Harald Maurer hat geschrieben:Jocelyne Lopez hat geschrieben:Ich erinnere auch, dass Dr. Markus Pössel meine Analogie zwischen einer Wasserwelle und einer Lichtwelle in meinem Strandgedankenexperiment akzeptiert und die Berechnungen von Trigemina für die relativistischen Vorhersagen des jeweiligen Zusammentreffens der Welle mit den Beobachtern als "korrekt" bezeichnet hat. Die SRT ist also nach Dr. Markus Pössel vom Albert Einstein Institut gleichermaßen für eine Wasserwelle und eine Lichtwelle anwendbar.
Natürlich. Dazu müsste man lediglich eine Synchronisationsmethode anwenden, nach welcher sich bei den Wasserwellen stets dieselbe Geschwindigkeit ergibt. Indem man beispielsweise die zur Messung nötigen Uhren mit den Wasserwellen synchronisiert, die man zu messen beabsichtigt. Dann ergibt sich auch hier das Postulat, dass Wasserwellen bei jedem Messvorgang dieselbe Geschwindigkeit haben. Und genau so wird in der SRT vorgegangen, wo man die Einsteinsche Gleichzeitigkeitsdefinition berücksichtigt.
Dass der Unterschied zwischen einer Lichtwelle und einer Wasserwelle auf den Messvorgang zurückzuführen ist erklärt auch Dr. Markus Pössel in der Korrespondenz über mein Strandgedankenexperiment:
http://www.jocelyne-lopez.de/blog/2008/ ... passieren/ Zitat Dr. Markus Pössel:
Jeder Beobachter(*), der die Geschwindigkeit des Lichtes misst (und dazu ja mindestens zweimal bestimmen muss, wann sich das Licht an welchem Ort befindet) wird allerdings den gleichen Geschwindigkeitswert erhalten, im Gegensatz zu Geschwindigkeitsmessungen an Wasserwellen.
[...]
Wenn jeder der Beobachter zu erklaeren versucht, warum relativ zu ihm bewegte andere Beobachter den gleichen Geschwindigkeitswert messen, kommen relativistische Effekte wie Zeitdilatation, Laengenkontraktion und die Relativitaet der Gleichzeitigkeit ins Spiel.
Dabei hat er aber nebenbei erwähnt, dass in der Natur pyhsikalisch kein Unterschied zwischen einer Wasserwelle und einer Lichtwelle in der Ausbreitung und in der Auswirkung besteht:
Zitat Dr. Markus Pössel:
Daher gleich fuer Licht formuliert: Auch ein Lichtsignal wird die Beobachter an Ihrem Strand je nach deren Aufenthaltsort frueher oder spaeter erreichen.
Dr. Markus Pössel gibt hier zu, dass in der Natur ein Lichtsignal jeden Beobachter früher oder später erreichen wird, je nach Aufenthaltsort, also je nach Abstandsänderung, sprich je nach Geschwindigkeit des Beobachters, was sehr beruhigend ist und den Logikbruch ausräumt: Die LG ist also in der Natur nicht beobachterunabhängig. Alles wie in der klassischen Physik.
Das Zusammentreffen der Welle mit den jeweiligen Beobachtern kann allerdings nicht gemäß Vorhersagen der SRT geschehen, da diese Vorhersagen spezifische Messeffekte berücksichtigen, die sich jedoch in der Natur gemäß SRT nicht realisieren (die Längenkontraktion ist in der SRT nicht materiell): dieser entscheidende Umstand wurde zwar nicht gleich von Dr. Pössel verraten, das hat sich jedoch später in der Korrespondenz nach langen Austauschen und nur durch konsequentes Nachfragen von mir geklärt.
Dabei wäre es für Dr. Pössel ganz einfach gewesen, und auch didaktisch sinnvoll, es gleich zu sagen, zusammen mit der Erklärung des Messvorganges der SRT...
Man muss aber dabei immer denken, dass der Sprachgebrauch der Relativitätstheorie bei der Aufklärung offensichtlich nicht entwickelt wurde, um irgendwas zu erklären, wie man es in der Schule oder in der Wissenschaft gewöhnt ist, sondern im Gegenteil um irgendetwas zu verschleiern. Das hat Dr. Wolfgang Herrig meiner Meinung nach sehr treffend erkannt und formuliert, siehe z.B.
Die Relativitätstheorie lebt von der sprachlichen Unschärfe und der Verschleierung des Unerwünschten:
Dr. Wolfgang Herrig:
Was man stattdessen findet ist aber eine Kultur des Verschweigens und der sprachlichen Unschärfe, über die man sich normalerweise keine Rechenschaft ablegt.
[…]
Wie man findet oder wie es scheint, ist die sprachliche Unschärfe an solchen Stellen im Text keineswegs zufällig. Sprache dient seit jeher in allen menschlichen Bereichen, auch und gerade in der Naturphilosophie, sowohl zur Erklärung des Gewollten als auch zur Verschleierung des Unerwünschten. Keine Mathematik der Welt kann daran etwas ändern.
Das "
Unerwünschte", das hier bei der SRT unbedingt zu verschleiern ist, ist die krude Tatsache, dass es sich bei der ganzen Theorie lediglich um eine Hypothese handelt, die keine realen physikalischen Vorgänge in der Natur beschreibt, sondern nur Meßvorgängen ohne Aussagenkraft - wie langweilig. Die SRT beschreibt sich nur selbst als Meßvorschrift, sonst nichts. Und wen interessieren Meßvorgänge, die keinen richtigen physikalischen Phänomenen entsprechen und deren Ergebnisse nur auf dem Papier existieren? Wie langweilig.
Deshalb müssen die Relativisten sprachlich immer stark lavieren und nie zusammen mit der Erklärung der Messvorschrift auch erklären, dass die relativistischen Effekte in Wirklichkeit gemäß SRT nicht existieren! Sie müssen solche Zugeständnisse wenn möglich überhaupt nicht über die Lippen bringen, und, wenn nicht anders möglich, dann zumindest verklausuliert und nie zusammen mit der Erklärung der Meßvorschrift, sonst könnte ja jeder verstehen, dass die ganze Theorie völlig irrelevant ist... Der interessierte bzw. skeptische Leser muss sich durch unzählige, getrennte Bruchstücke von entscheidenden Aussagen von unzähligen Autoren durchkämpfen und die passenden Stücke wie beim Puzzeln zusammenführen, um das ernüchternde Bild der Theorie als Meßfiktion langsam zu erkennen, wenn er dafür die Zeit und die Geduld hat. Und wer hat schon dafür die Zeit und die Geduld? Die Kritiker haben nicht solche Hemmungen, die Theorie klar zu formulieren und die Wahrheit schonungslos auszusprechen: „
Sie ist nicht einmal falsch„ sagen zum Beispiel Galeckzi und Marquardt, oder z.B.
Peter Ripota: „
Mit anderen Worten: Wären die Effekte nur scheinbar, wäre auch die Relativitätstheorie überflüssig, denn Physik beschäftigt sich mit Sein, nicht mit Schein.“
Der Sprachgebrauch der Kritiker ist scharf, weil die Kritiker etwas erklären wollen, der Sprachgebrauch der Relativisten ist verklausuliert, weil sie etwas verschleiern wollen.
Viele Grüße
Jocelyne Lopez