galactic32 hat geschrieben:Mirko hat geschrieben:Ich habe nur keine Lust, ständig deine Unlust, selbst nach Quellen zu suchen, zu unterstützen.
Für Mitlesende wäre es schon lustiger überhaupt eine findbare Quelle zu vermuten.
So bestärkt sich für manchen Interessierten eher, daß es nicht im Ansatz einen derartigen Meß-Versuch gibt, außer vor allem in der Leichtgläubigkeit, also Vorstellung gewisser Zeitgenossen.
Es gibt nun mal keine Messung der Längenkontraktion.
Die Längenkontraktion kommt nur als nachträgliche Deutung der Experimentreihe (ab 1867) von Michelson-Morley vor, als Verkürzung der Arme des Interferometers, und sie wurde dabei nicht gemessen, sondern lediglich als Hypothese von Lorentz aufgestellt um das "Null-Ergebnis" von MM zu erklären, eine Hypothese, die er auch nur rein mathematisch 1904 hergeleitet hat (ursprünglich von Waldemar Voigt 1887, später von FitzGerald) und die von Einstein in seiner SRT 1905 übernommen wurde, siehe z.B.:
Zitat G.O. Mueller Fehler-Katalog
E: Bewegung / Fehler Nr. 11
Die von FitzGerald und Lorentz nur als Hypothese und erst von Einstein in der SRT als Realität eingeführte Längenkontraktion ist seit nunmehr 100 Jahren nie beobachtet worden
Die Längenkontraktion wurde von FitzGerald und Lorentz eingeführt, ausdrücklich als adhoc-Hypothese zur Erklärung des angeblichen Null-Ergebnisses des Michelson-Morley-Versuches, damit zugleich unter der Äther-Hypothese. Eine Beobachtung der Längenkontraktion nach seiner Theorie hat Lorentz nicht berichten können.
Albert Einstein und seine Nachfolger behaupten die Längenkontraktion als realen Effekt, ohne Verwendung einer Äther-Hypothese. Auch dieser reale Effekt konnte seit 100 Jahren nicht beobachtet werden. - Damit fehlt jede Veranlassung, die Längenkontraktion als bewiesenen Effekt der SRT auszugeben; folglich ist insbesondere die Qualifizierung der SRT als der "am besten bewiesenen Theorie der Physik" ohne jede Grundlage.
Die Nicht-Beobachtung der Längenkontraktion ist nicht verwunderlich, wenn man ihre Herleitung in AE 1905 genau analysiert. Albert Einsteins Vorgehen in der Entwicklung seiner Theorie ist sehr bemerkenswert: als erstes behauptet er die Parzellierung des Zeitbegriffs mit der Einführung von nur lokal gültigen Zeiten; als zweites behauptet er die Ungültigkeit einer Gleichzeitigkeit für entfernte und relativ bewegte Uhren und Ereignisse, womit die Einschränkung der Zeitgeltung befestigt wird; und nachdem er so den physikalischen Zeitbegriff parzelliert und relativiert hat, verwendet er diesen Zeitbegriff und Uhren (!) zur Messung der Länge des starren Stabes: mit einer bereits relativierten Zeit ist dann die Deduktion einer relativierten Länge kein Kunststück.
In der Argumentationslinie für die Längenkontraktion bedient sich Albert Einstein einer ähnlich verschlungenen Methode wie bei der Herleitung der C-Konstanz (Fehler B 2): AE 1905, S. 895 wird per Paragraphen-Titel die Relativität von Längen angekündigt; S. 895-896 wird dazu eine Gedanken-Versuchsanordnung beschrieben, die entscheidende Messung jedoch noch nicht durchgeführt, sondern nur angekündigt, welches Ergebnis man finden wird:
"Die ... zu findende Länge ... werden wir unter Zugrundelegung unserer beiden Prinzipien bestimmen und finden, daß sie von l verschieden ist" (S. 896); die Längenkontraktion ist also an dieser Stelle noch keineswegs begründet worden, sondern ihre Herleitung nur angekündigt; anschließend wird mit der Versuchsanordnung für die Längenkontraktion ganz überraschenderweise erst einmal die Zeitdilatation bewiesen (siehe Fehler B 2), übrigens mit noch nicht kontrahiertem starren Stab; auf den Seiten 897-901 ist dann von der Kontraktion nicht mehr die Rede, es werden die Transformationsgleichungen von Lorentz entwickelt; erst aus diesen Transformationsgleichungen wird dann S. 902-903 die Kontraktion von Längen abgeleitet - und nicht aus dem Versuchsaufbau auf S. 895-896! Da in den Transformationsgleichungen (identisch mit denen von Lorentz) bereits die Verkürzung steckt, ist es kein Wunder, daß Albert Einstein eine Verkürzung deduzieren kann: das Kaninchen steckte schonim Zylinderhut. Wieder arbeitet Albert Einstein mit der Annahme, daß der Leser 11 Textseiten nicht überblicken und den Trick nicht bemerken wird. Solche Trick-Ergebnisse werden jedoch von der Natur durch Nicht-Beobachtung bestraft.
Die eigenartige Ableitung der Längenkontraktion aus der Zeitdilatation ist in der Literatur wiederholt festgestellt worden; z.B. Browne 1977, S. 734: "Length contraction in special relativity is a direct consequence of the relativity of simultaneity (as indeed are all relativistic effects)."
Manche besonders vergeßlichen, aber eifrigen Relativisten gelangen sogar zu der Erkenntnis, daß die reale Längenkontraktion der SRT das Null-Ergebnis des Michelson-Morley- Versuchs beweise - zu dessen Erklärung durch eine ad-hoc-Hypothese sie einmal ausgedacht worden war.
Erst 1908 (also außerhalb der SRT Einsteins) hat der Mathematiker Hermann Minkowski die Längenkontraktion ohne die Lorentz-Ätherhypothese abgeleitet, jedoch sich auch dabei auf keine konkreten Messungen gestützt, sondern auf einem Geschenk Gottes:
Zitat Hermann Minkowski
Diese Hypothese [von Lorentz] klingt äußerst phantastisch. Denn die Kontraktion ist nicht etwa als Folge von Widerständen im Äther zu denken, sondern rein als Geschenk von oben, als Begleitumstand des Umstandes der Bewegung.
Es ist auch klar, dass man sich in der SRT seitdem nicht bemüht, die Längenkontraktion nachzuweisen: Ein Geschenk von oben kann man doch unmöglich nachmessen wollen, wie sieht es denn aus, oder?
Viele Grüße
Jocelyne Lopez