Zwillingsparadoxon, wie für den jüngeren mehr Zeit vergeht

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Zwillingsparadoxon, wie für den jüngeren mehr Zeit vergeht

Beitragvon Daniel K. » Mi 28. Jun 2023, 20:01

McMurdo hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Es ging um meine Aussage und den Zeitsprung und die Frage, zu welchen Ereignissen eben die gleichzeitig sind, die auf der Erde über diesen Sprung stattfinden, und meine Antwort ist richtig, die kollabieren alle in dem Ereignis B.

Tun sie ja gerade nicht, schau dir die Signale an die von der Erde Richtung Raumschiff gesendet werden. Diese Signale kommen für denjenigen im Raumschiff eben nicht alle bei Ereignis B an. Das macht niemand einen Zeitsprung. Für den anderen. Ist ja ganz eindeutig zu sehen.

Die Signale die gesendet werden sind mir so egal, wie der Sack Reis in China, es geht nicht darum ob die Signale alle bei B ankommen, es geht nicht um die Signale, Du hast nicht verstanden, was die Linien im Diagramm genau zeigen, es sind alle Punkte die gleichzeitig sind, die denselben Wert für t' haben. Die Gleichzeitigkeitslinien haben einfach nichts mit irgendwelchen Signalen zu tun, die da gesendet werden, nur weil Du eine schräge Linie siehst und da im Video, sind beide nicht gleichbedeutend.

Meine Aussage ist, die Gleichzeitigkeitslinien laufen alle im Punkt B zusammen und das ist richtig, damit sage ich nicht, dass auch alle Linien von gesendeten Signalen im Punkt B zusammenlaufen müssen, weil das zwei ganz verschiedene Dinge sind. Aber halten wir fest, Du verstehst nicht, was Gleichzeitigkeitslinien sind, ist ja kein Beinbruch.


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Re: Zwillingsparadoxon, wie für den jüngeren mehr Zeit vergeht

Beitragvon Daniel K. » Mi 28. Jun 2023, 20:01

Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Peter ist so groß wie Peter, toll Holle.
[...]
ich habe Peter als Synonym für ein Ereignis genommen

Soso. Dann behauptest du also, ich würde aussagen "Peter ist so groß wie Peter"... ein Ereignis ist ein Ereignis, oder was? Auf dem Niveau ist jede Unterhaltung sinnlos.



Ja, man Du verstehst meine Aussage, bin begeistert, ja genau das sagst Du aus mit:

Frau Holle hat geschrieben:
Und nein, wir reden genau nicht von Gleichzeitigkeit. Bei einem einzigen Ereignis eben nicht, bzw. nur insofern, als das Treffen eben immer für beide gleichzeitig ist.

Für die Frage gleichzeitig oder nicht brauchst Du immer t₁ und t₂ oder t'₁ und t'₂ wobei die Nummern schnurzegal sind, es geht darum, dass Du zwei Punkte brauchst, mit t₁ und t'₁ kann man keine sinnvolle Aussage zu gleichzeitig oder nicht machen, weil beide Werte eben nur Koordinatenwerte eines einzigen und selben Ereignisses sind. Beide sind eben Peter, einmal von recht und einmal von links von mir aus gesehen, aber immer nur Peter.


Frau Holle hat geschrieben:
Die bekannte Devise stimmt schon: "Mit dummen Menschen sollte man nicht diskutieren. Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau und schlagen dich dann mit Erfahrung."

Wie Du siehst halte ich mich ja schon seit Monaten nicht an diese Devise und gebe bei Dir die Hoffnung nicht auf. Aber normal ist das nicht bei Dir, Du willst diese Animation gemacht haben, was ich schon echt cool finde, aber willst dann nicht verstehen, was ein Punkt ist, dass Koordinatenwerte nicht "nicht invariant" sein können und das bewegte Uhren zum Beobachter immer langsamer gehen als die ruhenden, eben SRT?


Frau Holle hat geschrieben:
Womit sich mal wieder bestätigt:

Yukterez hat geschrieben:
Frau Holle hat geschrieben:
Tatsächlich halte ich es für möglich, dass Yukterez Recht hat mit seiner Einschätzung, dass du es nämlich nie und nimmer zugeben würdest, dass du falsch gelegen hast.

Das ist auf jeden Fall so, man erinnere sich nur an seine Geschichte mit E und pt wo er noch viele Jahre nach dem er bereits von den verschiedensten Leuten widerlegt wurde immer noch voll Trotz behauptet hat dass man ihm keinen Fehler nachweisen könne, wobei ihm keine Ausflucht zu billig war ...

Du mich auch :P.

Echt, so tief ins Klo kriechst Du wieder? Mal angesehen was der Kerl die letzten Monate so abgesondert hat, und wenn Dir aber eine Aussage von dem ins Konzept passt, dann greifst Du echt zu? Denn ziehst Du aus dem Klo?

Ich habe kein Problem wenn ich falsch liege, habe ich Dir neulich mehrfach belegt, ich hatte eine Aussage troffen, lang länger zurück, McMurdo hatte mich darauf hingewiesen, dass es so nicht richtig sein kann, das ist dann untergegangen, Dir ist es auch nicht aufgefallen, sonst hättest Du ja wohl Party gemacht. Und ich habe es nach vielen Wochen noch mal so angesprochen und erklärt, dass meine Aussage so wirklich falsch war, er McMurdo mit seinem Hinweis richtig lag und dann meine Aussage korrigiert. Also warum sollte ich nicht zugeben wollen, wenn ich Unrecht habe und Du Recht? Ich erkenne auch Deine Animation an, gefällt mir wirklich gut, beachtlich wie Du die hinbekommen hast, bei dem was Du so an Unfug schreibst. Beides passt schwer zusammen, hast Du die selber gemacht, kannst Du kaum wirklich verstanden haben, was da passierst, oder Du stellst Dich hier die ganze Zeit nur dämlich und veralberst mich in dem Du Dich so dumm stellst.

Die Aussagen von Dir sind einfach dämlich, ...

Frau Holle » Mi 31. Mai 2023, 23:01 hat geschrieben:
Ich will nur zeigen, dass man im selben System ... sowohl eine eigene Uhr (zu der man ruht) als auch eine fremde Uhr (zu der man nicht ruht) dilatiert sehen kann.

Das ist so was von gaga, die eigene Uhr misst die Eigenzeit, eine bewegte geht dilatiert und misst eben τ γ⁻¹ s und dann soll die eigene auch noch dilatiert gehen, also auch τ γ⁻¹ s wie die die ja bewegt dilatiert oder soll die eigene doppelt dilatiert gehen? Sagen wir mal die eigene Uhr ist M und misst 27 s und die fremde Uhr, nennen wir sie mal V die bewegt dilatiert geht misst 27 γ⁻¹ s = 20 s. So und nun kommst Du, wie soll nun die eigene Uhr zu der man ruht und die Du ja dilatiert gehend zeigen willst heißen, bleibt ja eigentlich nur E oder? Dann soll E also langsamer laufen als M? E soll also 27 γ⁻¹ s = 20 s anzeigen, so wie V die Uhr die ja bewegt ist und im Rahmen der SRT dilatiert geht?

Also Holle, lass mal hören, welche Uhr soll nun jene sein, zu der man ruht, die im selben System ist und die man dilatiert sehen kann, bin ja gespannt, scheiß auf die SRT, Holle kommt mit neuen Theorie, bewegte Uhren gehen auch mal schneller als die ruhenden, die Lichtgeschwindigkeit ist eben nicht konstant ...


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Re: Zwillingsparadoxon, wie für den jüngeren mehr Zeit vergeht

Beitragvon Daniel K. » Mi 28. Jun 2023, 20:31

Wenn man in der Animation t = 0 setzt, warum auch immer das nun t ist, dann ist die Beschleunigung augenblicklich, dann sieht man den "Zeitsprung" sehr gut.

Keine Ahnung, habe mich mit der Software nie groß beschäftigt, ist aber nett, eventuell kann man ja auch Gleichzeitigkeitslinien stehen lassen, so jedes Jahr oder wie auch immer, damit es wie in der ersten Grafik ausschaut. Dann könnte McMurdo sehen, wie alle Linien im Punkt B zusammenlaufen.
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Re: Zwillingsparadoxon, wie für den jüngeren mehr Zeit vergeht

Beitragvon McMurdo » Mi 28. Jun 2023, 20:37

Daniel K. hat geschrieben:
Meine Aussage ist, die Gleichzeitigkeitslinien laufen alle im Punkt B zusammen und das ist richtig,

Und meine Aussage ist es gibt weder für den einen noch für den anderen einen Zeitsprung. Und auch das ist richtig, wie die Übertragung der Signale zeigt.
Und die RdG ist eben auch völlig unerheblich für die Bewertung wer mehr Zeit erfahren hat, denn das können beide stets durch abzählen der jeweils anderen Signale und Vergleich mit der eigenen Uhr immer einwandfrei feststellen.
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Re: Zwillingsparadoxon, wie für den jüngeren mehr Zeit vergeht

Beitragvon Frau Holle » Mi 28. Jun 2023, 21:19

Daniel K. hat geschrieben:Wenn man in der Animation t = 0 setzt, warum auch immer das nun t ist, dann ist die Beschleunigung augenblicklich, dann sieht man den "Zeitsprung" sehr gut.

t ist beim Regler a die Zeit für die Beschleunigung von 0 bis v. t=0 bedeutet unendliche Beschleunigung, also instantan auf v. Das ist das übliche, was man überall sieht.

Mich hat aber interessiert, wie es im Detail aussieht mit Desynchronisation der Uhren. Das kann man in der Animation gut sehen.

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Daniel K. hat geschrieben:Also Holle, lass mal hören, welche Uhr soll nun jene sein, zu der man ruht, die im selben System ist und die man dilatiert sehen kann, bin ja gespannt

Da wir wohl beide auf der Erde mehr oder weniger ruhen, ist es garantiert die in deinem Spatzenhirn. Die ist so extrem dilatiert, dass der Groschen erst an St. Nimmerlein fällt, oder drei Tage danach. :lol:

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McMurdo hat geschrieben:Und die RdG ist eben auch völlig unerheblich für die Bewertung wer mehr Zeit erfahren hat, denn das können beide stets durch abzählen der jeweils anderen Signale und Vergleich mit der eigenen Uhr immer einwandfrei feststellen.
Keep it simple.

Ja genau. Dafür ist die RdG völlig unerheblich.
   
Zuletzt geändert von Frau Holle am Mi 28. Jun 2023, 22:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zwillingsparadoxon, wie für den jüngeren mehr Zeit vergeht

Beitragvon Daniel K. » Do 29. Jun 2023, 07:43

McMurdo hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:
Meine Aussage ist, die Gleichzeitigkeitslinien laufen alle im Punkt B zusammen und das ist richtig, ...

Und meine Aussage ist, es gibt weder für den einen noch für den anderen einen Zeitsprung. Und auch das ist richtig, wie die Übertragung der Signale zeigt.

Und Deine Aussage ist falsch, wie man hier ja sogar visuell erkennen kann:

Matheplanet » PHYSIK » RELATIVITÄTSTHEORIE - ZWILLINGSPARADOXON https://matheplanet.com/default3.html?call=article.php?sid=1219 hat geschrieben:
Bild

Bob fliege 7 Jahre von Alice weg und kehre dann um (aus darstellerischen Gründen wurde im Gegensatz zum vorangehenden Beispiel eine ganze Anzahl von Jahren gewählt). Bobs Gleichzeitigkeitsachsen (x-Achsen) schneiden sich zunächst mit der "Vergangenheit" von Alice. Sobald er wendet, "sieht" er in die Zukunft von Alice. Alice macht also aus Bobs Sicht einen Zeitsprung.

Meine Aussage ist ja, dass auf der Reise für den Reisenden weniger Zeit vergeht, als für den auf der Erde und dem Mond.


Was natürlich richtig ist, wie man nachlesen kann:

Wikipedia » Zwillingsparadoxon » Zahlenbeispiel hat geschrieben:
Bild

Für eine Hin- und Rückreise mit 60 % der Lichtgeschwindigkeit zu einem Ziel in 3 Lichtjahren Abstand ergeben sich folgende Verhältnisse (siehe obige Grafik), aus der Sicht des Zwillings auf der Erde sind für Hin- und Rückweg jeweils 5 Jahre erforderlich. Der Faktor für die Zeitdilatation und die Längenkontraktion beträgt 0,8. Das bedeutet, dass der fliegende Zwilling auf dem Hinweg nur um 5 × 0,8 = 4 Jahre altert. Dieser erklärt sich diesen geringeren Zeitbedarf damit, dass die Wegstrecke sich durch die Längenkontraktion bei seiner Reisegeschwindigkeit auf 3 × 0,8 = 2,4 Lichtjahre verkürzt hat.

Da nach seiner Einschätzung auf der Erde die Zeit auch langsamer verstreicht, scheinen auf der Erde unmittelbar vor seiner Ankunft beim fernen Stern lediglich 4 × 0,8 = 3,2 Jahre verstrichen zu sein. Aus der Sicht des Erdenbewohners tritt das Ereignis der Ankunft auf dem fernen Stern jedoch erst 1,8 Jahre später auf. An dieser Stelle tritt aufgrund von intuitiven fehlerhaften Annahmen über Gleichzeitigkeit das Paradoxon auf. Durch den Wechsel der Inertialsysteme während der Umkehrphase verschiebt sich die Wahrnehmung des reisenden Zwillings bezüglich des auf der Erde „gleichzeitigen“ Ereignisses zur Ankunft auf dem Stern um 3,6 Jahre. Zusammen mit den 3,2 Jahren auf dem Rückweg sind also auch aus der Sicht des fliegenden Zwillings auf der Erde insgesamt 10 Jahre verstrichen, während er selbst lediglich um 8 Jahre gealtert ist.

Auf der Grafik kann man das auch sehr schön erkennen, auf dem "Flug" vergeht für den Reisenden weniger Zeit auf Erde und Stern, der Reisende selber misst seine Eigenzeit für die Reise mit 4 Jahren, auf der Erde vergehen 4 γ⁻¹ J = 3,2 Jahre. Das gilt so für Hin- und Rückreise, in Summe also altert der Reisende 8 Jahre und auf der Erde vergehen regulär 6,4 Jahre. Aber es gibt den "Zeitsprung", ich nenne es einfach erstmal so, denn beim Start bei der Erde sind schon 1,8 Jahre mehr auf der Uhr am Stern, und das kommt auch noch beim Rückflug hinzu, also 3,6 Jahre. Und diese Zeit kommt auf die 6,4 Jahre drauf und so ist der Zwilling auf der Erde dann um 10 Jahre älter.


McMurdo hat geschrieben:
Und die RdG ist eben auch völlig unerheblich für die Bewertung wer mehr Zeit erfahren hat, denn das können beide stets durch abzählen der jeweils anderen Signale und Vergleich mit der eigenen Uhr immer einwandfrei feststellen.
Keep it simple.

Sie können das wohl, ob Du das kannst ist die andere Frage, Fakt ist, im Ruhesystem der Rakete ist die Erde und der Stern bewegt und darum gehen die beiden Uhren dort langsamer als die ruhende Uhr in der Rakete, willst Du das bestreiten, dann kannst Du Holle und Kurt die Hand reichen, ändert sonst aber auch nichts an den Fakten. Wenn Du glaubst und behaupten willst, die SRT ist falsch, und bewegte Uhren gehen schneller, glauben kannst Du ja was Du willst, nur belegen so wenig wie Holle oder Kurt, dass die SRT falsch ist.

1. Der Stern ist 3 Lj entfernt, Erde und Stern bewegen sich mit 0,6 c und somit sind die 3 Lj auf 3 γ⁻¹ Lj = 2,4 Lj lorentzkontrahiert ✔️
2. Im Raumschiff braucht der Stern über 2,4 Lj mit 0,6 c eben 4 Jahre ✔️
3. In den 4 Jahren im Ruhesystem des Raumschiffes zählen die beiden bewegten Uhren auf Erde und Stern 4 γ⁻¹ J = 3,2 J ✔️
4. Durch die RdG und die asynchronen Uhren im Ruhesystem des Raumschiffes zeigt die Uhr am Stern 1,8 J an und die auf der Erde eben gleichzeitig 0 J 1,8 ✔️
5. Am Punkt B wird die Geschwindigkeit umgedreht, alle Ereignisse 3,2 J auf der Erde bis 6,8 J ereignen sich im Ruhesystem des Raumschiffes gleichzeitig mit dem Ereignis B ✔️
6. Dann vergehen in der Rakete wieder 4 Jahre und die Uhren auf Erde und Stern zählen wieder nur 4 γ⁻¹ J = 3,2 J ✔️
7. Somit sind im Raumschiff während des gleichförmigen Fluges genau 8 J vergangen und auf der Erde und dem Stern nur 6,4 J ✔️
8. Die 3,6 Jahre durch den "Zeitsprung" kommen auf die 6,4 Jahre und ergeben somit die 10 Jahre, welche für den auf der Erde vergangen sind ✔️

Das passt alles, und wenn er es mit den Signalen feststellen will, wird er, wenn er es richtig macht auch nicht anderes ermitteln, die Signale die von 3,2 J bis 6,8 J von der Erde gesendet werden, wurden für den im Raumschiff alle gleichzeitig abgesendet, bei einem direkten Geschwindigkeitswechsel am Punkt B, Frage wäre, ob sie alle auch gleichzeitig am Raumschiff ankommen, das den Signalen ja entgegenfliegt. Es ist wie es ist, Du kannst Dich gerne wie Holle und Kurt auf unbelegte Behauptungen beschränken, kenne ich ja schon, oder mal substanziell was liefern, dass über eine Behauptung hinausgeht.


Man kann es auch auf vielen Seiten im Netz so richtig nachlesen:

https://de.richarddawkins.net » Zwillingsparadoxons hat geschrieben:
Zur Auflösung des Zwillingsparadoxons im Detail sind folgende zwei Fragen zu beantworten:

- Wie kommt es, dass jeder Zwilling den jeweils anderen langsamer altern sieht?
- Wieso erweist sich der auf der Erde zurückgebliebene Zwilling nach der Reise als der ältere?

3.1. Das wechselseitig langsamere Altern der Zwillinge

Zur Beantwortung der ersten Frage betrachte man, wie der Zwilling auf der Erde überhaupt feststellt, dass der fliegende langsamer altert. Dazu vergleicht er die Anzeige auf einer Uhr, die der fliegende Zwilling mit sich führt, mit zwei ruhenden Uhren, die sich am Anfang und am Ende einer bestimmten Teststrecke befinden, die der fliegende Zwilling passiert. Dazu müssen diese beiden Uhren aus der Sicht des ruhenden Zwillings natürlich auf die gleiche Zeit eingestellt worden sein. Der fliegende Zwilling liest zwar bei den Passagen dieselben Uhrstände ab wie der ruhende, er wird aber einwenden, dass seiner Ansicht nach die Uhr am Ende der Teststrecke im Vergleich zu der am Anfang vorgeht. Der gleiche Effekt tritt auf, wenn der fliegende Zwilling analog das Altern des irdischen mit zwei Uhren beurteilt.

Ursache ist der Umstand, dass es nach der Relativitätstheorie keine absolute Gleichzeitigkeit gibt. Die Gleichzeitigkeit von Ereignissen an verschiedenen Orten und damit auch die angezeigte Zeitdifferenz von zwei dortigen Uhren wird von Beobachtern, die sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten bewegen, unterschiedlich beurteilt. Eine genaue Betrachtung der Verhältnisse zeigt, dass die wechselseitige Einschätzung einer Verlangsamung der Zeit daher nicht zu einem Widerspruch führt. Hilfreich sind dazu die vergleichsweise anschaulichen Minkowski-Diagramme, über die sich dieser Sachverhalt grafisch und ohne Formeln nachvollziehen lässt.

Die wechselseitige Verlangsamung steht in Einklang mit dem Relativitätsprinzip, das besagt, dass alle Beobachter, die sich mit konstanter Geschwindigkeit gegeneinander bewegen, völlig gleichberechtigt sind. Man spricht von Inertialsystemen, in denen sich diese Beobachter befinden.


3.2. Das unterschiedliche Altern der Zwillinge

3.2.1. Variante mit Beschleunigungsphasen

Zur Beantwortung der zweiten Frage ist die Abbrems- beziehungsweise Beschleunigungsphase zu betrachten, die für die Rückkehr des fliegenden Zwillings erforderlich ist. [b][color=#FF0000]Während dieser Phase vergeht nach Einschätzung des fliegenden Zwillings die Zeit auf der Erde schneller. Der dort zurückgebliebene Zwilling altert dabei soweit nach, dass er trotz des langsameren Alterns während der Phasen mit konstanter Geschwindigkeit im Endergebnis der Ältere ist, so dass sich auch aus der Sicht des fliegenden Zwillings kein Widerspruch ergibt.[/color][/b] Das Ergebnis nach der Rückkehr steht auch nicht im Widerspruch zum Relativitätsprinzip, da die beiden Zwillinge aufgrund der Beschleunigung, die nur der fliegende erfährt, bezüglich der Gesamtreise nicht als gleichwertig betrachtet werden können.

Ursache dieser Nachalterung ist wiederum die Relativität der Gleichzeitigkeit. Während der Beschleunigung wechselt der fliegende Zwilling gewissermaßen ständig in neue Inertialsysteme. In jedem dieser Inertialsysteme ergibt sich jedoch für den Zeitpunkt, der gleichzeitig auf der Erde herrscht, ein anderer Wert und zwar derart, dass der fliegende Zwilling auf eine Nachalterung des irdischen schließt. Je weiter sich die Zwillinge voneinander entfernt haben, umso größer ist dieser Effekt. (Δτ = Δv * x' / c² mit x'=x γ "ursprüngliche" Entfernung im unbeschleunigten System).

Er nennt es in der Beschleunigungsphase eben nicht Zeitsprung sondern "Nachalterung", aber findet der Geschwindigkeitswechsel instant statt, findet auch die "Nachalterung" für den in der Rakete instant statt, augenblicklich, eben beim Ereignis B. Kann man auch in der Animation von Holle sehen, wie die Gleichzeitigkeitslinien eben den "Zeitsprung" machen.


Noch eine Erklärung in dieser Art:

magazin.sofatutor.com » Paradoxa in der Physik Teil 2 hat geschrieben:Doch wie kann das sein, wenn für John während der Hinreise 4 Jahre vergingen, während für Jack nur 3,2 Jahre vergingen? Müsste Jack dann nicht 1,6 Jahre jünger sein als John?

Bild

Das ist das Interessante an der Relativitätstheorie, bei der Entscheidung zurückzureisen, wechselt John das Inertialsystem.Durch diesen Wechsel überspringt er einen kompletten Zeitraum auf der t-Achse. Der Zeitabschnitt von t=3,2a bis t=6,8 Jahren existiert für John nicht. Diesen Abschnitt findest du hervorgehoben zwischen den Punkten A und B. In dieser Zeit altert Jack aber weiter. Damit ist John später jünger als Jack.



Hier wird es mit den Signalen eben noch mal erklärt:

bornmax.wordpress.com » https://bornmax.wordpress.com/2015/07/04/und-taglich-altert-der-zwilling-mehr/ hat geschrieben:
Bild

Grundsätzlich: Lichtsignale gehen nicht verloren. Da man der Lichtausbreitung weder entkommen noch ausweichen kann, wird jedes Signal jeden Empfänger erreichen, der zum Sendeort unterwegs ist. Vereinbart ist, dass die Signale jeweils zum Jahresbeginn verschickt werden.
Um den Schülern und Studenten das Paradoxon zu veranschaulichen, wird ein Diagramm wie oben abgebildet gezeigt. Dabei würden wegen der vermeintlichen Zeitdehnung die Signale vom Reisenden nur im Abstand von 1¼ Erdenjahren abgesetzt. Wegen dieser Ausdehnung der Jahresdauer, so die steile These, würde für den Reisenden vier Fünftel weniger Zeit verstreichen und er bliebe jünger. Ob die ehemals bahnbrechende Story von dem eingesparten Alter eine Falschdeklaration darstellt, sollte geklärt werden, bevor man sie als Lehre verkauft.

Timing: Nur mit Eigenzeit

Die These, dass der Reisende in größeren Zeitabständen sendet, ist ein weit verbreiteter Irrglaube: Der Reisende bemisst -wie der Ruhende- seine Jahresdauer mit seiner eigenen Uhr. Die eigenen Uhren geben stets und unabhängig von anderen Uhren und unabhängig vom Bewegungszustand die gleichen Intervalle an, benannt als Eigenzeit. Anderenfalls wären sie als Zeitmesser grundsätzlich nicht zu gebrauchen.


Ein für alle Male:

Würden die Uhren des Reisenden mit zunehmender Geschwindigkeit, wobei diese für diesen Zweck als ‚Eigengeschwindigkeit‘ zu definieren wäre, langsamer drehen, müsste die Zeitdauer, die jeweils zwischen zwei Schlägen verstreicht, entsprechend anwachsen. Die Uhren würden also bei höheren Geschwindigkeiten seltener schlagen und dabei jeweils eine größere Zeitdauer verstreichen lassen als sie selbst bemessen. Das wäre nichts anderes als ein Messfehler.

Da man nun aber Experimente so oft wiederholen muss, bis die Messergebnisse hinreichend stabil sind, kann ein einmaliger Test -selbst als Gedankentest- ohnehin nichts aussagen. Man wird also den Vorgang mehrfach exakt wiederholen müssen. Dabei kann man problemlos zusätzliche Hilfsignale von der Basis versenden, wie im Bild links oben gezeigt, jeweils nach 4/5 Jahren bei v/c=0.6, damit der Reisende pünktlich antworten kann. Im Bild rechts bemisst der Reisende -wie vereinbart- seine Sendetermine mit der Borduhr. Dabei treten keine Unterschiede bei der Anzahl der gezählten Signale auf.



Noch ein paar Links wo es genau erklärt wird:

https://scienceblogs.de/alpha-cephei/20 ... ei-teil-1/
https://scienceblogs.de/alpha-cephei/20 ... fgeraeumt/

http://www.quanten.de/forum/showthread. ... 260&page=8 (Forum von Joachim, könnte man ja da mal schreiben, mal fragen, was er so von einigen Aussagen hier hält und von "nicht invarianten Koordinatenwerten") ...


Es bleibt wie es ist, der Reisende Zwilling ist nicht alleine durch die Geschwindigkeit weniger gealtert als der nicht gereiste Zwilling, die Ursache liegt im "Zeitsprung" und dieser in der Relativität der Gleichzeitigkeit. Kann man glauben oder auch nicht, ist aber so, wer es verstehen kann, ist da eben ein Stück weiter als jene die es stur leugnen.


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Zuletzt geändert von Daniel K. am Do 29. Jun 2023, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zwillingsparadoxon, wie für den jüngeren mehr Zeit vergeht

Beitragvon Daniel K. » Do 29. Jun 2023, 07:47

Frau Holle hat geschrieben:
McMurdo hat geschrieben:
Und die RdG ist eben auch völlig unerheblich für die Bewertung wer mehr Zeit erfahren hat, denn das können beide stets durch abzählen der jeweils anderen Signale und Vergleich mit der eigenen Uhr immer einwandfrei feststellen.
Keep it simple.

Ja genau. Dafür ist die RdG völlig unerheblich.

Nein falsch, aber Du willst nur Recht behalten und dafür nimmst Du es in Kauf anderen eben auch falsche Dinge zu schreiben. Lese es nach, der Effekt ist alleine durch die RdG gegeben, nicht durch die Geschwindigkeit alleine, wie gesagt, es gilt das Relativitätsprinzip und die SRT, kannst Du dazu überall nachlesen, natürlich altert der auf der Erde für den in der Rakete eben langsamer, weil die Uhren auf der Erde und am Stern im Ruhesystem des Reisenden die bewegten Uhren sind.

Deine Behauptung, wenn man nur was auch immer macht, kann man zeigen, dass die zu einem ruhende Uhr im eigenen System zu einem ruhend dilatiert geht, ist falsch und steht im Widerspruch zur SRT und der RdG und dem Relativitätsprinzip, wirst Du aber wohl nie zugeben.


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Re: Zwillingsparadoxon, wie für den jüngeren mehr Zeit vergeht

Beitragvon Kurt » Do 29. Jun 2023, 08:03

Daniel K. hat geschrieben:natürlich altert der auf der Erde für den in der Rakete eben langsamer, weil die Uhren auf der Erde und am Stern im Ruhesystem des Reisenden die bewegten Uhren sind.


In der Phantasiewelt mag man das ja so sehen, ist aber nicht so.
H&K warten immer noch im Zeugenstand, befrag sie halt.
(wird aber wohl nie geschehen, wirft ja die Märchenwelt in die Tonne)

Kurt

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Ihr armen Gläubigen seid eigentlich nur zu bedauern!!
(Soviel zwanghaftes Verhalten was da zu Tage tritt ist schon starker Tobak)

.
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Re: Zwillingsparadoxon, wie für den jüngeren mehr Zeit vergeht

Beitragvon Frau Holle » Do 29. Jun 2023, 09:13

Daniel K. hat geschrieben:
Frau Holle hat geschrieben:
McMurdo hat geschrieben:
Und die RdG ist eben auch völlig unerheblich für die Bewertung wer mehr Zeit erfahren hat, denn das können beide stets durch abzählen der jeweils anderen Signale und Vergleich mit der eigenen Uhr immer einwandfrei feststellen.
Keep it simple.

Ja genau. Dafür ist die RdG völlig unerheblich.

Nein falsch, aber Du willst nur Recht behalten und dafür nimmst Du es in Kauf anderen eben auch falsche Dinge zu schreiben.

Unsinn. McMurdo hat völlig recht und ich auch. Das ist längst bewiesen.

Daniel K. hat geschrieben:Lese es nach, der Effekt ist alleine durch die RdG gegeben, nicht durch die Geschwindigkeit alleine, wie gesagt, es gilt das Relativitätsprinzip und die SRT, kannst Du dazu überall nachlesen, natürlich altert der auf der Erde für den in der Rakete eben langsamer, weil die Uhren auf der Erde und am Stern im Ruhesystem des Reisenden die bewegten Uhren sind.

Das hast du schön auswändig gelernt. Es ist aber ist nur dann richtig, wenn der Reisende mit dem Instatan-Fernrohr die Erde beobachtet und umgekehrt die Erde mit dem Instatan-Fernrohr den Reisenden beobachtet. Dann erscheint jeweils die andere Uhr dilatiert.

Anders sieht es aus, wenn der Reisende am Reiseziel ankommt. Dann legt die Natur die Karten auf den Tisch und der Reisende muss erkennen, dass er sich bewegt hat, weil die Uhr am Reiseziel mehr Zeit für die Reise anzeigt als seine Borduhr. Es liegt daran, das Start- und Zielort permanent zueinander ruhen und der Reisende zu keinem der beiden Orte in Ruhe war. Es geht nicht darum, dass ich recht behalte, sondern dass die SRT recht behält bzgl. der Zeitdilatation:

wikipedia hat geschrieben: 
Die Zeitdilatation gemäß der speziellen Relativitätstheorie besagt, dass wenn eine Uhr C zwischen zwei synchronisierten, in einem Labor ruhenden Uhren A und B bewegt wird, sie gegenüber den beiden Uhren zeitlich nachgeht.

In dem Fall sind eindeutig die Uhren am Startort und am Zielort permanent in Ruhe zueinander und die Uhr des Reisenden geht gegenüber den beiden Uhren zeitlich nach, was er dann auch am Zielort zweifelsfrei erkennt. Dazu muss er nur seine Borduhr mit der Uhr am Zielort vergleichen, nachdem er sie zum ersten mal mit der Uhr am Startort verglichen hat. Dann weiß er bescheid, ohne jeden Zweifel. Die Systeme sind zwar gleichberechtigt, aber in dem Fall nicht gleich. Frauen sind auch gleichberechtigt ggü. Männern, aber nicht gleich. 8-)

Daniel K. hat geschrieben:Deine Behauptung, wenn man nur was auch immer macht, kann man zeigen, dass die zu einem ruhende Uhr im eigenen System zu einem ruhend dilatiert geht, ist falsch und steht im Widerspruch zur SRT und der RdG und dem Relativitätsprinzip, wirst Du aber wohl nie zugeben.

Nein. Wie hier erneut bewiesen ist es richtig und widerspricht weder der SRT noch der RdG noch dem Relativitätsprinzip. Ob das nun am Vorlauf liegt oder was immer ist sch...egal: Die Uhren an der Strecke zeigen dem Reisenden immer das "jetzt" vom Startort und vom Zielort. Er bewegt sich nun mal auf dieser ruhenden Strecke. Aber das wirst du wohl nie nie kapieren oder jedenfalls nie zugeben.

Du bist auf dem Holzweg.
 
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Re: Zwillingsparadoxon, wie für den jüngeren mehr Zeit vergeht

Beitragvon McMurdo » Do 29. Jun 2023, 10:28

Daniel K. hat geschrieben:Und Deine Aussage ist falsch, wie man hier ja sogar visuell erkennen kann:

Meine Aussage ist richtig. Schau dir die Signale an die von der Erde das Raumschiff erreichen. Diese Signale sind ja die Realität die der Raumfahrer bei sich sieht.

Meine Aussage ist ja, dass auf der Reise für den Reisenden weniger Zeit vergeht, als für den auf der Erde und dem Mond.

Ja selbstverständlich. Und alle sind sich sogar einig das es so ist. Sie zählen einfach die Signale des jeweils anderen und Vergleichen das mit ihren eigenen abgesetzten Signalen.
Der eine zählt 8 abgegebene Signale und 10 Empfangene und umgekehrt.
Dafür brauchts keine RdG.
McMurdo
 
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