Gerhard Kemme hat geschrieben:
Nimm doch eine Druckfeder, die leicht zusammenschiebbar ist und montiere als Vorderfläche eine größere Holz- oder Pappscheibe. Hältst du diese Apparatur mit der Holz- oder Pappscheibe nach vorne in den Fahrtwind bei einer Autofahrt im Cabriolet, dann wirst du erkennen, dass sich die Druckfeder zusammen schiebt, d.h. es findet eine Längenkontraktion der Feder statt. Man könnte auch einen Kugelschreiber nehmen - da gibt es auch eine Druckfeder - und montiert dann aus Pappe eine Fläche auf den Kugelschreiber-Betätigungsknopf, dann wird man erleben, dass bei einer bestimmten Geschwindigkeit des Cabriolets die Spitze der Kugelschreiber-Mine herauskommt, weil per Fahrtwind die Druckfeder zusammengeschoben worden ist. Es sollte Konsens sein, dass ein elastisches Objekt, wenn es in seinem Medium schnell bewegt wird, kontrahiert, d.h. seine Länge verkürzt.
Ich widerspreche nicht deiner Kritik in den Einzelheiten, sondern beziehe mich ausschließlich auf den Begriff "Längenkontraktion", der aussagt, dass sich ein Objekt materiell verkürzt, wenn es sich bezüglich einem Ruhesystem bewegt. Dieser Begriff stimmt mit der Alltagserfahrung - Druckfeder in Fahrtwind gleich Längenkontraktion der Feder - überein.
Diese Vorstellung hat absolut nichts mit der SRT etwas zu tun, ob Sie es aussprechen wollen oder nicht...
Es kann hier meiner Meinung nach Ihnen nur um eine (taktische) sprachliche Vertuschung und um eine (diplomatische) Pflege von Missverständnissen gehen, Sie haben nun mal schon zu lange und zu klar gezeigt, dass Sie sehr wohl gegen die Logikbrüche, die Widersprüche und die Verletzung der Erfahrung in der SRT ankämpfen und haben schon zu lange im Internet zur wissenschaftlichen Aufklärung mit kritischen Argumenten gegen die SRT beigetragen.
Gerhard Kemme hat geschrieben:Sinn und Zweck dieses Unterfangens ist nur, dass bei der Fortführung der Entwicklung solcher Äthertheorie nicht ständig frontal gegen die SRT angekämpft werden muss, sondern gesagt werden kann, dass es Längenkontraktion bei Einstein gab und dass es solches in Äthertheorien auch gibt.
Mit diesem Äthermodell werden Sie ständig frontal gegen die SRT ankämpfen müssen, ob Sie es vor lauter Harmoniebedürfnis wollen oder nicht... Mit sprachlicher Unschärfe und rhetorischen Vertuschungen kann man keine gesunde Kommunikation betreiben und man kann auch nicht ewig ein wissenschaftliches Modell schützen: Es gibt immer und immer wieder bei jeder Generation Menschen, die nun mal wissen wollen, was sich hinter den verwendeten Begriffen verbirgt und auf eine Bedeutung der Worte nicht verzichten wollen und können. Hier zitiere ich wieder ein bemerkenswertes und rührendes Eingeständnis Albert Einsteins am Ende seines Lebens in einem Brief an einen Freund:
Zitat Albert Einstein:
„ ... Sie stellen es sich so vor, dass ich mit stiller Befriedigung auf ein Lebenswerk zurückschaue. Aber es ist ganz anders von der Nähe gesehen. Da ist kein einziger Begriff, von dem ich überzeugt wäre, dass er standhalten wird, und ich fühle mich unsicher, ob ich überhaupt auf dem rechten Wege bin....“
Brief an seinen Freund Solovine aus dem Jahre 1949 (veröffentlicht unter „Lettres à Maurice Solovine“, Paris 1956, S. 94)
Mit der SRT waren seine Zweifel und seine Unsicherheit berechtigt: Er war nicht auf dem rechten Weg...
Er hatte es auch selbst schon lange erkannt und sie auch selbst persönlich schon lange verworfen.
Viele Grüße
Jocelyne Lopez