Highway hat geschrieben:
Man könnte auch noch argumentieren, dass beispielsweise meine Wahrnehung mit der, wieder beispielsweise eines neben mir stehenden weiteren Beobachters immer unterschiedlich sind. Richtig! Der unabhängige Beobachter wir immer ein anderes Bild der augenblicklichen Situation erlangen, einfach schon dadurch, dass er nicht exakt die gleiche Position einnehmen kann wie ich (weil ich stehe ja da), aber er wird nicht einen Panzer in die Schlucht fallen sehen wohingegen ich selbst sehe, das der gleiche Panzer nicht hinein fällt.
In der Konsequenz: Aus einem Objekt werden je nach Perspektive zwei verschieden Objekte die völlig unterschiedlich interagieren! Niemals - jedenfalls nicht nach den derzeit bekannten physikalischen Gesetzen.
Meiner Meinung nach ein sehr brauchbarer und anschaulicher Ansatz.
Die Existenz von verschiedenen Wahrnehmungen (Distanzen, Formen, Maßen) durch Beobachtung aus verschiedenen Perspektiven bzw. durch verschiedene Beobachter sind mitnichten ein Erkenntnis der Speziellen Relativitätstheorie, sondern sind so eine Selbstverständlichkeit und auch so gut von der klassischen Physik erforscht, dass kein Mensch auf die Idee kommen würde, sie eine Sekunde in Frage zu stellen, weder im Alltag noch in der Physik. Die Vorstellung jedoch, dass diese verschiedenen Wahrnehmungen nicht nur Distanzen, Formen und Maßen betreffen, sondern den Ablauf eines Ereignisses beeinflussen können und zwei parallel laufende verschiedene Wirklichkeiten erzeugen, ist so abstrus, dass man es nur als Esoterikkram bezeichnen kann, das hat in der Tat nichts mit den derzeit bekannten physikalischen Gesetzen zu tun. Mit keinem rationalen Denken kann man zum Beispiel die Situation rechtfertigen, dass ein Panzer real in eine Grube fällt und gleichzeitig real darüber fährt.
Das ist Schwachsinn.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang, dass Dr. Markus Pössel die Längenkontraktion nicht als eine "
optische Täuschung oder dergleichen" beschrieben hat, sondern als "
Ergebnis konkreter Messungen":
http://www.jocelyne-lopez.de/blog/2008/ ... -17190808/:
Zitat Dr. Markus Pössel:
Die Laengenkontraktion geht nicht mit materiellen Veraenderungen des Koerpers einher; die Verschiedenheit der Werte ergibt sich allein daraus, dass von unterschiedlichen Bezugssystemen aus gemessen wird – ganz analog dazu, wie sich die verschiedenen Werte fuer Relativgeschwindigkeiten ergeben. Die gemessenen Laengenwerte sind selbstverstaendlich real – so real wie die Messungen von Relativgeschwindigkeiten. Es handelt sich nicht um optische Taeuschungen oder dergleichen, sondern um die Ergebnisse konkreter Messungen. [Hervorhebung durch Lopez]
Da er jedoch einleitend unmissverständlich zugrunde legt, dass die physische Ruhelänge sich nicht verändert, kann man nur von einem
virtuellen Ergebnis dieser „
konkreten Messungen“ ausgehen, durch die Virtualität der Meßergebnisse kann man also sehr wohl die Längenkontraktion in der Kategorie „
optische Täuschung oder dergleichen“ zuordnen.
Was jedoch diese „
konkreten Messungen“ der Längenkontraktion angeht, hat sich Dr. Markus Pössel nicht geäußert, natürlich. Welche konkreten Messungen denn? Wie Harald es auch nachvollziehbar am Anfang dieser Diskussion als Antwort an den Thread-Autor syxi aufgeführt hat, kann nämlich die Längenkontraktion prinzipiell nicht konkret gemessen werden, wenn sie nur virtueller Natur ist:
viewtopic.php?f=6&t=324#p17986Zitat von Harald Maurer:Richtig. Wenn aber keine materielle Kontraktion vorliegt, kann man durch physischen Kontakt auch keine Verkürzung feststellen! Das wird wohl auch der Grund dafür sein. dass die sagenhafte Kontraktion
noch nie gemessen wurde!
Mit der Aussage, es handelt sich bei der LK um „
Ergebnisse konkreter Messungen“, kann also Dr. Pössel nur die Messungen mit der Lichtuhr gemeint haben, die Harald gestern beschrieben hat:
viewtopic.php?f=6&t=324&start=670#p19067.
Diese Messung falsifiziert jedoch die SRT, weil sie das gewünschte Ergebnis der Konstanz der LG zum bewegten Beobachter nur dann liefern kann,
wenn sich die Uhr tatsächlich materiell verkürzt:
Zitat Harald Maurer:
Sie müsste also ( T'= Gamma *T) um den Gammafaktor tatsächlich kürzer werden, damit die Lichtuhr im Sinne der ZD weiterhin funktioniert!
Eine physische Verkürzung widerlegt aber die SRT (und würde u.U. die Äther-Theorie von Lorentz bestätigen).
Viele Grüße
Jocelyne Lopez