Längenkontrahierter Zug

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Ernst » Do 30. Sep 2010, 17:37

Doppelpost. sorry
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Syxi » Do 30. Sep 2010, 19:01

Artie hat geschrieben:Käferparadoxon und Zwillingsparadoxon sind Phänomene der ART und nicht der SRT.
Wenn Käfer hin- und hergeschüttelt werden unterliegen sie der Beschleunigung, das ist ART. Sollen die Zwillinge wieder nebeneinanderstehen, muß mindestens ein Zwilling abbremsen und "zurückfliegen". Dadurch geht auch dieses Thema in die ART über.


Ich kenne zahlreiche Relativisten die sagen dass die SRT problemlos mit Beschleunigungen umgehen könne (dass das ein Haufen weiterer Probleme macht und die Relativisten sich sowieso in fast nix wirklich einig sind ist ein anderes Thema).
Man kann das etwa auf dem Weg nachvollziehen dass man eine Beschleunigungsphase ja per Differential-Rechnung in lauter Abschnitte von Momentan-Geschwindigkeiten zerlegen kann und für jede Momentan-Geschwindigkeit kann man dann die Gamma-Formel anwenden. Einer meiner Diskussionspartner nannte das mal "differentielle Zeitdilatation".
Soweit ich das sehe gibt es unter Relativisten den groben Konsens dass die ART erst dann hinzugezogen werden muss wenn Gravitation/Trägheit im Spiel ist
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Ernst » Do 30. Sep 2010, 19:08

Artie hat geschrieben: Achja, im wikipedia steht ja dann auch "scheinbarer Widerspruch der SRT", ABER eine echte Altersdifferenz ergibt nur die ART.

Eben nicht. Der ergibt sich bereits allein aus der SRT. "Scheinbar" steht da, weil der Widerspruch in der SRT gar keiner ist, sondern die Zwillingsalterungsdifferenzen darin real sind.

Bei einer Beschleunigung ist ein IS nicht mehr "kräftefrei".

Nix mit Kräften. Die SRT ist eine rein kinematische Theorie. Darin kommen Kräfte auch bei Beschleunigungen nicht vor. Sie handelt von den kinematischen Gesetzen in ISen, darunter auch darin auftretender beschleunigter Bewegungen. Anschaulich werden Beschleunigungen als Wechsel zwischen ISen betrachtet.

Gruß
Ernst
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Britta » Do 30. Sep 2010, 21:30

Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:So einfach kann es nicht sein, sonst gäbe es da nicht so viele unterschiedliche Aussagen und Meinungen. Und zuerst ging man ja davon aus, das Licht nicht invariant ist und man unterschiedliche Geschwindigkeiten messen könnte, je nachdem ob man sich auf das Licht zu oder von ihm weg bewegt, und ob nun die Quelle auf einen zu kommt oder sich entfernt. Ganz einfach wäre es wohl gewesen, wenn man das dann auch so gemessen hätte. Hat man aber nicht, und da fingen dann die Probleme an.

Man kann sehr wohl feststellen, ob sich eine Lichtquelle nähert oder sich entfernt. Stichwort Doppler-Effekt. Den gäbe es nicht, wenn sich die Relativgeschwindigkeit des Lichts nicht durch Bewegung der Quelle oder des Beobachters ändern würde. Die Frage, ob es analog zum Doppler E. des Schalls auch für Licht zwei unterschiedliche Formeln gibt, je nachdem, ob sich die Quelle oder der Beobachter bewegt, ist experimentell nicht aufklärbar, weil im Verhältnis zur LG alle uns technisch ermöglichten Geschwindigkeiten viel zu gering sind und der Unterschied zwischen den Doppler-Effekten eine nicht messbare Größenordnung hätte. Man hat es also nicht gemessen, weil es das nicht gibt, sondern weil es bislang technisch nicht durchführbar war.

Das man eine Relativgeschwindigkeit feststellen kann weiß ich. Nicht aber, wer sich nun absolut bewegt. Es kann nicht unterschieden werden ob die Quelle auf den Beobachter oder der Beobachter auf die Quelle zu kommt. Und man misst auch nicht v<>c wenn man mal so was messen würde Da gäbe es sicher einige Informationen dazu. Somit ist es spekulativ, ob man irgendwann irgendwas mal messen könnte. Und dann würde das übrigens gegen das RP verstoßen. Du würdest das also gerne opfern? Auch musst du wissen, welche Frequenz das Licht hat, wenn man sich nicht dazu bewegt. Einem einfachen Photon kannst du nicht ansehen, ob es nun auf dich zukommt oder nicht.

Der Poet hat das mal mit den Stimmgabeln sehr schön erklärt: Wenn ich einen Ton höre und weiß welche Frequenz nun der hätte wenn die Gabel sich nicht bewegt, kann ich ausrechnen, wie schnell sie ist. Habe ich nur den Ton kann es auch eine ruhende Gabel mit eben dieser Frequenz sein. Und auch kann eine Gabel für viele Hörer unterschiedlich gemessen werden. Die messen alle real eine andere Frequenz, je nachdem wie schnell sie sich auf die Gabel zu oder von ihr weg bewegen. So wie du das geschrieben hast, wären das ja alles 'Falschmessungen' oder Messfehler. Sehe ich eben nicht so.


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Dazu gab es das Michelson-Morley-Experiment und da wurde ja immer c gemessen. Man hatte zuvor festgestellt, dass Licht Welleneigenschaften hatte, also von transversalen Wellen und für Wellen 'brauchte' man ein Medium und hat deswegen einen Äther postuliert. Den konnte man aber nie messen, der ist einfach nicht nachzuweisen gewesen und da man ihn nachher auch nicht mehr brauchte, hat man das Postulat wieder fallen gelassen.

Mit dem MM-Experiment wurde keinesfalls die Geschwindigkeit des Lichts gemessen sondern dessen Ausbreitungseigenschaft bezogen auf die Erdoberfläche festgestellt. Ziel war der Nachweis des Äthers. Was mit der MM-Methode offenbar misslingt, klappte mit Sagnac und Michelson-Gale ganz wunderbar. Solange nicht geklärt ist, weshalb die eine Methode nicht zeigt, was die andere Methode offenbart, hat der MM-Versuch überhaupt keinerlei Beweiskraft.

Also das mit Sagnac wurde hier auch schon mehrfach im Rahmen der SRT erklärt. Scheint ja wohl zu gehen. Ist das denn alles deiner Meinung nach gelogen? Alles falsch? Lügen alle Physiker? Ich weiß, dass auch mal wenige recht haben können und viele sich irren, aber es muss so nicht sein. Und somit steht es eben 2:0 für die SRT denn mit der kann man MM und Sagnac erklären. Du sagst nun, dass Sagnac was anderes zeigt oder erklärst es anders und über MM sagst du, nun gut, Messfehler oder lassen wir mal außen vor. Was soll das? Da ist also einfach ein Äther, und mit dem der MM kann man den einfach nur nicht nachweisen? Warum denn nicht? Eine Erklärung zur Hand?


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Es heißt immer, Einstein hätte den Äther mit der SRT abgeschafft. Das stimmt aber so gar nicht, denn es gab nie einen Äther, das war nur eine Annahme die nie bestätigt wurde. Was es nicht gibt kann man auch nicht abschaffen. Das Michelson-Morley-Experiment kam auch nicht von Einstein und war keine Idee wegen der SRT. Michelson hat nachher darin eine Bestätigung der Theorien gesehen, wo die Lichtgeschwindigkeit unabhängig von der Bewegung der Umgebung ist, wie beim ruhenden Äther als auch der Speziellen Relativitätstheorie.

Einstein hat den Äther nicht abgeschafft, sondern eine Theorie präsentiert, in welcher man den Äther nicht berücksichtigen muss. 1920 hat Einstein eindeutig betont, dass der Raum nicht einfach leer ist und dazu seine persönliche Interpretation des Ätherbegriffs dargelegt:
Einstein: "Zusammenfassend können wir sagen: Nach der allgemeinen Relativitätstheorie ist der Raum mit physikalischen Qualitäten ausgestattet; es existiert also in diesem Sinne ein Äther. Gemäß der allgemeinen Relativitätstheorie ist ein Raum ohne Äther undenkbar; denn in einem solchen gäbe es nicht nur keine Lichtfortpflanzung, sondern auch keine Existenzmöglichkeit von Maßstäben und Uhren, also auch keine räumlich-zeitlichen Entfernungen im Sinne der Physik. Dieser Äther darf aber nicht mit der für ponderable Medien charakteristischen Eigenschaft ausgestattet gedacht werden, aus durch die Zeit verfolgbaren Teilen zu bestehen; der Bewegungsbegriff darf auf ihn nicht angewendet werden." Er hat also den Ätherbegriff modifiziert, abgeschafft hat er ihn nicht.

Das hatten wir hier auch schon öfter. Es ist doch aber so, man hat den Äther postuliert, also angenommen. Der war hypothetisch. Der wurde nie gemessen. Und das was Einstein dann da beschrieben hat, hat mit einem Äther nichts mehr zu tun. Wichtig ist das hier: 'Dieser Äther darf aber nicht mit der für ponderable Medien charakteristischen Eigenschaft ausgestattet gedacht werden, aus durch die Zeit verfolgbaren Teilen zu bestehen; der Bewegungsbegriff darf auf ihn nicht angewendet werden.' Ein solcher 'Äther' ist eben keiner mehr. Denn wenn man den Bewegungsbegriff nicht mehr auf ihn anwenden kann ist er sicher nicht 'materiell' oder stofflich. Das muss dann was sehr Seltsames sein. Was auch immer es dann ist. Und das es nun was geben muss, also einen Raum mit bestimmten 'Eigenschaften' ist doch klar. Irgendwo müssen irgendwie ja die Naturgesetze auch verankert sein. Äther hat aber eine Definition, das Bild kommt ja aus dem Gedanken, dass man ein Medium zur Wellenübertragung braucht, wie eben beim Schall. Ein solches ist dann aber eben 'ponderable'. Bei dem was nun aber bleibt sehe ich keinen Sinn noch von Äther zu sprechen. Das macht so viel Sinn, wie wenn man bei einem Magnetfeld von Flüssigkeit spricht.

Ein Raum ohne bestimmte Eigenschaften ist undenkbar. Einstein hat im Grunde gesagt, wenn man weiter von Äther sprechen will, und den 'Begriff' unbedingt aufrechterhalten, sollte man aber wissen, dass dann die Definition von der Ursprünglichen nichts mehr übriglässt, außer das Wort. Ist nun auch wohl recht hart gesagt, aber die Richtung stimmt. ;)


Harald Maurer hat geschrieben:Michelson war bis zu seinem Lebensende ein vehementer Gegner der SRT und hat seinen Glauben an den Äther nie aufgegeben, sondern selbst seinen Versuch für untauglich erklärt, den Äther zu detektieren. Er schlug eine mechanische Synchronisation vor. Das wurde von Marinov aufgegriffen, der auf diese Weise auch eine anisotrope Lichtausbreitung nachweisen konnte.

Das mit Marinov wird von den Physikern anders als von dir verstanden. Das ist alles andere als eine seröse wissenschaftliche Vorgehensweise. Aber wahrscheinlich wird der auch nur wieder unterdrückt von der bösen Physikmafia. Wo findet man dazu mal was konkretes? Wie war das Experiment aufgebaut? Das Internet gibt da wenig her. Wollte der sich nicht mal selbst verbrennen? ;) Komischer Kerl.


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Und auch Lorentz und Poincaré wollten neben Einstein unbedingt das klassische Relativitätsprinzip auch in der Elektrodynamik. Und das ging eben nur, wenn man die Galilei Transformation durch die von Lorentz ersetzt, und es ist eben nicht die von Einstein. Dann war es auch Lorentz der das Michelson-Morley-Experiment mit seiner Transformation erklärt hat. Lorentz hat also mit der Zeitdilatation und der Längenkontraktion angefangen. Aber die Kritiker hacken immer auf Einstein rum und tun so, als ob Lorentz ein Kritiker dieser Dinge war. Bei ihm war die LK ja sogar wirklich physisch, Jocelyne würde 'materiell' sagen. Darum verstehe ich diese endlose Diskussion nicht, ob die LK nun materiell ist oder nicht, und Markus Pössel hat das nun endlich zugegeben und darum ist die SRT ja falsch und Unsinn und taugt nicht. Ist doch voll daneben, in der SRT wurde die LK nie so beschrieben, wie sie Lorentz in seiner Erklärung beschrieben hat. Da kommt Jocelyne also an, versteht was falsch, schiebt dass dann der SRT unter und nach dem man ihr erklärt, dass das so gar nicht in der SRT ist, macht sie einen Freudentanz. Lorentz sah das so, wie Herr Kemme das hier immer beschreibt, dass wirklich was zusammengedrückt wird. So hat das Einstein aber nie beschrieben. Also die LK kommt so gar nicht aus der SRT und von Einstein, die gab es schon vorher und die kommt von Lorentz.

Was Wissenschaftler wollen, kann nicht unbedingt zu einer korrekten Naturbeschreibung führen. Die sogenannte Lorentztransformation gab es schon vor Lorentz, die LK stammt von Fitzgerald und nicht von Lorentz. Die Längenkontraktion nach Einstein ist ein Messeffekt und jene von Fitzgerald/Lorentz ist ein Fantasieprodukt.

Die Namen sind mir eh egal. Ich mache das nicht an Personen fest. Du kannst mir aber mal sagen, warum die Kritiker den Lorentz immer so hoch halten, wenn die LK von dem ein Fantasieprodukt ist.


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Nein man hat erst versucht unterschiedliche LG zu messen und das ging eben nicht und dann hat man angenommen die LG ist immer konstant, nicht andersrum. Beobachter B muss nicht wegen einem Postulat zu einem Ergebnis kommen, er kommt zu einem Ergebnis und daraus wurde dann ein Postulat. Und im Michelson-Morley-Experiment gibt es auch die 'Messvorschrift' SRT nicht und man mißt dennoch immer die LG konstant. Die Ergebnisse vom Michelson-Morley-Experiment sind nicht deswegen konstant, weil es das Postulat gab. Du sagst doch immer Messvorschrift SRT und deswegen ist die LG immer konstant, weil man es ja so hinbiegt. Im Michelson-Morley-Experiment wurde aber nichts hingebogen. Warum wurde denn nie LG <> c gemessen?

Die LG wurde immer wieder so unterschiedlich gemessen, dass man sich dazu entschlossen hat, sie per Beschluss auf einen bestimmten, allgemein gültigen Wert festzulegen. Im MM-Experiment wurde die LG nicht als konstant festgestellt, sondern - wie gesagt - lediglich die isotrope Ausbreitung untersucht. Um eine Konstanz bzw. Invarianz der LG festzustellen, hätte sie von einem bewegten Beobachter gemessen werden müssen. Den gibt es beim MM-Versuch aber nicht. Es wurde daher auch gar nichts "hingebogen". Das MM-Experiment lässt keine Unterscheidung zwischen Emanationstheorie, mitgeführtem Äther oder SRT zu. Daher hat Einstein selbst diesem Versuch keine besondere Bedeutung beigemessen, sondern sich auf das Fizeau-Experiment bezogen. Aber auch dieses unterstützt die SRT nicht eindeutig!

Die Messungen wurden immer genauer, man hat nicht einfach über die Zeit völlig unterschiedliche Werte gemessen sondern die Methoden wurden genauer und somit auch der Wert der LG. Und man hat sich nicht entschlossen den Wert per Beschluss festzulegen, weil der Wert immer so anders war sondern weil man so eine bessere Möglichkeit hatte den Meter ganz klar und eindeutig zu definieren. So muss man nämlich nicht mehr mit Kopien des 'Urmeters' hantieren, sondern kann überall auf der Welt durch messen der LG einfach einen Meter bekommen. Das war der wahre Grund.


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Ich finde das mit dem Myonen recht deutlich und klar und es ist ein guter Beweis für die Zeitdilatation. Bewegte Teilchen haben eine längere Halbwertszeit. Das ist ganz oft bestätigt worden. Und das Experiment mit den Pionen das mal hier besprochen wurde, ist auch gut. Auch da konnte man zeigen, das Photonen immer c haben.

Der Myonen-Beweis beweist nicht Einstein, sondern bestenfalls Lorentz.

Das sehen die Physiker anders als du. Beides kann nicht richtig sein. Entweder haben die recht oder du. Und darum überprüfe ich dann meine Position ganz genau. Und hier frage ich dann, warum sollten die Physiker alle lügen, und warum global und über so viele Jahrzehnte?


Harald Maurer hat geschrieben:Der Versuch mit den atmosphärischen Myonen ist überdies wertlos, weil er von Grundannahmen ausgeht, die mittlerweile obsolet sind.

Welche Annahmen sind das?


Harald Maurer hat geschrieben:Die beschleunigten Myonen im Labor zerfallen tatsächlich langsamer, dabei handelt es sich aber um einen absoluten und nicht um einen relativen Effekt. Eine bewegte Uhr, die im Vergleich mit einer ruhenden zeigt, dass sie tatsächlich langsamer gelaufen ist, demonstriert damit auch, dass sie tatsächlich die bewegte war. Das widerspricht dem Relativitätsprinzip, demnach sich Ruhe und gleichförmig lineare Bewegung physikalisch nicht unterscheiden dürfen. Die beim ZP von den Relativisten angewandten Hintertürchen (Beschleunigung, Umkehr bzw. Wechsel des Bezugssystems) fallen beim Myonen-Beweis weg. Jeder Effekt, der sich nicht nur relativ zeigt (also aus einem anderen Bezugsystem beurteilt wird), sondern sich konkret manifestiert (tatsächlich geschrumpfte Länge oder tatsächlich langsamer laufende Uhr) beweist nicht die SRT!

Der Poet hat mir gesagt, eine Theorie kann nie bewiesen werden, wenn dann höchstens widerlegt. Nur die Vorhersagen einer Theorie können bestätigt werden. Dass eine Uhr also für den Beobachter langsamer geht, wenn die sich zu ihm bewegt siehst du also auch so. Und wie erklärst du das? Und ich sehe da keinen Widerspruch zum RP eben wegen dem gibt es ja die SRT. Wäre doch blöde, wenn es da so einen klaren Widerspruch geben würde. Auch hier meine Frage, lügen denn alle Physiker, die einem das im Rahmen der SRT erklären können? Warum? Was haben die davon? Und aus der Sicht der Myonen geht eben unsere Uhr langsamer.


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Nein da ist nichts erzwungen. Man hat einfach c=const gemessen und nie etwas anders. Das Postulat kam erst deswegen. Weißt du, wenn man LG <>c gemessen hätte, und dann wäre jemand gekommen und hätte gesagt, nein finde ich nicht gut, ich postuliere mal, c=konstant und damit eure Messungen, die nun was anders zeigen mit meinem Postulat in Einklang zu bringen sind, habe ich hier was ganz tolles erfunden, die ZD und die LK. Nehmt einfach mal die LT und schon passt das wieder. Das war nun mal nicht so. Es war in Wirklichkeit andersrum. Man hat nie LG <> c messen können und daher kam dann das Postulat.

Man hat noch nie c=const gemessen. Wäre dem so, wäre das Postulat kein Postulat! c=const IST das Postulat. Und man hat - abhängig von der Methode -immer wieder unterschiedliche LG gemessen. Einstein hat sein Postulat formuliert, da war die Lichtgeschwindigkeit mit 299792,458 km/s noch gar nicht bekannt. Das wurde erst 1983 festgelegt.

Alle Messungen gingen auf einen Wert raus, und je genauer die Methoden um so genauer wurden die Werte. Man kann auch nicht einfach beweisen, das c=const ist, nur weil man es immer so misst. Nur weil man noch kein Einhorn gesehen hat, beweist das nicht, das es keine gibt. Aber es ist ein Hinweis. Wenn man immer LG <>c gemessen hätte, und dabei noch einen Bezug zur Geschwindigkeit der Quelle gehabt hätte, hätte es das Postulat c=const nie so gegeben.


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Wenn das falsch wäre, dann müsste es doch auch v>c für Photonen geben. Dann müsste man doch nur einen Laser auf einen Zug stellen, und könnte in Fahrtrichtung Signale schneller übertragen, als ein Laser der sich nicht bewegt. Es gibt doch sicher einen fetten Preis wenn das mal jemand zeigen kann, warum macht das keiner? Haben die Angst vor der Physikmafia, werden die dann gekillt? Und hinterfragen kann man es und es wird auch hinterfragt.

Nimtz hat Informationen mit 4,7-facher LG übertragen. In den USA ist das sogar mit 7-facher LG gelungen. Was würdest Du denn daraus schließen? Man hat es also gezeigt - und der fette Preis war bösartiger Angriff seitens der science community. Nimtz hat sich mit der Erklärung herausgewunden, dass in seinem Hohlraumtunnel überhaupt keine Zeit vergeht ...

Haben wir hier auch schon gehabt. Da geht es dann um Gruppengeschwindigkeiten und Phasengeschwindigkeiten. Wenn er das wirklich könnte, dann könnte er Nachrichten in die Vergangenheit schicken. Der Poet sagt, das wäre echt toll. Damit könnte man dann Computer bauen, die zum Rechnen keine Zeit mehr brauchen. Frag mich aber nicht wie. :D Ich bin keine Physikerin, ich kann mir nur beide Seiten anhören. Ich glaube aber, viele Physiker würden solche Dinge einfach toll finden, man könnte ganz viele neue spannende Experimente machen. Ich glaube einfach nicht, dass die ganzen Physiker, oder die große Mehrheit Dogmatiker sind, die andere Ideen unterdrücken. Ich sehe da mehr kleine Kinder, die total neugierig sind.


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Wenn drei Radfahrer unterschiedlich schnell mehreren Autos, die alle 100km/h fahren, entgegenfahren, werden die auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten getroffen? Warum sollen die Autos nun nicht 100km/h fahren können? Und man beweist nichts mit der LT. Das hört sich so an, als ob man überall immer LG <> c messen könnte und würde, und dann diese Messungen mit der LG auf c rechnen.

Ja, die Radfahrer werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten getroffen. Weil die Autos in Bezug zu ihnen unterschiedliche Geschwindigkeiten haben - auch wenn sie in Bezug zur Straße alle mit 100 km/h fahren. Nachdem man die LG als Konstante festgelegt hat, wird sie auch nicht mehr gemessen. Um diese Konstante gegen Messungen zu immunisieren, hat man auch die Maßeinheit per Licht definiert (Ein Meter ist das 1.650.763,73-fache der Wellenlänge der von Atomen des Nuklids 86Kr beim Übergang vom Zustand 5d5 zum Zustand 2p10 ausgesandten, sich im Vakuum ausbreitenden Strahlung). Jede Messung, die nicht nach diesen Definitionen ausfällt, ist praktisch eine Fehlmessung. Die LT benutzt man, um Koordinatensysteme so zu verknüpfen, dass sich in jedem IS die Konstante c ergibt. Schließlich ist diese ja so postuliert.

Ich glaube wir kommen da nicht weiter.


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Und dann mal eine Frage: Wie stehst du eigentlich zu dem klassischen Relativitätsprinzip? Kann man unterscheiden ob die Quelle auf den Beobachter zu kommt oder der auf die Quelle und macht das einen Unterschied? Du weißt, dass man das nach dem RP nämlich nicht unterscheiden kann, und es gleichwertig ist?

Das klassische Relativitätsprinzip betrifft Inertialsysteme, also Systeme, in welchen die mechanischen Gesetze Newtons gelten. Da das Licht keine Trägheit zu haben scheint (sofern man nicht die Emanationstheorie vertritt), ist es nicht sicher, ob auch das Licht den Gesetzen Newtons unterworfen ist. Wahrscheinlich nicht. Es kann ohne weiteres sein, dass das Licht dem Bestreben der Physiker, auch diesen stoff- und trägheitslosen Energietransport durch den Raum dem RP einzuverleiben, in seiner wahren Natur nicht entspricht und es eine Sonderstellung einnimmt. Einstein hat das Licht in das Korsett des RP gezwängt - aber damit haben wir nichts erfahren über die wahre Natur des Lichts. Da haben wir nur unterschiedliche Modelle und wissen noch immer nicht, welches zutrifft. Die Gleichberechtigung von IS wird bereits durch jede Uhr, auf der man ablesen kann, dass sie gegenüber einer "ruhenden" die bewegte war, zerstört!

Das war nicht Einstein, der da was in ein Korsett gepresst hat. nur so klappt das mit den Maxwellchen Gleichungen. Ich habe gehört, das wir ohne LT da für alle unterschiedlichen Geschwindigkeiten andere Formeln bräuchten. Durch die LT ist das alles einfacher.


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Welcher Widerspruch?

Der Widerspruch, dass in meinem Beispiel eine Uhr bei ein und demselben Moment eines Ereignisses für den ruhenden Beobachter 2,4 ns und
für den mitbewegten 4 ns anzeigen müsste. Kennst Du eine Uhr, die das kann?

Ich kann dass mal so erklären wir mir das ein Freund erklärt hat. Er sagt, eine Uhr macht ja Ticktack. Das kann sie langsamer und schneller. Das ist wie eine Stimmgabel die einen bestimmten Ton in einer bestimmten Frequenz macht. Wenn wir beide so eine Gabel (selber Ton) haben und uns nicht bewegen, dann hören wir beide dieselbe Tonhöhe von unser eigenen und auch der anderen Gabel. Wenn wir uns nun aber beide von einander entfernen, hören wir jeder die Gabel des Anderen mit einem tieferen Ton. Ist doch so oder? Ich kann mir das vorstellen und sehe da keinen Widerspruch, warum sollte es bei einer Uhr nicht auch so sein können? Wenn wir nun eine Uhr statt einer Stimmgabel haben, warum sollte ich dann deine nicht langsamer gehen sehen können und du die meine? Auf den ersten Blick hört sich das sicher komisch an, aber wenn man darüber nachdenkt geht das.


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Warum immer ein Zugbeispiel? Hat man Licht mal <> c gemessen? Nein. Ist die Halbwertszeit von Myonen, die ganz schnell auf die Erde fallen, größer als die von ruhenden Myonen? Ja. Also warum immer dieses ganze Gerede? Wenn es so klar und einfach ist, warum baut nicht einfach mal jemand eine Maschine mit der er Licht wirklich schneller als c übertragen kann? Und wenn es keine ZD gibt, was ist dann mit den Myonen? Was mit dem Experiment mit den Pionen? Es gibt da so viele wirklich kluge und studierte Menschen und wenn es nun zwei Möglichkeiten gibt,

c=299792,458 km/s. Guck mal da: http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtgeschwindigkeit und beachte die Tabelle nach der Überschrift: "Messung der Lichtgeschwindigkeit" und besonders die letzte Zeile: 1983 (Definition der CGPM), Neudefinition des Meters, 299 792,458 (exakt) Keine Messung . Alles klar? Siehst Du die vielen unterschiedlichen Ergebnisse - und was schließt Du daraus?

1926 - 299 796 ± 4
1947 - 299 792 ± 3
1958 - 299 792,5 ± 0,1
1973 -299 792,4574 ± 0,001

Ich schließe daraus, das die Messmethoden immer besser wurden und darum die Ergebnisse eben auch immer genauer, bis die so genau waren, dass man das nutzen konnte um damit dann den Meter besser zu definieren. Ich sehe einfach ganz deutlich, das die Werte immer klarer auf einen konstanten Wert zu gehen. Wenn die unterschiedlichen Messwerte für die LG daran liegen würden, das die LG eben nicht konstant c ist, dann müssten die Abweichungen doch weiter so unterschiedlich bleiben, egal wie gut die Messmethoden sind. Dann müsste man doch auch 1973 mal ± 4 gemessen haben, wenn man nur lange genug misst. Ich kann das so nicht sehen. Wirklich tut mir leid.


Harald Maurer hat geschrieben:Dass die Myonen nicht die SRT beweisen, habe ich schon erklärt.

Du hast gesagt, das ist so, erklärt warum hast du es nicht wirklich. Oder ich habe dann auch erklärt, dass die eben die SRT beweisen. ;)


Harald Maurer hat geschrieben:Und es kommt nicht darauf an, Licht schneller als mit c zu übertragen, sondern die Frage ist, ob sich überhaupt Informationen schneller als mit c übertragen lassen. Und das geht. Nichts kann schneller sein als das Licht ist demnach falsch.

Nein, das geht bisher nicht, das sagst du und ein paar Andere, aber das ist so einfach keine anerkannte und bewiesene Tatsache.


Harald Maurer hat geschrieben:Dazu noch die Stichworte Quantenverschränkung und Quantenkryptographie. Da wird sehr behutsam geforscht, um nicht an der SRT zu kratzen, denn Reputation und Job stehen auf dem Spiel. Die Wahrheit ist wie Salzsäure, man muss sie verdünnen, um sie zu vertragen...

Da wird keine Information übertragen, und das ist mir sogar ganz deutlich klar. Wenn ich eine Münze habe, und du hast eine und wenn ich meine werfe und habe Kopf und du dann immer beim Werfen eine Zahl hast, oder andersrum, übertrage ich keine Information. Denn egal was ich werfe, ich kann dir nie eine Zahl oder einen Kopf gezielt zukommen lassen. Angenommen wir haben beide so eine Münze, und du bist ganz weit weg, auf dem Mars oder so. Und wir sagen nun, du wirfst deine Münze als Erster und dann ich meine und wenn meine Kopf zeigt, soll ich auf der Erde eine Lampe anmachen. Dann kannst du machen was du willst, du kannst nicht dafür sorgen, das meine Münze Kopf zeigen wird. Und ich glaube, wenn jemand wirklich schneller als c Informationen übertragen kann, dann wird der berühmt. Wenn ich das könnte, würde ich das machen und es Allen zeigen. ;)

Das mit den Münzen hat mir auch der Poet so erklärt. Ist einfach zu verstehen. ;)

Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:die erste: Die Dinge verhalten sich wirklich so, wie es uns die Physiker erzählen: Es gibt eine ZD und die QED ist auch keine Lüge und man hat nie LG <> c im Vakuum gemessen.

Die zweite: Es gibt eine Verschwörung über 100 Jahre, alles ist eine Lüge, alle Physiker haben sich in allen Ländern kollektiv dazu entschlossen die anderen Menschen über 100 Jahre zu täuschen und zu belügen.

Dann klingt die erste Möglichkeit einfach glaubwürdiger für mich.

die erste: Nicht einmal die Physiker glauben, dass sich die Dinge so verhalten, wie es ihre Theorien beschreiben. Eine Zeitdilatation kann es nicht geben, weil es "die Zeit" gar nicht gibt, Physiker befassen sich stets mit der Dauer von Prozessen und wissen, dass man Zeit schlechthin nicht messen kann. Es gibt kein Instrument, das ein Sensorium für Zeit aufweist. Und die QED ist keine Lüge, sondern eine Theorie, von der man weiß, dass auch sie nur ein Modell ist und kein Abbild der Wahrheit. Dass Theorien eine Zeit lang Erfolg haben, auch wenn sie falsch sind, ist ja nichts Neues. Bislang war noch jeder Theorie bestimmt, von einer besseren abgelöst zu werden. 100 Jahre SRT sind gar nichts gegen die Irrtümer von Aristoteles, die sich 1500 Jahre über Wasser gehalten haben... Mit Theorien gegen oder für Theorien zu argumentieren ist Spiegelfechterei.

Das es Zeit nicht gibt, musst du mal meinem Chef erklären wenn ich zu spät komme. :D


Harald Maurer hat geschrieben:die zweite: es gibt keine Verschwörung. Und ja, wenn ich wählen müsste, würde ich auch die erste Möglichkeit vorziehen!

OK...


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Und wenn ich sehe wie 'Kritiker' wie Hannes mit Joachim 'diskutieren' oder wie Jocelyne mit Dr. Markus Pössel, dann gibt mir das einfach sehr zu denken.

Über die Art der Diskussionen kann man über Wert oder Unwert der SRT wohl nichts gewinnen! Oder beziehst Du die Glaubwürdigkeit einer Theorie aus der Ausdrucksweise von Forumsteilnehmern?

Es geht mir um die Frage, wie ernst kann ich eine Kritik nehmen, und da ist es mir wichtig, das der 'Kritiker' weiß wovon er schreibt und seriös ist. Dich und Ernst halte ich da einfach für fairer und seriöser. Jocelyne kann ich gar nichts mehr glauben. Sie kämpft meiner Meinung nach auch nicht um die Wahrheit, sondern gegen die SRT. So macht das aber keinen Spaß mehr, zumal sie immer wieder beweist, dass sie keine Ahnung hat und so dumme und offensichtliche Fehler macht.


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Was ich nicht verstehe ist, warum sich Menschen einfach irgend einen Unsinn ausdenken sollten und dann über 100 Jahre alle anderen belügen? Wenn die Natur und die Dinge so klar und einfach sind, wenn Licht nicht konstant ist, warum konnte sich denn eine so falsche Idee überhaupt solange durchsetzten? Und welchen Sinn sollte das machen? Und wenn die SRT so falsch ist, warum klappt dann die QED so gut?

Wir wissen nicht, ob das Licht konstant ist.

Wir wissen aber auch nicht, das es nicht konstant ist. ;)


Harald Maurer hat geschrieben:Deshalb hat man es ja als konstant postuliert. Es gibt falsche Ideen, die haben sich noch viel länger durchgesetzt. Klappt die QED gut? Sie ist ein theoretisches Modell, das mit theoretischen Modellen hantiert. Die Fluide der Elektrizität haben auch lange Zeit gut geklappt. Das Weltbild von Ptolemäus auch. Die Äthertheorie von Lorentz klappt auch gut, so gut, dass sie dasselbe aussagt wie die SRT. Ist sie falsch? Oder ist die SRT falsch? Alles ist falsch, denn wir haben kein Wissen von der Welt, sondern nur eine Vorstellung. Und es gibt keine Instanz, die uns mitteilt, was richtig ist oder falsch.

Ich sage ja auch nicht, die SRT ist der Weisheit letzter Schluß. Da kommt sicher Anderes und da wird auch von Seiten der Physik danach gesucht. Ich glaube einfach das nicht was GOM behauptet.


Harald Maurer hat geschrieben:
Britta hat geschrieben:Darum ist es ganz egal was Dr. Markus Pössel nun gesagt hat und was Jocelyne da nun verstanden haben will.

Was Dr. Pössel gesagt hat, ist richtig bzw. konsistent mit der SRT. Und Jocelyne hat nichts falsch verstanden, sondern den richtigen Schluss gezogen, dass die LK keine physikalische Relevanz hat. Das dürfte auch nicht sein, denn dann wäre wieder das RP verletzt. Denn in allen IS sind die physikalischen Gesetze gleich und die Bewegung darf nichts an physikalischen Prozessen verändern. Ein Objekt, das schrumpft, würde wohl eine krasse Veränderung eines physikalischen Zustandes demonstrieren, nicht wahr?

Jocelyne macht ganz andere Sachen. Habe ich dir doch gezeigt:

Jocelyne Lopez hat geschrieben:Ist ja auch klar, dass Ergebnisse von Längenmessungen keine intrinsischen Eigenschaften eines Körpers sind, dafür ist sehr wohl die Länge eines Körpers eine intrinsische Eigenschaft dieses Körpers, und weder die Relativitätstheorie noch Dr. Pössel können die Existenz von physikalischen Eigenschaften von Körpern in der Natur negieren, auch wenn sie es gerne wollen.

Sie sagt weiterhin: 'die Länge eines Körpers (ist) eine intrinsische Eigenschaft dieses Körpers'. Du sagst, es ist nicht so und Dr. Pössel sagt auch, dass es nicht so ist, und auch andere hier im Forum haben das gesagt, auch Kritiker. Beides kann ja nun nicht sein. Also macht hier Jocelyne in meinen Augen was falsch. Sie beharrt einfach auf ihrer Sichtweise und reflektiert sich nicht.

Ich fand einfach die Erklärung mit den Stimmgabeln so richtig toll. Da hat es bei mir klick gemacht. Ich kann mir nun einfach richtig gut vorstellen, dass unterschiedliche Töne von einer Gabel gehört werden können, und jeder Ton ist wirklich real. Es macht keinen Unterschied ob ich nun 100Hz höre weil die Gabel den Ton macht wenn sie ruht, oder wenn eine Gabel mit 80Hz in Ruhe so schnell auf mich zukommt, das ich 100Hz höre. Und wenn ich die Gabeln nicht sehen kann, kann ich das auch nicht unterscheiden. Beide Töne sind wirklich für mich real 100Hz. Ich kann das mit den Tönen einfach auf Längen übertragen. Mach ich das denn falsch?
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Britta » Do 30. Sep 2010, 21:33

Jocelyne Lopez hat geschrieben:Die SRT hat in der Natur nichts zu sagen.

Erstmal was zur angeblich geleugneten Kritik an der RT:

http://www.tu-harburg.de/rzt/rzt/it/Ein ... ode13.html

Dann mal das:
Eine erste Vereinheitlichung von SRT und QM hinsichtlich der elektromagnetischen Wechselwirkung gelang 1927 Paul Dirac mit der relativistisch-invarianten Formulierung einer Feldgleichung der Materie. Bereits 1933 erhielt er für seine Elektronentheorie den Nobelpreis . Feynman wurde die Auszeichnung 1965 zugesprochen für seinen Beitrag zur Ausarbeitung der Diracschen Theorie zur Quantenfeldtheorie der Elektrodynamik, der Quantenelektrodynamik (QED).

Die SRT spielt in der QED eine ganz große Rolle. Zu sagen dass die SRT einfach 'in der Natur nichts zu sagen hat', ist falsch zeigt einfach nur, dass man in der Physik nicht auf dem Laufenden ist.
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Syxi » Fr 1. Okt 2010, 01:54

Britta hat geschrieben:Rechne also mal dein Beispiel hier mit dem Zug nach der SRT für das IS Zug und IS Brücke einmal klar vor, dann sehen wir mal weiter.


Da gibt's nicht viel zu rechnen. Das ist einfach nur die altbekannte Gammaformel.
Die kannst Du so direkt in Excel in die Zelle A1 eingeben:

=1/(WURZEL(1-(B1*B1)/(C1*C1)))

In Zelle B1 trägst Du die Zug-Geschwindigkeit ein und und in C1 die Lichtgeschwindigkeit

Für 95 % Lichtgeschwindigkeit (285.000.000 m/s) kommt ein Gamma von ~3,2 raus
Länge durch Gamma ergibt dann die kontrahierte Länge, also 10 / 3,2= ~ 3 m


Britta hat geschrieben:Der Poet hat das mal gut erklärt: viewtopic.php?f=6&t=292


Der Poet erklärt das paradoxe Problem der Längenkontraktion darin leider gar nicht. Er erzählt da viel über Frequenzen und Töne, aber was haben immaterielle Töne und Frequenzen mit dem ganz materiellen Problem der Längenkontraktion zu tun?

Ich könnte auch eine Menge zu den Problemen des Zwillingsparadoxons erzählen aber wenn ich eines aus endlosen Debatten über Uhren, Signale und Frequenzen gelernt habe dann das dass solche Diskussionen in ewiges Gelaber ausarten. Daher bevorzuge ich in meiner Kritik die Längenkontraktion weil dort das Paradox viel deutlicher zutage tritt und immaterielle Zeiten, Signale und Frequenzen überhaupt keine Rolle spielen.

Rechne also ruhig nochmal selber mit der Gammaformel etwas herum und erkläre mir dann konkret wo die Phase des "frei-fallens" (die auf 3 m kontrahierte Lok ist ja aus Sicht der Schlucht über eine Länge von 7 m frei fallend) in der Perspektive der Lok enthalten ist (hier kann die 10 m lange Lok nicht frei fallen da die Schlucht ja nur 3 m lang ist).

Ich habe bei Dir das Gefühl dass Du die Konsequenzen der wechselseitigen Relativität immer noch nicht richtig erfasst hast. Dass verschiedene Beobachter den Ton eines Martinhorns unterschiedlich hören können ist durchaus richtig aber das hat nix mit den paradoxen Resultaten des "Prinzips der Relativität" zu tun.

Ist es Dir möglich zwei Zahlen A und B zu finden für die folgende Aussage zutrifft?
A<B und B<A
Natürlich nicht. Du findest nur Zahlen für die diese Aussage zutrifft:
A<B oder B<A

Ist es möglich dass, wenn wir aneinander vorbeigehen, für die Ganggeschwindigkeit unserer Uhren gilt:
A<B und B<A (Deine Uhr geht langsamer als meine und meine Uhr geht langsamer als Deine)
Natürlich nicht. Hier kann ebenfalls nur gelten
A<B oder B<A

Ist es möglich dass für zwei zueinander bewegte Maßstäbe gilt:
A<B und B<A (zueinander bewegte Maßstäbe mit gleicher Ruhelänge passen ineinander)
Natürlich nicht. Hier kann ebenfalls nur gelten
A<B oder B<A

Das ist das grundsätzliche Problem des "Prinzips der Relativität" und nicht irgendwelche Martinshörner.

Grüsse
Syxi
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Trigemina » Fr 1. Okt 2010, 10:51

Ernst hat geschrieben:Ich habe mit der gleichen Systematik für das Schluchtsystem als Ruhesystem (in welchem nun der Spezialfall der Längenmessung des Panzers als Längenkontraktion gilt) dargestellt, daß der Panzer unabhängig von v immer durchfällt.


Das ist doch schon in der klassischen Betrachtung nicht anders. Wenn der Panzer länger ist als die Schluchtbreite (und ein drohendes Kippen wegen des Schwerpunktes vernachlässigt werden kann), dann gelingt ihm das Überqueren der Schlucht (oder des Grabens) nur dann, wenn er einen gleichzeitigen Kontakt mit beiden Schluchträndern hat.

Relativistisch betrachtet (mit einem kürzeren Panzer) ist diese Bedingung nur im Panzersystem erfüllt und die Längenkontraktion als Spezialfall für gleichzeitige Längenmessungen kann auf die Schluchtbreite angewendet werden, während sie im Schluchtensystem wegen der Relativität der Gleichzeitigkeit nicht erfüllt ist und demzufolge die Längenkontraktion auf den Panzer nicht angewendet werden kann.

Da aus der Aufgabenstellung lediglich die Ruhelängen der Schlucht und des Panzers hervorgehen und die Gleichzeitigkeit des Bodenkontakts von Bug und Heck eine physikalische Vorbedingung ist, kann man den Spiess nicht umdrehen.

Möchte man dennoch vom Schluchtensystem ins Panzersystem transformieren, müssten hierzu die Orte und unterschiedlichen Zeiten von Bug und Heck des Panzers im Schluchtensystem angegeben oder gemessen werden.



Jocelyne Lopez hat geschrieben:Es ist absolut irrelevant, was aus einem bewegten Bezugssystem gemessen wird oder auch nicht - zumal solche Messungen 1)meßtechnisch nicht möglich sind...


Nein, es ist überhaupt nicht irrelevant was aus einem als bewegt angenommenen Bezugssystem gemessen wird. Ob klassisch oder relativistisch. Und dass solche Messungen sehr wohl möglich sind, lässt sich ganz einfach über eine Zeitmessung eines relativ dazu bewegten Objektes realisieren, umrechnen und in ein anderes Bezugssystem transformieren.

Gruss
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Jocelyne Lopez » Fr 1. Okt 2010, 11:18

Trigemina hat geschrieben:
Jocelyne Lopez hat geschrieben:Es ist absolut irrelevant, was aus einem bewegten Bezugssystem gemessen wird oder auch nicht - zumal solche Messungen 1)meßtechnisch nicht möglich sind...

Nein, es ist überhaupt nicht irrelevant was aus einem als bewegt angenommenen Bezugssystem gemessen wird. Ob klassisch oder relativistisch. Und dass solche Messungen sehr wohl möglich sind, lässt sich ganz einfach über eine Zeitmessung eines relativ dazu bewegten Objektes realisieren, umrechnen und in ein anderes Bezugssystem transformieren.

… wobei diese Transformation irrelevant ist, weil gemäß SRT (bzw. gemäß Dr. Pössel) sich die Objekte zwischen Ruhe- und Bewegungszustand materiell nicht verändern.

Man braucht also die Lorentztransformation nicht anzuwenden um zu wissen, was in der Realität gemäß SRT sich abspielen wird, Du darfst Deine Rechenmaschine ruhig liegen lassen. :) Zumal eine konkrete Messung im Ruhezustand der Objekte in diesem Fall durchgeführt und vorgegeben wurde: je 10 m für Zug und Schlucht in ihren jeweiligen Ruhesystemen. Wozu brauchst Du also eine Transformation?? Zumal Du schon vorher weißt, dass diese Transformation gemäß SRT ein falsches Ergebnis der Messung (Verkürzung) liefert, obwohl die Objekte sich physisch und physikalisch auf gar keinen Fall verändern. Wozu brauchst Du eine Transformation, das ist mir rätselhaft. Oder bist Du etwa ein Anhänger der Lorentztheorie? Das wäre mir neu... :P

Meine Frage hast Du allerdings immer noch nicht beantwortet, ich erinnere daran: viewtopic.php?f=6&t=324&start=40#p18057

Oder leugnest Du etwa, dass in der SRT keine materielle Veränderung der jeweiligen Ruhelänge von 10 m des Zuges und der Schlucht stattfindet? Das ist nämlich der springende Punkt. Und Du wärest doch mit Dr. Pössel hier nicht einig: "Die Längenkontration geht nicht mit materiellen Veränderungen des Körpers einher".


Viele Grüße
Jocelyne Lopez
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Ernst » Fr 1. Okt 2010, 16:26

Trigemina hat geschrieben:Relativistisch betrachtet (mit einem kürzeren Panzer) ist diese Bedingung nur im Panzersystem erfüllt und die Längenkontraktion als Spezialfall für gleichzeitige Längenmessungen kann auf die Schluchtbreite angewendet werden, während sie im Schluchtensystem wegen der Relativität der Gleichzeitigkeit nicht erfüllt ist und demzufolge die Längenkontraktion auf den Panzer nicht angewendet werden kann.
Da aus der Aufgabenstellung lediglich die Ruhelängen der Schlucht und des Panzers hervorgehen und die Gleichzeitigkeit des Bodenkontakts von Bug und Heck eine physikalische Vorbedingung ist, kann man den Spiess nicht umdrehen.
Möchte man dennoch vom Schluchtensystem ins Panzersystem transformieren, müssten hierzu die Orte und unterschiedlichen Zeiten von Bug und Heck des Panzers im Schluchtensystem angegeben oder gemessen werden.

Nein, die Situation ist ganz symmetrisch. Die Aufgabenstellung beinhaltet kein bevorzugtes System. Da ist eine Schlucht mit 10 m Breite und ein Panzer mit 9 m Länge (beide Maße im jeweiligen Ruhesystem genommen). Und zwischen beiden ist eine Relativgeschwindigkeit v. Zwei gleichberechtigte Systeme. Du rechnest im Panzersystem; Resultat: Queren bei großem v möglich. Ich rechne im Schluchtsystem; Resultat: Queren niemals möglich.
:? :? :?

Die RdG ist ja die Ursache der LK. Wieso willst Du sie zweifach berücksichtigen?

Gruß
Ernst
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Re: Längenkontrahierter Zug

Beitragvon Trigemina » Fr 1. Okt 2010, 18:15

Ernst hat geschrieben:Nein, die Situation ist ganz symmetrisch. Die Aufgabenstellung beinhaltet kein bevorzugtes System.
...
Die RdG ist ja die Ursache der LK. Wieso willst Du sie zweifach berücksichtigen?


Die beiden Bezugssysteme von Schlucht und Panzer sind zwar gleichberechtigt, was ich ja auch immer wieder betone, jedoch kann anhand der gegebenen Grössen ihrer Ruhelängen nur im Panzersystem ein gleichzeitiger Bodenkontakt erfolgen. Im Schluchtensystem unterscheiden sich die Kontaktzeiten. Deswegen ist es nicht erlaubt (im Sinne der SRT), wegen der Ungleichzeitigkeit der Ereignisse eine Längenkontraktion des Panzers im Schluchtensystem vorzunehmen. Die Längenkontraktion gilt nur für gleichzeitige Längenmessungen.

Daher kann man dieses Paradoxon nicht im Schluchtensystem auflösen – ausser unter Angabe der Raumzeit-Koordinaten von Bug und Heck des Panzers. Gegeben ist aber bloss seine Ruhelänge.


Jocelyne Lopez hat geschrieben:… wobei diese Transformation irrelevant ist, weil gemäß SRT (bzw. gemäß Dr. Pössel) sich die Objekte zwischen Ruhe- und Bewegungszustand materiell nicht verändern.


Da wage ich eine Fehlinterpretation deinerseits in Bezug auf Dr. Pössels Aussagen zu attestieren. Es findet zwar nach der SRT keine materielle Änderung der Objekte statt, jedoch werden sie aus einem dazu bewegten Bezugssystem unterschiedlich gemessen. Erst durch Transformation der Raumzeit-Koordinaten kann man dann als bewegt angenommener Beobachter zuverlässige Aussagen treffen über die materiellen Eigenschaften von Länge und Zeit in ihren Ruhesystemen.

Deine Frage über meine Ansicht zu Dr. Pössels Position dürfte damit – eigentlich schon lange vorher – beantwortet sein.

Gruss
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