Befund.

Nur auf einen einzigen experimentellen Befund, das angebliche Null-Ergebnis, also stützt sich Minkowski 1908, während schon 1904 und 1905 von Morley und Miller in Cleveland eine Äther-Drift von 7,5 km/sec bestätigt worden war. - Aber auch das angenommene Negativergebnis als "experimentell-physikalischer Boden" stützt keine der weitgehenden Behauptungen Minkowskis über Zeit und Raum und verleiht seinen mathematischen Konstruktionen keine physikalische "Stärke".

Zu behaupten, die dargelegten Raum- und Zeit-Anschauungen beruhten auf experimentell- physikalischer Grundlage, ist reine Phantasie. Wo in der physikalischen Wirklichkeit gibt es eine vierte Dimension, die man mit Meßintrumenten ausmessen kann? Wo wird eine Zeitkoordinate mit imaginärem Wert gemessen? Wo verläuft im dreidimensionalen Raum unserer Erfahrung eine Weltlinie? Kann z. B. zwischen London und Paris eine "Weltlinie" verlaufen? Wie kann ein ponderabler Körper unserer Erfahrung in der Minkowski-Welt aufgestellt werden? Alles könnte, wenn überhaupt, dann nur auf dem Millimeterpapier des Mathematikers/Geometers stattfinden.

Die Anschauungen Minkowskis sind in Wahrheit lediglich eine Illustration der Speziellen Relativitätstheorie Albert Einsteins und haben nicht mehr experimentelle Grundlagen als die Theorie selbst, nämlich gar keine. Ein experimentell-physikalischer Boden ist nicht vorhanden, keine Stärke, nur geduldiges Papier, und flauschige Redensarten wie "Geschenk von oben" (S. 59) und "die mystische Formel" (S. 64): 3 mal 10[hoch 5] km = [Wurzel -1] sek.

Minkowski ist leider zu früh verstorben (1909), so daß wir nicht wissen werden, ob und wie er auf den neuen "experimentell-physikalischen Boden" der Interferometer-Experimente von 1904, 1905, 1913, 1921 und 1925 reagiert hätte. - Daß Minkowski einzig und allein in einem Negativ-Ergebnis mit einem erst kürzlich neu entwickelten und noch keineswegs ausgereiften Instrument (Interferometer) Michelsons bereits eine "starke" physikalische Grundlage sieht, spricht allerdings gegen ihn.

Minkowskis willkürlich-sorgloser Umgang mit der physikalischen Wirklichkeit, wie sein Vortrag es dokumentiert, läßt keine ernstzunehmende Auseinandersetzung mit experimentellen Befunden erwarten, die seinen Konstruktionen und Behauptungen nicht dienlich wären.

Wer "unendlich viele Räume" annehmen kann, wer einen Raum um seinen "Nullpunkt" drehen kann (was könnte der Nullpunkt eines wirklichen Raumes sein? und was würde mit ponderablen Körpern im Raum bei der Drehung des Raumes geschehen?) und die Längenkontraktion, für die es nicht die Spur eines empirischen Beweises gibt, als "Geschenk von oben" hinstellt, und die Gleichung km = sek als mystische Formel anpreist, der beweist nur, daß er sich aus der Mathematik in die Physik verirrt hat.

Minkowski, Hermann: Raum und Zeit : Vortrag, 80. Naturforscher-Vers., Köln 1908, 21. Sept. In:
Naturforschende Gesellschaft, Cöln. Verhandlungen. 80. 1909, S. 4-9. Zugleich in: Physikalische
Zeitschrift. 20. 1909, S. 104-111. Abdruck in: Das Relativitätsprinzip. Lorentz, Einstein, Minkowski. 5.
Aufl. 1923, S. 54-66; Anm. v. A. Sommerfeld: S. 67-71.


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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Ernst » Do 28. Okt 2010, 11:52

Trigemina hat geschrieben:
Ernst hat geschrieben:Du mußt nur erklären, warum im Fall der Zwillinge im Stadium gleichförmiger Relativbewegung deren Symmetrie bzw. Asymmetrie von der Vorgeschichte etwaiger Beschleunigungen abhängt,

Ganz einfach: wegen der zuvor im gemeinsamen Startsystem synchronisierten Uhren! Sollen sie sich wieder im Startpunkt zwecks Uhrenvergleich begegnen - und das sollen sie ja im Zwillingsparadoxon -, muss wenigstens einer der beiden Beschleunigungsphasen durchführen.

...und warum bei der Herleitung der LT in der gleichen Situation diese Vorgeschichte keine Rolle spielt.

Die Herleitung der LT geht nicht von einem Zwillingsparadoxon mit unterschiedlichen Beschleunigungsphasen aus, sondern von einer gleichförmig geradlinigen Bewegung, deren Inertialsysteme gleichberechtigt sind. Daraus geht auch eindeutig hervor, dass von einem gemeinsamen Koordinatenursprung (aber in unterschiedlichen Inertialsystemen) keine Rückkehr zweier gegeneinander bewegter Uhren erfolgen kann ohne Beschleunigung.

Nein, mit dieser Ablenkung kommst du nicht davon. Ich hatte ja nicht das komplette ZP (mit Hin- und Rückreise) angefragt, sondern das erste Stadium nach der Beschleunigung des einen Zwillings im gemeinsamen IS. Die Zwillinge bewegen sich in diesem Stadium gleichförmig gegeneinander. Dieses Stadium entspricht exakt der Stuation bei der Herleitung der LT. Du hattest gesagt, daß im ersten Fall die Uhren asynchron laufen und im zweiten Fall synchron (gleiche ZD). Als Grund nanntest Du die Vorgeschichte. Warum spielt also in der identischen Situation einmal die Vorgeschichte eine Rolle und warum kann sie im anderen Fall unberücksichtigt bleiben :?:

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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Ernst » Do 28. Okt 2010, 14:50

Trigemina hat geschrieben: Die Galileischen Bewegungsgleichungen für einen beliebigen Punkt in den Systemen S und S' ergeben folgende Koordinaten:
in S : x=x'+v*t
in S': x'=x-v*t
Wenn zwei Koordinatensysteme S und S' zum Zeitpunkt t0 die Koordinaten x=x'=0 und t=0 haben und ein Lichtstrahl entlang der x-Achse ausgestrahlt wird, hat er nach dem Zeitpunkt t die Koordinaten:
in S: x=c*t
in S': x'=c*t

Da wendet sich der Realist mit Grausen. Da wird nämlich unmögliches angesetzt. Der Realist setzt dagegen
in S: x=c*t
in S': x'=(c-v)*t

Dieser historische Widerspruch führt auf einen Ansatz zurück, der die beiden ganz oben stehenden Gleichungen mit einem Faktor (also das noch unbekannte γ) multipliziert, um ein widerspruchfreies Gleichungssystem zu erhalten:
in S : x=γ*(x'+v*t') Gleichung 1
in S': x'=γ*(x-v*t) Gleichung 2

Da beginnt der Kreisverkehr. Es wird, um dieses "widerspruchsfreie" Gleichungssystem zu erhalten, nämlich nicht nur ein Faktor eingeführt, sondern das daraus resultiernde Ergebnis gleich vorweggenommen, indem ohne Anlaß gleichzeitig eine Zeitensplittung in t und t' eingearbeitet wird. Wen wunderts, daß bei diesem anfänglichen Ansatz einer ZD hinten tatsächlich diese ZD herauskommt. Die Herleitung der LT ist eine zirkelschlüssige Schummelei. Man setzt so an, daß das gewünschte herauskommt.

Gruß
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon galactic32 » Do 28. Okt 2010, 14:54

Jocelyne Lopez hat geschrieben:Da hier ... letztes Ende tüchtig mit Begriffen und Vorstellungen aus der „Minkowski-Welt“ ohne weitere Erläuterungen herumgeschmissen wird,
Letzten Endes ist das richtig und auch wichtig,
denn sonst im Sinne von
Chief hat geschrieben:Wegen ... drehen wir uns seit Jahren im Kreis.
Ich geh sehr davon aus, daß im Rahmen eines Forum-Diskutierens mehr möglich ist, als nur mit einer gefühlten KreisDrehung die Physik erfassen zu können.
So manches an unserer Lage erinnert mich an das „Bild“ auf einem bereits von allen gekauten Kaugummi weiterzukauen.

Es erfordert vielleicht eine innere Absicht aus der heraus man sich mit Physik als Philosophie beschäftigt.
Und in der Hinsicht fühlt sich's doch nicht allzuschwer heraus, ob und wie eine Diskussion mehr fruchtet, also ob sich da irgendwie der Horizont erweitert.
Jocelyne Lopez hat geschrieben:
Zitat G.O. Mueller:
...physikalischer Grundlage, ist reine Phantasie. Wo in der physikalischen Wirklichkeit gibt es eine vierte Dimension, die man mit Meßintrumenten ausmessen kann?...
Dazu müßten wir doch(?) erst oder schon ein Prinzip erkennen, nach dem beschrieben werden kann: wo und besonders wie eine dritte Dimension physikalisch wirkt und mit welchen Instrumenten diese „ausgemessen“ wird.

Nebenbei Phantasie als|ist(?) fundamentaler BestandTeil der Physik, machen deren Wirkungen sich nicht in den Universen oder die Universen aus?

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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon galactic32 » Do 28. Okt 2010, 15:34

Ernst hat geschrieben:
Trigemina hat geschrieben:Die Galileischen Bewegungsgleichungen für einen beliebigen Punkt in den Systemen S und S' ergeben folgende Koordinaten:
in S : x=x'+v*t
in S': x'=x-v*t
Wenn zwei Koordinatensysteme S und S' zum Zeitpunkt t0 die Koordinaten x=x'=0 und t=0 haben und ein Lichtstrahl entlang der x-Achse ausgestrahlt wird, hat er nach dem Zeitpunkt t die Koordinaten:
in S: x=c*t
in S': x'=c*t

Da wendet sich der Realist mit Grausen. Da wird nämlich unmögliches angesetzt. Der Realist setzt dagegen
in S: x=c*t
in S': x'=(c-v)*t

Hierso aus:
(I) in S : x=x'+v*t ; Gleichung (I)
folgt bereits für S':
(I) <==> (II)
aus Gleichung (I) folgt Gleichung (II) und umgekehrt.
(II) in S': x'=x-v*t ; Gleichung (II)
informationstechnisch nur auf der FormelEbene was anderes.
allerdings auch im ungestrichenen System gilt:
in S: x'=x-v*t .......... (!?!)

oder geht die UniversalGültigkeit abhanden?

Jetzt erst wird concret:
x ← c*t
oder auch x:=c*t ; Zuordnung, Zuweisung (III)

ich glaub ein Mathe-Lehrer nannte so was jetzt EinsetzungsVerfahren:
(III) in (II) ergibt:
x'=c*t-v*t oder eben umgeklammert : x'=(c-v)*t

Diese Art des Formel-Jonglieren's ist offensichtlich nicht jederleut's Sache.

Wesentlich anderes kann ich zu diesem GrundPrinzip der Mathematik, oder LogikSprache jetzt kaum vertiefen.

Gruß
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Jocelyne Lopez » Do 28. Okt 2010, 15:51

galactic32 hat geschrieben:
Jocelyne Lopez hat geschrieben:Da hier ... letztes Ende tüchtig mit Begriffen und Vorstellungen aus der „Minkowski-Welt“ ohne weitere Erläuterungen herumgeschmissen wird,
Letzten Endes ist das richtig und auch wichtig,
denn sonst im Sinne von
Chief hat geschrieben:Wegen ... drehen wir uns seit Jahren im Kreis.
Ich geh sehr davon aus, daß im Rahmen eines Forum-Diskutierens mehr möglich ist, als nur mit einer gefühlten KreisDrehung die Physik erfassen zu können.
So manches an unserer Lage erinnert mich an das „Bild“ auf einem bereits von allen gekauten Kaugummi weiterzukauen.

Es erfordert vielleicht eine innere Absicht aus der heraus man sich mit Physik als Philosophie beschäftigt.
Und in der Hinsicht fühlt sich's doch nicht allzuschwer heraus, ob und wie eine Diskussion mehr fruchtet, also ob sich da irgendwie der Horizont erweitert.

Es ist klar, dass die Diskussionen seit Jahren sich in Foren im Kreise drehen, sogar in den Fällen, wo die Diskussionspartner aus beiden Lagern fachlich qualifiziert bzw. Profis sind, wie es bei MAHAG öfter der Fall ist. Die Forendiskussionen können auch nichts anderes als sich im Kreise drehen. Man kann nicht erwarten, dass sie "fruchten". Warum sollten sie das? Die "Fronten" sind sehr verhärtet und sowieso seit Jahrzehnten völlig unbeweglich. Die Theorie wird im Bildungssystem und in den Medien nicht kritisiert und das Internet zählt für die Wissenschaft nicht. So soll es aus der Sicht der etablierten Physik wohl auch am liebsten bleiben, das ist ihre einzige Strategie, sie hat weder Interesse an eine Deeskalation des Umganges mit den Kritikern noch an eine fachliche Untersuchung des Meinungsstreites. Null Interesse. Im Internet kann sich nichts Konstruktives im Meinungsstreit bewegen, das Internet zählt für die Wissenschaft nicht. Das Internet zählt nur für die Gesellschaft, nicht für die Wissenschaft. Nur identifizierte Verantwortliche für Bildung und Forschung können also Bewegung in der Sache bringen, sonst keiner. Deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig, die Verantwortliche anzusprechen und sie darum zu bitten, öffentlich und verbindlich Position zum fachlichen Meinungsstreit zu beziehen, wo nachweislich ein hoher Gespräch- und Aufklärungsbedarf besteht, wie zum Beispiel hier:

Bitte um Prüfung an Herrn Prof. Dr. Wolfgang Sandner wegen Methodologiefehlern und Datenmanipulationvorwürfen beim Hafele-Keating Experiment, das seit Jahrzehnten als "Bestätigung" der SRT erklärt und vermarktet wird,
oder
Anfrage von Peter Ripota an Dr. Markus Pössel wegen verschiedenen Interpretationen der Natur der Längenkontraktion im Lager der Relativisten selbst
oder
Bitte um Klärung an Dr. Markus Pössel wegen der Rolle des "Nullpunktes" bei der Berechnung einer Relativgeschwindigkeit zwischen zwei zueinander bewegten Objekten bzw. wegen der prinzipiellen und stillschweigenden Setzung auf 0 der Geschwindigkeit eines Beobachters, der ein bewegtes Objekt misst - ein Beobachter wird dadurch immer als ruhend definiert, auch wenn er bei der Messung mit einer Eigengeschwindigkeit v definiert wurde, es gibt also in der SRT stillschweigend keinen bewegten Beobachter, deshalb brauchen die Relativisten wohl auch keine Messung der Lichtgeschwindigkeit mit bewegtem Beobachter, praktisch... ;)
oder
Ansprache an das Bundesministerium für Bildung und Forschung wegen Lehren einer falschen Auslegung der Natur der relativistischen Effekte im Bildungssystem (sie werden als reale physikalische Effekte gelehrt, und nicht als Messeffekte).

Nur die Verantwortliche können etwas bewegen und im Meinungsstreit relevant Position beziehen.
Im Internet wird prinzipiell keine Diskussion "fruchten".
Was wir hier diskutieren dient keiner Lösung im Meinungsstreit, es dient nur der Information der Hintergrundsleser, mehr nicht. Ist aber schon was. :)

Viele Grüße
Jocelyne Lopez
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Jocelyne Lopez » Do 28. Okt 2010, 18:55

Hallo Trigemina,

Trigemina hat geschrieben: viewtopic.php?f=6&t=324&p=18522#p18522
Jocelyne Lopez hat geschrieben:Welcher Organismus könnte auch die dadurch postulierte Verlangsamung seiner biologischen Lebensfunktionen überhaupt verkraften und wer könnte überhaupt eine extreme Stauchung seines Körpers überleben?

Mal davon abgesehen, dass die SRT sowieso in ihrer Gesamtheit für dich untragbar ist, verändert sich an den biologischen Lebensfunktionen eines Organismus in seinem Ruhesystem überhaupt nichts. Sie werden "nur" aus einem dazu bewegten Bezugssystem verlangsamt gemessen! Zum Glück ohne Einfluss auf den relativ dazu bewegten beobachteten Organismus!

Trigemina hat geschrieben: viewtopic.php?f=6&t=324&p=18553#p18553
Harald Maurer hat geschrieben:Der zurückgebliebene Drilling kann doch keine andere Anzahl von Erddrehungen abgezählt haben als die beiden Reisenden! Wenn für alle Beteiligten die Erddrehung selbst der Zeitgeber ist (und da kommt unsere Zeitmessung schließlich her!) ist auch für alle Beteiligten bei der Rückkehr dieselbe Anzahl von Tagen vergangen. Eine zurückkommende Uhr könnte ja vielleicht eine andere Zeit anzeigen als eine zurückgebliebene - wenn sie aber auf die Erddrehung synchronisiert war, kann sie das nicht!

Ich sehe das auch so!

Nach diesen zwei Beiträgen von Dir sieht es so aus, als ob Du nicht an das reale (physikalische bzw. biologische) Jungbleiben des reisenden Zwillings glauben würdest, sondern dass Du das Paradoxon so wie die Kritiker interpretierst und zwar, dass in Wirklichkeit beide Brüder sich gleichaltrig wiedertreffen (physikalisch bzw. biologisch). Gehe ich Recht in dieser Annahme, dass auch für Dich wie für die Kritiker die Zwillinge sich biologisch gleichaltrig wiedertreffen?

Wenn ja, was denkst Du darüber, dass im Bildungssystem und in den Medien massiv die Auslegung gelehrt und verbreitet wird, dass sich die Zwillinge nicht gleichaltrig wiedertreffen (der Reisende jünger als der Stubenhocker)?
Findest Du in Ordnung, dass eine falsche Auslegung der Theorie gelehrt und verbreitet wird?
Was denkst Du z.B. über die Aussagen aus einem Physikbuch, die ich in meiner Ansprache an das Bundesministerium für Bildung und Forschung 2009 zitiert habe:

"Über das Zwillingsparadoxon (es wird auch Uhrenparadoxon genannt) ist lange debattiert worden. Heutzutage akzeptieren fast alle Physiker die hier gegebene Interpretation. Lediglich einige Philosophen, Mathematiker und sogar ein oder zwei Physiker behaupten immer noch, daß beide Zwillinge auf dasselbe physikalische Alter kommen müssen. Der Autor dieses Buches ist so überzeugt von der Verlangsamung des Alterns bei Raumfahrern, wie er von irgend etwas in der Physik überzeugt ist.”
Jay Orear: “Physik”. München. Carl Hanser 1982/1985. S. 162.

Ist es Deiner Meinung nach tatsächlich so wie der Autor Jay Orear behauptet, dass heutzutage „fast alle Physiker“ die Interpretation vertreten, dass die Effekte real sind und dass die Zwillinge sich biologisch nicht gleichaltrig wiedertreffen?
Wenn das so ist, findest Du es in Ordnung, dass diese irrige Interpretation sich durchgesetzt hat?
Findest Du in Ordnung, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung eine fragwürdige und nicht SRT-konforme Interpretation einseitig lehren lässt, die nach Deiner eigenen Auffassung nicht richtig ist? Wäre es Deiner Meinung nach nicht die Aufgabe der Verantwortliche für die öffentliche Bildung, die vermeintlich Minderheitsauffassung (Deine und diejenige der Kritiker), dass die Effekte nicht real sind und die Zwillinge gleichaltrig sich wiedertreffen den Schülern und Studenten auch mit den entsprechenden Argumentationen zu vermitteln und diese Interpretation auch angemessen über den Medien zu kommunizieren?

Könntest Du ausnahmsweise gezielt auf meine Fragen eingehen? ;)
Das wäre ganz nett und auch ganz konstruktiv. :)

Viele Grüße
Jocelyne Lopez
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Trigemina » Do 28. Okt 2010, 19:50

Ernst hat geschrieben:Nein, mit dieser Ablenkung kommst du nicht davon. Ich hatte ja nicht das komplette ZP (mit Hin- und Rückreise) angefragt, sondern das erste Stadium nach der Beschleunigung des einen Zwillings im gemeinsamen IS. Die Zwillinge bewegen sich in diesem Stadium gleichförmig gegeneinander. Dieses Stadium entspricht exakt der Stuation bei der Herleitung der LT. Du hattest gesagt, daß im ersten Fall die Uhren asynchron laufen und im zweiten Fall synchron (gleiche ZD). Als Grund nanntest Du die Vorgeschichte. Warum spielt also in der identischen Situation einmal die Vorgeschichte eine Rolle und warum kann sie im anderen Fall unberücksichtigt bleiben :?:


Das ist keine Ablenkung, sondern die Antwort auf deine Frage!

Zu Beginn werden die Uhren im Startpunkt des gemeinsamen Inertialsystems synchronisiert. Nach der 1. Beschleunigungsphase des einen bewegen sie sich gleichförmig geradlinig zueinander. Die Synchronität ist zerstört, die Uhr des zuvor Beschleunigten geht unaustauschbar nach.

Die Herleitung der LT geht auf diese Vorgeschichte (Beschleunigungphase) nicht ein, sondern setzt zwei gleichförmig geradlinig gegeneinander bewegte Inertialsysteme von Anfang an voraus und berechnet deren austauschbaren Messgrössen. Werden die Uhren während der als bereits vorausgesetzt bestehenden Relativbewegung miteinander synchronisiert, sieht sich jeder als älter an.

Was ist daran so schwer zu begreifen?

Da wendet sich der Realist mit Grausen. Da wird nämlich unmögliches angesetzt. Der Realist setzt dagegen
in S: x=c*t
in S': x'=(c-v)*t


Realist ist gut! Es ist nicht meine Schuld, wenn bei Licht in S': x'=(c-v)*t nicht richtig ist. Was meinst du weshalb man die LT eingeführt hat?

Die Herleitung der LT ist eine zirkelschlüssige Schummelei. Man setzt so an, daß das gewünschte herauskommt.


Du meinst wohl mit dem Gewünschten das Gemessene!

Jocelyne Lopez hat geschrieben:Ist es Deiner Meinung nach tatsächlich so wie der Autor Jay Orear behauptet, dass heutzutage „fast alle Physiker“ die Interpretation vertreten, dass die Effekte real sind und dass die Zwillinge sich biologisch nicht gleichaltrig wiedertreffen?


Ja! Die gemessenen Effekte sind real. Der reisende Zwilling ist biologisch weniger gealtert. Real ist auch, dass Materie aus einem dazu bewegten Bezugssystem längenkontrahiert gemessen wird; in ihrem Ruhesystem jedoch selbstverständlich unveränderlich bleibt.

Gruss
Trigemina
 
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