Rudi Knoth hat geschrieben:
Ohne zusätzliche Information geht es nach meiner Ansicht nicht. Ich sehe das einfach so:
Die Dauer von den Ausgangspunkten bis zum Treffpunkt in der Mitte ist für beide Raketen gleich lang.
Ich schneide das mal in kleine Teile, und versuche es zu konkretisieren, Du nennst hier mal nicht das System in dem Du die Dauer angibst. Schauen wir mal, die Ausgangspunkte sind die Orte Erde und Mond in S bei t = 0 s. Ich lasse ja von der Erde aus und vom Mond aus nun eine Raumschiff starten, also haben wir hier die beiden "Ausgangspunkte" E₀₀ und E₀₁.
Den Treffpunkt in der Mitte haben wir gar nicht, und hier besteht noch etwas Diskussionsbedarf, wir können nämlich die beiden Raumschiffe in S gleichzeitig starten lassen, aber sie starten dann zwingend in S' nacheinander. Und im Ruhesystem des einen Raumschiffes fliegt nun das andere vom Mond aus auf das von der Erde zu und der Mond diesem noch hinterher. Der Treffpunkt ist mittig in S, aber von S' oder S'' schaut es anders aus, die Werte muss ich erstmal noch berechnen.
Wir wissen den Ort in S, die Hälfte des Abstandes zum Mond, als x = 9,07 Ls und wir wissen den Zeitpunkt auch die halbe Reisedauer, also t = 13,50 s und wir wissen den Ort für das Raumschiff in seinem System S' der ist immer x' = 0, also müssen wir nur noch t' berechnen, was zeigt die Uhr im Raumschiff an, wenn es auf halben Weg zum Mond ist, und dass schaut auch gut aus, nämlich t' = 10 s und auch das passt natürlich, denn auch im Raumschiff ist das die halbe Reisedauer.
Also ja, Deine Aussage ist richtig, wir haben nun auch die Werte dazu.
Rudi Knoth hat geschrieben:
Dasselbe gilt für den Weg vom Treffpunkt bis zu einem der Ausgangspunkte.
Ja, denke doch, dass passt so.
Rudi Knoth hat geschrieben:
Daher kann man am Ende nicht feststellen, welchen Weg jede Rakete genommen hat.
Ja, die Uhrenanzeigen alleine scheinen uns hier nicht zu helfen. Ich will es noch mal zusammenfassen, das ursprüngliche Zwillingsparadoxon bricht die Symmetrie, der eine Zwilling ist auf der Erde real dann jünger als der Andere, es ist wie wenn der Reisende eine Weil in der Nähe einer großen Masse verbracht hätte und seine Zeit damit langsamer gelaufen ist.
Bei Uhrenparadoxon ist das nicht der Fall, hier gilt das Relativitätsprinzip, die Zeitdilatation ist symmetrisch und systemabhängig, man kann bei zwei zueinander bewegten Uhren nicht auf eine Uhr zeigen, kein System benennen, in dem die Zeit wirklich langsamer als im anderen vergangen ist, das unterscheidet sich hier eben ganz klar vom Zwillingsparadoxon und der Zeitdilatation durch Gravitation.
Beim Zwillingsparadoxon haben wir aber auch zweimal eine Reise wie beim Uhrenparadoxon und auf jeder dieser Reise gehen auch hier die Uhren wechselseitig dilatiert.
Wenn nun beide Raumschiffe aneinander vorbeifliegen, und weiter und weiter, haben wir es klar mit dem Uhrenparadoxon zu tun. Wir können keine Aussage darüber machen, welcher Zwilling nun älter ist, als der andere, sie treffen sich ja nicht mehr.
Prallen die beiden Raumschiffe aber im Tunneln voneinander ab, drehen beide um, sie fliegen zurück zum Startpunkt, und das wäre dann erstmal das Zwillingsparadoxon, hier gibt es aber eine eindeutige Aussage, in welchem System weniger Zeit als im anderen System vergangen ist. Darum bin ich gefühlt noch immer der Meinung, man müsste das im Universum unterscheiden können, ich weiß es aktuell nicht sicher, ich sehe ja auch, dass es bei den Anzeigen der Uhren so erstmal keinen Unterschied gibt.
Nun ist es aber auch so, wenn wir beim Uhrenparadoxon die Rakete am Mond stoppen, und der Astronaut hüpft rüber nach S und stellt sich mal eben neben die Monduhr, dann rotiert die Hyperraumgleichzeitigkeitsfläche, die Erde rauscht von 13,44 Ls Entfernung mal eben auf 18,14 Ls und die Uhr dreht von 14,81 s auf 27 s hoch. Und dann ist es eben kein symmetrisches Uhrenparadoxon mehr. Ebenso könnte man aber auch mal den Mond augenblicklich mit Uhr auf die Geschwindigkeit der Rakete bringen, also der Mond hüpft eben nach S', hier würde dann die Erde sich von 18,14 Ls auf 13,44 Ls annähern, und ganz seltsam, die Uhr müsste wirklich rückwärts laufen, sie müsste von 27 s auf 14,81 s zurückdrehen. Das ist übrigens ein sehr interessanter Punkt im Rahmen der RdG. Denn die Kausalität geht nicht kaputt und es ist nicht wirklich eine Zeitreise. Aber ist schon etwas Holz.
Rudi Knoth hat geschrieben:
Mit meinem "Biergartenvorschlag" (nach einer Halben) hat man im Prinzip diese Symmetrie gebrochen und damit die Möglichkeit, die Fälle zu unterscheiden.
Ich sehe nicht wirklich, wo Du da die Symmetrie wie brechen willst. Und wie genau Du dann die Szenen unterscheiden magst.
Rudi Knoth hat geschrieben:
Zu meinem zweiten Vorschlag. Im Fall, dass der Beobachter "vorne" (Mond) in diesem synchronen Uhrenpaar im System Erde-Mond gleichzeitig mit dem Beobachter "hinten" (Erde) beim Start sich befindet, stellt er eine frühere Zeit fest als der Beobachter hinten.
Weißt Du, ich habe einfach immer gerne konkrete Punkte, echte Ereignisse mit Werten, schöne Koordinatenwerte, die man sich ansehen kann und vergleichen, all das immer nur in Prosa ist echt ansträngend. Der Beobachter vorne am Mond soll ja in S' ruhen, einen anderen Beobachter bei der Erde haben, der auch in S' ruht, aber die Gleichzeitigkeit soll nun in S liegen, für beide Ereignisse. Der Beobachter ruhend in S' am Mond soll nun eine frühere Zeit feststellen, als der bei der Erde.
Ja, denke doch das passt, ist doch E₀₁ mit t' = − 16,45 s. Oder?
Die beiden Ereignisse E₀₀ und E₀₁ sind eben in S gleichzeitig mit t = 0 s und in S' sind sie es eben nicht.
Rudi Knoth hat geschrieben:
Daher hat in diesem System die Rakete, die vom Mond startete und zu diesem zurückkehrt, eine längere Zeit in diesem System gebraucht. Also hier spielt die RdG eine wichtige Rolle für dieses Szenario. Grundsätzlich kann man in der Tat mit solch einem "Vergleichssystem" Uhrenparadoxon und Zwillingsparadoxon unterscheiden.
Gut, Konzentration echt weg, Essen muss verdaut werden, Magen braucht dafür Leistung. Aber ich schaue es mir genauer an, sehr genau und halte mal fest, Du bist der Meinung, man kann es also unterscheiden, so verstehe ich Dich, ich bin ja auch wie gesagt dieser Meinung, nur noch nicht sicher über den Weg dahin. Ganz sicher braucht es die RdG, ich muss mir das hier von Dir einfach etwas später in Ruhe nochmal ansehen.
Rudi Knoth hat geschrieben:
Mal sehen, was Daniel dazu sagt. Wenn man den Dialog am Wochenende mit der Diskussion bis jetzt vergleicht, scheint es doch bis jetzt "Funkstille" vorzuliegen.
Wochenende und einige Projekte, für Deine Beiträge nehme ich mir auch etwas mehr Zeit, das ist ja alles sachlich und so auch interessant. Die Dinge für Holle gehen so, er verstehst all diese Sachen nicht, die Werte und Aussagen hab ich alle so auf Halde und im Kopf, da kommt nie was neues, nie was mal wieder zur Sache, bringt er mal eine neue Aussage und man zerlegt ihm diese, antwortet darauf sachlich, kommt nichts mehr zurück, er geht nur wieder ad hominem.
Das ist der Weg ...