Rechenfehler v. Albert in ZEbK???

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Rechenfehler v. Albert in ZEbK???

Beitragvon scharo » Mi 31. Mär 2010, 18:25

Hallo Leute,

ich habe vor einiger Zeit eine kurze Beschreibung der SRT hier gepostet. Dort schrieb ich über ein Problemchen in Einsteins Ableitung der LT in ZebK v. 1905. Reagiert hat keiner. :cry:
Jetzt habe seine Formelchen angeschaut – dort ist das Problemchen auch vorhanden.
Habe ich etwas übersehen, oder hat Albert was falsch gerechnet?
Seite 898 – Mitte: „Setzen wir x´= x – v*t, ...“ Hier aufpassen x´ bei ihm hat mit x´ in der üblichen LT nichts zu tun.
Seite 899 – Mitte: Tau = [t – v*x´/(V²-v²)] - (a) habe ausgelassen, da sie sowieso = 1 später wird.
Seite 900 – Mitte: „Setzen wir für x´ seinen Wert ein, so erhalten wir:
Tau = ß* (t – v*x/V²) , wobei ß = 1/sqrt[1 – (v/V)²]
Nun, wie ich es rechne, bekomme KEINE BETA, sondern nur 1/[1-(v/V)²] – die Wurzel ist nicht vorhanden – woher kommt sie bei Albert? :?:
Genau das Gleiche mit Xi (das ist x´ in der übl. LT)
Seite 900 – oben: Xi = V²*x´/(V² - v²)
dann unten Xi = ß*(x – vt) - hier bekomme ich genauso KEINE BETA (als Gamma bekannt), sondern nur 1/[1-(v/V)²] – die Wurzel ist nicht vorhanden – woher kommt sie bei Albert? :?

Hier nochmals das „Problemchen“:
Es gib ein Problemchen: Oben habe ich die Synchronisation der Uhren beschrieben. Sollte man meinen, die „bewegte“ Länge sei real unverändert, dann bekommt man y² als Faktor zwischen den Uhren = Differenz erster Ordnung aus MM. Der Lorentzfaktor y war aber angepasst an die Erklärung des MM-Versuchs = Differenz zweiter Ordnung. Deswegen wird bei der Bestimmung von y auch eine LK einbezogen, und diese LK muss real sein, woher soll sie sonst kommen. Einstein glaub sie auch für real, obwohl in seinen Ableitungen nichts zu finden ist, und wo er „erscheint“ und nicht „ist“ schreibt.
Er setzt bei einem Ereignis auf Abstand x = c*t ungleich 0 t = t´= 0, was nach der LT nur bei x = x´= 0, oder v = 0 gilt. So versteckt er absichtlich oder unabsichtlich eine reale LK in seiner Theorie, begründen tut er sie niemals (Geschenk von oben?). Jetzt wird auch klar, warum er zwischendurch und unnötigerweise differenziert und dx´ angibt – riecht nach absichtlicher Mogelei.
Ich weiß nicht, ob auch Poincaré genauso in den Berechnungen gemogelt hat, oder ist die LK bei ihm doch, wie bei Lorentz, real. Lorentz bekam das gleiche Problem und müsste die „Ortszeit“ einführen.
Am Ende verbleibt: LK real, ZD scheinbar – kommt aus den verstellten Uhren und das ist immer noch die halbe Wahrheit, da wenn aus Sicht des „bewegten“ System betrachtet wird, existiert die ursprüngliche Verstellung der Uhren nicht mehr – jetzt werden die anderen Uhren verstellt - Relativitätsprinzip. Aus dem Relativitätsprinzip, das Einstein einbaute, ergibt sich aber auch, das die LK nur scheinbar sein darf

Viele Grüße
Ljudmil
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Re: Rechenfehler v. Albert in ZEbK???

Beitragvon Harald Maurer » Do 1. Apr 2010, 08:31

Hallo Ljudmil!

Deine zu Recht bestehende Irritation über die Rechenschritte in Einsteins Arbeit auf Seite 898 ff beruht darauf, dass Du eine korrekte mathematische Herleitung der LT erwartest - und sie nicht finden kannst. Es gibt in dieser Arbeit auch keine. Die Funktion mit der "Wurzel" führt Einstein nämlich auf Seite 900 ad hoc und völlig unbegründet ein; d.h. aus der Funktion
f1.GIF
f1.GIF (1.16 KiB) 17953-mal betrachtet
auf Seite 899
macht er praktisch unvermittelt (Seite 900)
f2.GIF
f2.GIF (2.02 KiB) 17810-mal betrachtet

und führt mit dieser Funktion in Folge den Beweis (Seite 901 ff) , dass ein Lichtstrahl "sich im bewegten System gemessen mit der Geschwindigkeit V fortpflanzt, falls dies, wie wir angenommen haben, im ruhenden System der Fall ist ..."
Dieser »Beweis« ist nur ein Zirkelschluss. Auf Seite 899 (im letzten vollständigen Absatz) hat Einstein zur Herleitung der Transformationsgleichungen für alle drei Achsen des Systems k ausdrücklich die gleiche Lichtgeschwindigkeit V vorausgesetzt, worauf er sich im Folgenden auch stützt. Es hat keinen Sinn, in seiner Arbeit nach einer Herleitung der LT zu suchen und Rechenfehler zu vermuten. Die LT ist konstruiert.
Richtige "Rechenfehler" sind deshalb auch nicht zu finden, wenn man von einigen Eigentümlichkeiten der Mathematik absieht, wie sie seinerzeit noch üblich waren.

Liebe Grüße
Harald
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Re: Rechenfehler v. Albert in ZEbK???

Beitragvon scharo » Do 1. Apr 2010, 16:55

Hallo Harald,

„Die Funktion mit der "Wurzel" führt Einstein nämlich auf Seite 900 ad hoc und völlig unbegründet ein;“

Eben, die Wurzel ist unbegründet eingeschmuggelt uns somit ist seine komplette Rechnerei hinfällig. Und wenn das kein Rechenfehler ist, dann weiß ich auch nicht, was unter Rechenfehler zu verstehen ist. Was rechnet er dann seitenlang, wenn unter „so erhalten wir“ eine falsche Formel angibt?
Die ZD und LK sind also auch falsch. Sollte man ihn in seinen „Überlegungen“ (genauer, abgeschriebene Poincarés Überlegungen) folgen, so dann kommt die ZD aus den verstellten Uhren, somit Messfehler und Scheineffekt. Was ist aber mit der LK – sie ist eingeschmuggelt und demzufolge müsste eine Gegebenheit sein, somit Realeffekt. Woher soll er kommen, nachdem kein Äther, kein Ätherwiderstand vorhanden ist?

„Richtige "Rechenfehler" sind deshalb auch nicht zu finden, wenn man von einigen Eigentümlichkeiten der Mathematik absieht, wie sie seinerzeit noch üblich waren.“

Die Mathematik damals war genauso wie heute. Die Funktion Phi(v) = a wird = 1 – die Wurzel kommt davon nicht, sie wird einfach entweder erfunden – wofür dann die ganze Rechnerei, oder er hat falsch gerechnet – in beiden Fällen ist das ein grober Rechenfehler.

Dass diese Einsteins Arbeit ein grober Unfug ist, ist schon klar, waren aber seine „Entdecker“ Planck, Laue, Born usw. genauso schwach in Mathe und Physik, um den Unsinn nicht zu erkennen? :shock:

Liebe Grüße
Ljudmil
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Re: Rechenfehler v. Albert in ZEbK???

Beitragvon Harald Maurer » Fr 2. Apr 2010, 09:01

scharo hat geschrieben:die Wurzel ist unbegründet eingeschmuggelt uns somit ist seine komplette Rechnerei hinfällig.

"Eingeschmuggelt" ist nicht das richtige Wort. Einstein hat den Lorentzfaktor entweder einfach von Lorentz übernommen oder gedanklich aus Schemata a la Lichtuhr oder sogar aus dem MM-Experiment abgeleitet (von dem er nichts gewusst haben will). Diese Vorgangsweise war durchaus pragmatisch vertretbar und hat sich insoweit bewährt, als er damit sein Postulat (Invarianz der LG) ja mathematisch untermauern konnte. Denn der Faktor funktionierte ja in dieser Weise. Ein Rechenfehler ist das nicht und auch kein Betrug.
scharo hat geschrieben:Dass diese Einsteins Arbeit ein grober Unfug ist, ist schon klar, waren aber seine „Entdecker“ Planck, Laue, Born usw. genauso schwach in Mathe und Physik, um den Unsinn nicht zu erkennen?

Tatsächlich ist diese Arbeit nur deshalb in die Annalen der Physik gelangt, weil man sie als Unsinn ansah und damit Planck ärgern wollte. Planck reagierte aber unerwartet ... und den Rest der Geschichte kennt man ja.

LG
Harald
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Re: Rechenfehler v. Albert in ZEbK???

Beitragvon Jocelyne Lopez » Sa 3. Apr 2010, 08:05

Harald Maurer hat geschrieben:
scharo hat geschrieben:Dass diese Einsteins Arbeit ein grober Unfug ist, ist schon klar, waren aber seine „Entdecker“ Planck, Laue, Born usw. genauso schwach in Mathe und Physik, um den Unsinn nicht zu erkennen?


Tatsächlich ist diese Arbeit nur deshalb in die Annalen der Physik gelangt, weil man sie als Unsinn ansah und damit Planck ärgern wollte. Planck reagierte aber unerwartet ... und den Rest der Geschichte kennt man ja.



Wie meinst Du das? Wer hat diese Arbeit von vornherein als Unsinn angesehen und damit Planck ärgern wollen? Und warum hat Planck den Unsinn in den Annalen der Physik veröffentlicht und in der theoretischen Physik diktatorisch durchgesetzt??

Was für einen Vorteil hatten die "3 Maxe" (Max Planck, Max von Laue, Max Born) so einen Unsinn durchzusetzen?! Wie konnten sie als Wissenschaftler ernsthaft glauben, dass kein Mensch je den Unsinn erkennen würde??

Hier speziell bei der Relativitätstheorie kann man Max Jammer nur voll zustimmen:

Was eigentlich Physik ist, kann nur historisch verstanden werden“.

Auch in diesem Hinblick ist noch viel zu erforschen.

Viele Grüße
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Re: Rechenfehler v. Albert in ZEbK???

Beitragvon scharo » Sa 3. Apr 2010, 11:04

Lieber Harald,

Eingeschmuggelt, Rechenfehler und Betrug sind schon die richtigen Ausdrücke. ich verstehe überhaupt nicht, was versuchst Du zu verschleiern und rechtfertigen? :?
Er kann doch nicht zwei Seiten Berechnungen aufstellen, um am Ende als Resultat Formeln zu präsentieren, die den Berechnungen nicht entsprechen. Wenn er sie schon von anderen „übernommen“ (genauer geklaut) hat, wofür dann die vorangegangenen „Berechnungen“ – er müsste gleich die fremden Formeln angeben und wie Minkowski „Geschenk von Himmel“ sagen.

„Diese Vorgangsweise war durchaus pragmatisch vertretbar und hat sich insoweit bewährt, als er damit sein Postulat (Invarianz der LG) ja mathematisch untermauern konnte.“

Pragmatisch vertretbar ist das nirgendwo, bewährt hat sich so was nur in Mogeleien, sonst auch nirgends. Und hat mit der Invarianz der LG nichts zu tun. Die Invarianz ist nur postuliert, und nur Messergebnis aus falschen Messinstrumenten, bzw. Vorstellungen.

„Tatsächlich ist diese Arbeit nur deshalb in die Annalen der Physik gelangt, weil man sie als Unsinn ansah und damit Planck ärgern wollte. Planck reagierte aber unerwartet ...

Habe davon gehört, irgendeiner behauptet so was, aber woher und auf welcher Grundlage diese Behauptung basiert, ist mir unbekannt. Glaube nicht, kann mir auch nicht vorstellen. Eher umgekehrt – Planck ließ diese unsinnige Arbeit publizieren aus Dankbarkeit für Einsteins vorangegangene Arbeit.

Liebe Grüße
Ljudmil
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Re: Rechenfehler v. Albert in ZEbK???

Beitragvon scharo » Sa 3. Apr 2010, 11:06

Hallo chief,

„Natürlich dass die Herleitung fehlerhaft ist aber aus irgendeinem unbekannten Grund will es keiner zugeben.“

Das wundert mich auch! :shock:
„Auch seine angebliche Differentialgleichung existiert überhaupt nicht.“

Doch, eine ist enthalten – wofür aber, ist mir schleierhaft.
„Außerdem Einstein rechnet zwischen 3 BS: ruhendes BS, bewegtes BS nach Galilei und bewegtes Einstein-BS.“

Was Du damit meinst, ist mir nicht klar. Er rechnet mit einem ruhenden und einem bewegten im Äther IS. Danach führt er noch einem identischen und ruhend im Äther.

Gruß
Ljudmil
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Re: Rechenfehler v. Albert in ZEbK???

Beitragvon Kurt » Sa 3. Apr 2010, 11:22


„Diese Vorgangsweise war durchaus pragmatisch vertretbar und hat sich insoweit bewährt, als er damit sein Postulat (Invarianz der LG) ja mathematisch untermauern konnte.“


Eben, und jetzt werden vieltausendfache Bestätigungen behauptet die einzig auf Rechnerei beruhen.
Angesprochen auf Beweise kommt nichts ausser Formeln und Häme.
Das "Eisenbahnfahren" logisch und kritisch betrachtet kann es aufeinfache Weise zeigen.
Und wenn es mal bessere Uhren gibt, auch bewiesen werden dass die Behauptung dass der Bewegte, also der im Zug sitzende, Licht eben nicht aus jeder Richtun mit c auf sich zukommen sieht, sondern das Licht aus seiner Sicht mit c + v bei ihm ankommt, bzw. weggeht.

Gruss Kurt
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Re: Rechenfehler v. Albert in ZEbK???

Beitragvon Trigemina » Sa 3. Apr 2010, 13:33

Hallo Ljudmil

scharo hat geschrieben:Eingeschmuggelt, Rechenfehler und Betrug sind schon die richtigen Ausdrücke.


Harte Worte, denen ein Missverständnis zugrunde liegt! Wenn der Start eines Lichtsignals in der Eigenzeit

τ0 = τ*([0,0,0,t])

erfolgt und die Eigenzeit τ1 der Hinlaufstrecke

τ1 = τ*([x’,0,0,t] + x’ / (c-v))

und die Ankunft des bei x’ und τ1 reflektierten Lichtsignals bei

τ2 = τ *([0,0,0,t] + x’ / (c-v) + x’ / (c+v))

liegt, gilt wegen der gleichen Lichtlaufzeiten für den Hin- und Rücklaufweg:

τ1 – τ0 = τ2 – τ1


Daraus folgt nun die Hauptgleichung:

1/2*( τ0 + τ2) = τ1


Setzt man τ0, τ1 und τ2 in die Hauptgleichung ein, erhält man

1/2*(τ*[0,0,0,t] + τ*([0,0,0,t] + x’ / (c-v) + x’ / (c+v))) = τ*([x’,0,0,t] + x’ / (c-v))


Für infinitesimal kleine x’ erhält man über eine Aufspaltung in Taylor-Reihen und der partiellen Ableitung an der Stelle [0,0,0,t] die in die Hauptgleichung eingesetzte partielle Differentialgleichung:

1/2*∂ τ/∂t*(1/(c-v) + 1/(c+v))*x’ = x’ * (∂τ/∂x’ + ∂τ/∂t / (c-v))

die sich kürzen lässt und zu

∂τ/∂x’ + v/(c²-v²)*∂τ/∂t = 0

führt.


Gruss
Trigemina
 
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Re: Rechenfehler v. Albert in ZEbK???

Beitragvon scharo » Sa 3. Apr 2010, 17:57

Hallo Chief,

„Einstein verwendet die Systeme (x,y,z), (x',y',z') und (ξ,η,ς).
mit x'=x-vt=(V-v)t, y'=y, z'=z.“

Einstein hat dich verwirrt – x´ bei den Berechnungen (x´=x-vt), um die LT zu bekommen, hat mit der x´ am Ende von S. 901 (x´,y´,z´) nichts zu tun – er arbeitet eben schlampig.
(x, y, z) gehören zum unbewegten IS K; (ξ,η,ς) zum bewegten IS k; (x',y',z') zu den dritten, wiederum unbewegten IS K´. Dieses dritte K´ verwendet er um „zu zeigen“, dass v und –v dasselbe bringt.

V´- verwendet er nicht, aber ich weiß, was Du meinst.

Gruß
Ljudmil
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