Begabte Photonen

Hier wird die Relativitätstheorie Einsteins kritisiert oder verteidigt

Re: Begabte Photonen

Beitragvon Ernst » Di 13. Mär 2012, 22:23

contravariant hat geschrieben: Ereignisse, die gleichzeitig aber an verschiedenen Orten stattfinden, können in keinem Kausalenzusammenhang stehen.

Müssen nicht. Können schon. In unserem Fall tun sie es. Sie sind ja beide die Folge einer einzigen Ursache; nämlich der Blitzerzeugung einer Quelle in Zugmitte.
Irgendwie hab ich den Eindruck, daß du ausweichst. Es geht einfach darum, daß bei Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse ein drittes Ereignis zeitlich nicht zwischen die Ereignisse paßt. Unter keinen Umständen. Bei Ungleichzeitigkeit ist das möglich.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon contravariant » Di 13. Mär 2012, 22:28

Ernst hat geschrieben:Müssen nicht. Können schon. In unserem Fall tun sie es. Sie sind ja beide die Folge einer einzigen Ursache; nämlich der Blitzerzeugung einer Quelle in Zugmitte.

Ok. Damit müssen beide Ereignisse in jeden IS immer nach der Blitzerzeugung stattfinden. Die Reihenfolge ist aber für die Kausalität egal, da keines der beiden Ereignisse Ursache des Anderen ist.
EDIT: Um die Aussage eindeutig zu machen: Blitzerzeugung B, Ereignis E, Ereignis F. Es muss immer gelten E nach B und F nach B. Ob E nach F, oder F nach E ist aber egal.

Ernst hat geschrieben:Es geht einfach darum, daß bei Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse ein drittes Ereignis zeitlich nicht zwischen die Ereignisse paßt. Unter keinen Umständen. Bei Ungleichzeitigkeit ist das möglich.

Das bestreite ich auch nicht. Nur wo ist das Problem? Solange dort kein kausaler Zusammenhang ist, gibt es kein Problem.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Kurt » Di 13. Mär 2012, 22:31

Ernst hat geschrieben:
contravariant hat geschrieben: Ereignisse, die gleichzeitig aber an verschiedenen Orten stattfinden, können in keinem Kausalenzusammenhang stehen.

Müssen nicht. Können schon. In unserem Fall tun sie es. Sie sind ja beide die Folge einer einzigen Ursache; nämlich der Blitzerzeugung einer Quelle in Zugmitte.
Irgendwie hab ich den Eindruck, daß du ausweichst. Es geht einfach darum, daß bei Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse ein drittes Ereignis zeitlich nicht zwischen die Ereignisse paßt. Unter keinen Umständen. Bei Ungleichzeitigkeit ist das möglich.



Zwei synchronisierte Uhren, welche die Licht_kommt_an_Ereignisse festhalten, zeigens ja.
Bei bewegtem Zug sind die Ereignisse nicht gleichzeitig.
Ihre Differenz zeigt die Geschwindigkeit des Zuges.


Gruss Kurt
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Mi 14. Mär 2012, 07:20

contravariant hat geschrieben:
Ernst hat geschrieben:Es geht einfach darum, daß bei Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse ein drittes Ereignis zeitlich nicht zwischen die Ereignisse paßt. Unter keinen Umständen. Bei Ungleichzeitigkeit ist das möglich.

Das bestreite ich auch nicht. Nur wo ist das Problem? Solange dort kein kausaler Zusammenhang ist, gibt es kein Problem.

Das Problem ist, dass die vielen Ereignisse und ihre kausalen Folgen (es gibt keine Ursache ohne Wirkung), die in der Zeitspanne nach Newton zwangsläufig passieren nach Einstein nicht passieren können und existieren für Einstein nicht. Zum Beispiel hat ein Vogel in der Zeitspanne gesungen, oder ein Huhn ein Ei gelegt oder es wurde eine Bombe deaktiviert. Die RdG lässt unzählige physikalische Ereignisse aus der Wirklichkeit einfach verschwinden. Auch in einer sehr geringen Zeitspanne passieren unglaublich viele Ereignisse (zum Beispiel in der Quantendimension).
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon All » Mi 14. Mär 2012, 10:10

xx
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Mi 14. Mär 2012, 10:49

All hat geschrieben:Wichtiger Bestandteil, ist doch folgende Aussage der RT:

Ereignis A ist raumartig von Ereignis B getrennt und kann weder Ursache noch Wirkung von B sein.

Wichtig erscheint mir die Trennung in Bezug der Raumartigkeit. Hier wir doch recht einfach beschrieben, dass bei einer raumartigen Trennung kein kausaler Zusammenhang existieren kann.

Alle Ereignisse, die im vorgegeben Raum "Zug" in der Zeitspanne passieren (und es sind Milliarden und Abermilliarden von Ereignissen wenn man die Quantendimension einschließt) können bei Einstein nicht passieren, sie existieren nicht und ihre etwaigen Folgen außerhalb der Zeitspanne sind dementsprechend bei Einstein ohne Kausalität.

Der Raum "Zug" ist auch nicht raumartig getrennt von dem übrigen Raum bzw. vom Universum: Es existieren also zwangsläufig Ereignisse, die in der Zeitspanne passieren und den ganzen Raum außerhalb des Zuges miteinschließen: Zum Beispiel könnte in der Zeitspanne ein Passagier nach Hause telefoniert und Informationen übertragen haben. Diese Informationen existieren bei Einstein nicht bzw. sind beim Empfänger ohne Kausalität. Oder es könnte zum Beispiel ein giftiges Gas in der Zeitspanne in den Zug eingeflossen sein: Dieses Ereignis existiert für Einstein nicht und die Tatsache, dass den Passagieren ab dann übel wird ist bei Einstein ohne Kausalität.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Bell » Mi 14. Mär 2012, 10:59

Kurt hat geschrieben:
Ernst hat geschrieben:
contravariant hat geschrieben: Ereignisse, die gleichzeitig aber an verschiedenen Orten stattfinden, können in keinem Kausalenzusammenhang stehen.

Müssen nicht. Können schon. In unserem Fall tun sie es. Sie sind ja beide die Folge einer einzigen Ursache; nämlich der Blitzerzeugung einer Quelle in Zugmitte.
Irgendwie hab ich den Eindruck, daß du ausweichst. Es geht einfach darum, daß bei Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse ein drittes Ereignis zeitlich nicht zwischen die Ereignisse paßt. Unter keinen Umständen. Bei Ungleichzeitigkeit ist das möglich.



Zwei synchronisierte Uhren, welche die Licht_kommt_an_Ereignisse festhalten, zeigens ja.
Bei bewegtem Zug sind die Ereignisse nicht gleichzeitig.
Ihre Differenz zeigt die Geschwindigkeit des Zuges.

Aber niemand kann es im IS des Zuges messen. Stellt der Schaffner in der Mitte des Zuges einen Photoapparat auf, der beide Uhren gleichzeitig fotografiert (ein Zweirichtungs Fotoapparat also) , so werden auf dem Foto beide Uhren immer die gleiche Uhrzeit anzeigen.
Daraus folgt direkt, dass ein Prozess, der auf einer Differenz der Uhrzeiten beruht, im IS des Zuges nicht in Gang gesetzt wird.

Das Huhn legt kein Ei ... der Zug explodiert ... usw. usf.

Und Ernst diskutiert nach meinem Eindruck eh nur noch, um seinen Denkfehler nicht zuzugeben.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Bell » Mi 14. Mär 2012, 11:14

Jocelyne Lopez hat geschrieben:Alle Ereignisse, die im vorgegeben Raum "Zug" in der Zeitspanne passieren (und es sind Milliarden und Abermilliarden von Ereignissen wenn man die Quantendimension einschließt) können bei Einstein nicht passieren, sie existieren nicht und ihre etwaigen Folgen außerhalb der Zeitspanne sind dementsprechend bei Einstein ohne Kausalität.

Zum ich weiß nicht wievielten Male: Ob eine Zeitspanne zwischen den Anzeigen der Uhren existiert oder nicht, läßt sich nur durch einen Vergleich der Uhren vorn und hinten feststellen.
Vergleichen Sie in der Mitte des Zuges, zeigen beide Uhren immer die gleiche Zeit an. Egal ob bei Newton oder bei Einstein. Sind Sie im ersten drittel des Zuges geht die hintere Uhr nach, befinden sich sich im letzten drittel des Zuges, geht die vordere Uhr nach. Auch hierin unterscheidet sich Einstein von Newton nicht.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon julian apostata » Mi 14. Mär 2012, 11:51

Wie lange braucht überhaupt ein Huhn zum Eierlegen? Ich behaupte mal ganz willkürlich: Im System K (siehe noch mal Grafik Seite 19) findet der Vorgang statt bei x=0 und dauert von t=2,4s bis t=3,6s, also 0,6s vor der Photonenabsorbtion und 0,6 s danach.

In K’ beginnt der Vorgang bei x’=3,2 und endet bei x’=4,8 und die Prozedur beginnt bei t’=4s und endet bei t’=6s, also genau zwischen den Absorbtionen bei t’=1s und t’=9s.

Das Abstandsquadrat beträgt in beiden Systemen i²*c²*(1,2s)². Tut mir leid, ich seh hier nicht das geringste Problem!

Juergen hat geschrieben:In einem Zugwaggon ist an der Decke im rechten Winkel dazu ein Laser angebracht, der aus Sicht des mitfahrenden Beobachters[1] genau an der Stelle am Boden einen roten Laserpunkt hinterlässt, wo auch ein Lot den rechten Winkel anzeigen würde; also genau darunter.
Wir schalten den Laser aus, und legen genau an die Stelle, an der gerade noch der Punkt war ein Stück Photopapier.
Jetzt stellen wir uns noch vor der Waggon wäre druchsichtig und fahren damit mit konstanter Geschwindigkeit und eingeschaltenem Laser an einem am Bahnsteig stehenden Beobachter[2] vorbei.
Beobachter[1] und [2] beobachten nun verschiedene Verläufe des Laserstrahls; einmal "fährt er mit dem Waggon mit", einmal wird er von der Bewegung des emittierenden Körpers nicht beeinflusst.
Deshalb gibt es für Beobachter[1] und [2] auch verschiedene Punkte am Boden des Waggons, wo der Laser auftrifft.

Ist das Photopapier belichtet oder nicht? Oder beides? :roll:


Auch hier kann ich absolut kein Paradoxon sehen, es sei denn du erläuterst ein wenig genauer, worauf du eigentlich hinaus willst.

Bild

Juergen hat geschrieben:Außerdem glaube ich immer noch, dass die Frage, ob Licht nun Trägheit besitzt oder nicht, noch nicht geklärt wurde.


Inwiefern sollte das jetzt ungeklärt sein? Die maximale Masse, die beim unelastischen Stoß eines Photons kondensieren kann beträgt E/c², diesen Quotienten bezeichnete man früher auch als relativistische Masse!

Und der Impuls eines Photons beträgt E/c.
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Re: Begabte Photonen

Beitragvon Jocelyne Lopez » Mi 14. Mär 2012, 12:26

Bell hat geschrieben:
Jocelyne Lopez hat geschrieben:Alle Ereignisse, die im vorgegeben Raum "Zug" in der Zeitspanne passieren (und es sind Milliarden und Abermilliarden von Ereignissen wenn man die Quantendimension einschließt) können bei Einstein nicht passieren, sie existieren nicht und ihre etwaigen Folgen außerhalb der Zeitspanne sind dementsprechend bei Einstein ohne Kausalität.

Zum ich weiß nicht wievielten Male: Ob eine Zeitspanne zwischen den Anzeigen der Uhren existiert oder nicht, läßt sich nur durch einen Vergleich der Uhren vorn und hinten feststellen.

Ob es sich feststellen lässt oder nicht ist nicht das grundsätzliche Problem und interessiert hier nicht. Das grundsätzliche Problem ist die Annahme Einsteins, dass zwei für einen Beobachter gleichzeitige Ereignisse für einen anderen Beobachter nicht gleichzeitig sind (genannt RdG), also dass eine Zeitspanne zwischen den Ereignissen für einen Beobachter existiert und für den anderen Beobachter nicht existiert. Das ist hier die grundsätzliche Problematik, die Ernst mit seinem Paradoxon dargelegt hat. Die Existenz dieser Zeitspanne kann zu zwei Realitäten führen, was nicht akzeptabel ist. Das ist also nicht ein "Denkfehler" von Ernst, sondern vielmehr ein Denkfehler von Einstein... :?
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