Ernst hat geschrieben:Man kann das aber auch invertieren, wenn dir das besser gefällt. Das Licht wird außerhalb der Zugmitte abgesendet, so daß es die Zugenden im Zugsystem ungleichzeitig erreicht. Das Huhn legt zwischenzeitlich das Ei. Im Bahnhofsystem erreicht das Licht die Zugenden nun gleichzeitig. Das Huhn kann sein Ei nicht legen. Jetzt hat der Schaffner das Frühstücksei und der Bahnwärter muß Marmelade essen.
Es gibt kein Zahlenbeispiel, in dem in einer bestimmten Zeit gelegtes Hühnerei aus einem anderen IS betrachtet zu Null wird!
Du kannst dafür beliebige Zahlen einsetzen. Wenn dem Huhn in seinem IS des fahrenden Zugs eine gewisse Eierlegezeit zugestanden wird, wird sich diese Zeitspanne im IS des Bahnhofs verlängern und auf keinen Fall zu Null werden.
Beispiel: Das Huhn und die Lichtquelle befinden sich nicht in der Mitte des fahrenden Zuges und haben die Ursprungskoordinaten [x=0,t=0] und [x'=0,t'=0]. Das Lichtsignal erreiche das hintere Ende in 0.3s und das vordere Ende in 0.7s. In der Zeitdifferenz von 0.4s lege das Huhn nun sein Ei. Die Zuggeschwindigkeit betrage 0.8*c.
Die Koordinaten des Huhns zu Beginn des Eierlegens betragen K1=[x=0,t=0.3] und am Ende des Eierlegens K2=[x=0,t=0.7]. Die Einheiten seien Lichtsekunde und Sekunde.
Transformiert man beide Koordinatenpaare vollständig ins IS des Bahnhofs, ergeben sich mit
x':=gamma*(x-v*t) und t':=gamma*(t-v*x/c^2)
folgende Koordinatenpaare im IS des Bahnhofs:
K1'=[x'=-0.4,t'=0.5] und K2'=[x'=-0.933,t'=1.167].
Die Zeitdifferenz der Ereignisse Beginn und Ende des Eierlegens beträgt 0.667s im IS des Bahnhofs.
Gruss