Warnung, da kommt jetzt wieder ein sehr langer Prosatext! Nicht lesen, sondern gleich dagegen argumentieren oder besser noch den Verfasser beschimpfen. Das ist hier nämlich bei manchen Teilnehmern die bevorzugte Handlungsweise!
Highway hat geschrieben:Hallo Harald,
dass ist exakt der springende Punkt. Deshalb bestehen die "Kollegen" ja auch so vehement darauf, dass man sich auf das System AB beziehen müsse. Damit machen sie es aber zu einem ausgezeichneten System und in der Folge ist das Relativitätsprinzip verletzt.
Sehr richtig. Durch die Wahl eines bestimmten IS, von welchem aus transformiert wird, ist das Ereignis quasi festgenagelt. Lautet das Ereignis "im IS AB bewegt sich das IS D", dann ist die objektive Umkehrung des Ereignisses im Sinne von "im IS bewegt sich das IS AB" nicht mehr widerspruchsfrei möglich. Der Beobachter in AB lokalisiert ein Ereignis in seinem IS mit den Koordinaten
seines Bezugssystems, die er beliebig aufstellen kann. Das macht er, ohne zu berücksichtigen, dass diese Koordinaten lt. RP gegenüber dem IS D, dass sich ja ebenfalls als ruhend definieren kann, bewegt sind und die ruhend aufgestellten Koordinaten nicht jene sein können, die im IS D mittels LT ermittelt werden würden. Im IS AB werden also unbedenklich jene Koordinaten eingesetzt, die sich auf das
eigene, ruhende IS beziehen. Das ist gemeint mit der Bezeichnung "eigene Koordinaten". AB kümmert sich vorerst nicht darum, dass diese Koordinaten für das IS D gar nicht gelten können, wenn AB gegenüber D bewegt ist - was ja eine Annahme ist, die nach dem RP widerspruchsfrei möglich sein muss. Gleichberechtigung der IS bedeutet, dass die Vorgangsweise in AB, nämlich sich ruhend zu definieren und "eigene Koordinaten" zu errichten auch für das IS D erlaubt sein muss.
Nun ermittelt der Beobachter im ruhenden IS AB mit der LT die Werte
seiner Koordinaten, wie sie
aus der Sicht des IS D aussehen, dem gegenüber ja das IS AB das bewegte IS ist und sich daher die im eigenen IS AB ruhend aufgestellten Koordinaten über die durchmessene Strecke erstrecken, weil ein bestimmtes Ereignis nicht nur durch den Ort sondern auch mit der Dauer zu einem Zeitpunkt festgelegt wird. Was das IS D da sieht, sind aber immer noch die Koordinaten des IS AB, die sich an ihm vorbei bewegen und dadurch andere Werte für D annehmen. Das ist hinsichtlich der x-Koordinaten kein Problem, abgesehen davon dass die LT die Relativgeschwindigkeit relativistisch verändert und sich die x-Koordinaten von jenen der GT unterscheiden werden. Das Problem sind die Zeiten, die ja von Uhren gemessen und angezeigt werden. Wenn eine x-Koordinate durch Wechsel des Bezugssystems unterschiedlich ausfällt, so ist das ganz unproblematisch, denn diese Werte werden von den jeweiligen Beobachtern ja beliebig zugeteilt; mit den Uhren verhält es sich aber anders, denn sie können nicht durch Wechsel des Bezugssystems plötzlich eine andere Zeit anzeigen. Das müssten sie aber können, weil dem Ereignis im ruhenden IS AB außer dem Ort auch ein Zeitpunkt zugeordnet wird, der hier mit einer
nicht verlangsamt laufenden Uhr ermittelt und angezeigt wird, wogegen diese Uhr aus der Sicht des IS D
verlangsamt läuft und daher ein anderer Zeitpunkt für ein Ereignis zustande kommt, der ebenfalls an der Uhr abzulesen sein müsste. Da die Uhr von beiden Beobachtern abgelesen werden kann und das Ereignis "das Lichtsignal trifft bei der Uhr ein" für beide Beobachter
dasselbe ist, muss die Uhr abhängig vom Bezugssystem die jeweils entsprechende Zeit anzeigen - und das ist natürlich nicht möglich.
Nun sollte man ja auch von vornherein gem. RP das IS D als ruhend ansehen und von dort aus ins bewegte IS AB transformieren können, wobei D ebenso wie vorhin AB seine eigenen Koordinaten hat. Die kann der Beobachter hier aber nicht verwenden, sondern muss die vom IS AB vorbei bewegten Koordinaten in sein
Ruhesystem übernehmen und kann damit nur ins IS AB
rücktransformieren. D.h. das ganze Szenario wird vom IS AB
bestimmt, also nach wie vor von der Ereignis-Erstannahme "IS D bewegt sich im IS AB"
beherrscht, und damit wird das IS AB zum ausgezeichneten System, weil die Umkehrung in "IS AB bewegt sich im IS D" unter Einsatz eigener IS D Koordinaten zu einem Tohuwabohu bei der Anzeige der Uhr führt.
Das hängt, wie schon geschildert, mit der naiven Art der Uhrensynchronisation zusammen. Ungeachtet dessen ob das Postulat zutrifft oder nicht, wird kein Mensch mit den
Ankunftszeiten von Lichtsignalen Uhren synchronisieren. Sondern er wird dazu die Frequenz verwenden. Sind zwei in gleichbleibendem Abstand zueinander angeordnete Uhren über die Frequenz eines Signals synchronisiert, dann ändert sich diese auch nicht, wenn sich die Anordnung inertial bewegt, weder mit oder ohne Äther, die Frequenz bleibt konstant und somit auch der Gang der Uhren. Ob die Uhren nun im ruhenden System stehen oder sich relativ zu einem IS bewegen, spielt keine Rolle - sie bleiben synchron. Daher ist die Annahme der SRT, aufgrund von c=const würden die Uhren nur im ruhenden IS synchron laufen, im dazu bewegten IS aber nicht, reinster Mumpitz. Die Herleitung der Zeitdilatation aus dem Schema einer Lichtuhr, bestehend aus senkrecht angeordneten Spiegeln, zwischen denen ein Lichtsignal auf und ab reflektiert wird und die wenn sie bewegt oder vom bewegten Beobachter gesehen wird wegen c=const langsamer tickt, ist überhaupt quadrierter Unsinn, denn nimmt man statt der Spiegel Uhren, die über die Frequenz eines em-Signals synchronisiert sind, kann man diese bewegen oder angucken von wo man will, sie werden stets synchron zueinander laufen. Stabilisiert man den Gang einer Uhr durch einen solchen Frequenzvorgang in ihrer Konstruktion (Quarzuhr, Atomuhr etc.) und stellt man daneben eine Uhr gleicher Bauaart und mit der anderen synchron laufend, dann kann man die zweite Uhr ohneweiters inertial von der anderen weg bewegen und der synchrone Gang der Uhren wird sich nicht ändern, weil die Frequenzen in jeder Uhr konstant bleiben. Für die beschleunigte Bewegung einer solchen Uhr gilt das aber nicht , weil die Konstruktion einer frequenzgesteuerten Uhr in gewisser Weise eine Sender-Empfänger Beziehung enthält und es zu Doppler-Effekten kommt, die sich dann nicht kompensieren. Eine beschleunigt bewegte Uhr wird daher langsamer laufen. Stellt man bei diversen Experimenten mit solchen Uhren einen veränderten Gang fest, dann ist immer die Beschleunigung die Ursache, aber niemals die inertiale Bewegung. Was man dann hat, sind
falsch gehende Uhren und selbstverständlich bedeutet das keinen veränderten Lauf der Zeit!
Um die SRT reif für die Mülltonne zu erkennen, muss man sich daher nur die Einsteinsche Gleichzeitigkeitsdefinition und Uhrensynchronisation genauer anschauen und wissen, dass man das auch anders machen kann. Postuliert man eine in allen IS konstante Lichtgeschwindigkeit, dann muss auch von vornherein klar sein, dass eine Uhrensynchronisation mit Ankunftszeiten von Lichtsignalen nicht in jedem IS gleichermaßen ausfällt. Dass man aus einer misslungenen Uhrensynchronisation aber dann auf einen veränderten Lauf der Zeit selbst schließt, ist überhaupt die verwegenste Schlussfolgerung, die mir jemals untergekommen ist. Uhren, egal ob falsch oder richtig laufend, haben mit dem Lauf der Zeit, der von der Natur durch Intervalle zwischen kausalen Wechselwirkungen gegeben ist, überhaupt nichts zu tun. Falsch gehende Uhren oder aysnchron werdende Uhren sind ein Missgeschick für jenen, der damit vergleichsweise die Dauer eines Prozesses erfassen will und nichts weiter sonst. Man hat dann relativ untaugliche Uhren aber keine Relativität von Raum und Zeit.
Beschleunigung kann einen Uhrengang je nach Bauart verlangsamen, und das ist der Grund, weshalb ich zwar die SRT bloß als Makulatur betrachte, aber der ART nicht voll ablehnend gegenüber stehe. Weil sie mathematisch zumindest etwas beschreibt, das in der Natur auch eine Entsprechung findet. Aber es ist nicht das Gravitationspotenzial, sondern das Gravitationsfeld bzw. die Schwerebeschleunigung, welche den Gang einer Uhr beeinflussen kann, insbesondere wenn man Gravitationsbeschleunigung mit Beschleunigung schlechthin äquivalent setzt. Man kann mit Uhren, die abhängig vom Gradienten des Gravitationsfeldes ihren Gang verlangsamen, die ART "beweisen", obwohl die meisten Aussagen der ART dennoch falsch sind - insbesonders ist die Relativierung der Beschleunigung ein Nonsens, wie man jederzeit mit einem Wassertropfen in der ISS beweisen kann. Denn der rotierende Wassertropfen wird ein Ellipsoid, der nicht rotierende bleibt eine Kugel, welcher das nun rotierende Universum egal bleibt. Das Bemühen der ART, aus dem Universum auch den Rest jeglicher Absolutheit abzuschaffen, geht demnach in die Binsen...
Mit besten Grüßen an jene, die es geschafft haben, den Beitrag bis hierher zu lesen!
Harald Maurer