Gerhard Kemme hat geschrieben:
Du machst ständig apodiktische Aussagen. Wäre gut, wenn du hin und wieder eine Kennzeichnung einfügst, dass es sich um deine Meinung handelt.
Sie können grundsätzlich davon ausgehen, dass alles was ich schreibe nur meine Meinung ist, ansonsten sage ich es schon ausdrücklich, wenn es sich um die Meinung von jemandem anderen handelt bzw. kennzeichne ich es deutlich als Zitat. Ich brauche also nicht bei jeder meiner Äußerungen explizit zu schreiben, dass es sich nur um meine Meinung handelt, das braucht kein anderer Teilnehmer auch, vor allem wenn man sich wie aktuell im MAHAG-Forum schon seit Jahren kennt und auch wenn sich Vertrauen bzw. Vertrautheit zwischen Gesprächspartnern entwickelt hat. Außerdem tue ich es schon hin und wieder, dass ich Ausdrücke wie „
meiner Meinung nach“, „
in meinen Augen“, „
meines Erachtens“ oder „
aus meiner Sicht“ usw. einfüge, vor allem wenn ich kein Vertrauen in manchen meiner Gesprächspartner habe und mich in einer aggressiven oder feindseligen Umgebung fühle. Solche Ausdrücke sind Absicherungen zum Selbstschutz, die man in einer entspannten Diskussionsatmosphäre eigentlich nicht braucht.
Gerhard Kemme hat geschrieben:
Der Spruch, dass bei einer vierdimensionalen Darstellung die vierte Komponente die "Zeit" sei, stellt nach meiner Meinung eine nachlässige Sprachweise dar, bzw. benutzt ein völlig anderes Konzept des Begriffes Dimension.
Wenn du jetzt den Begriff "Zeit" durch "Zeitdauer" ersetzen willst, dann wird dies etwas haarspalterisch, da man bei Kommunikation zwischen Menschen das Mitdenken des Kontextes voraussetzt, d.h. wenn bei einem Sportwettbewerb die "Zeit" gemessen wird, dann ist der Ablauf der Messung klar und man spricht davon, dass ihre "Zeit" 16 Sekunden war.
Ich will allgemein weder in der Alltagsprache noch in der Philosophie, der Literatur oder der Poesie den Begriff „
Zeit“ durch „
Zeitdauer“ ersetzen, ich habe nur gemeint, dass man
in der Physik den Begriff "
Zeit" gängig im Sinne von „
Zeitdauer“ verwendet (der natürlich in diesem Sinne eine physikalische Größe ist). Ich weiß nicht, was dabei „
haarspalterisch“ sein sollte. Ihr Beispiel mit dem Sportwettbewerb veranschaulicht sogar sehr gut, was ich damit meinte: Wenn ich nämlich eine „
Zeit“ von 16 Sekunden beim Laufen geschafft habe, handelt es sich um die „
Zeitdauer“ meines Laufes zwischen dem Zeitpunkt Start und dem Zeitpunkt Ankunft. Ich weiß auch nicht, was dabei eine „
4. Dimension“ sein sollte… Das hat mit den räumlichen Dimensionen gar nichts zu tun. Ich könnte sonst genauso zum Beispiel die Farbe der Laufbahn bei meinem Lauf als „
5. Dimension“ betrachten, und schwups kann ich 5-dimensional denken, ist es nicht schön.
Gerhard Kemme hat geschrieben:Wenn Menschen über die Zeit sprechen, dann ist das selbstverständlich eine Abstraktion, d.h. eine Abbildung von physikalisch realen Vorgängen auf ein theoretisches menschliches Konzept, das erlaubt mit seiner natürlichen Umgebung umzugehen.
Sie haben dabei nicht Ihre Meinung über die Kernfrage um den Begriff „
Zeit“ in der SRT mitgeteilt, die ich durch das Zitat von G.O. Mueller zur Diskussion gestellt habe:
Zitat G.O. Mueller:
Die in der Physik häufig vorgetragene Bemerkung, in den Formeln der Physik habe die Zeit keine Richtung, und deshalb könne die Zeit in beiden Richtungen „fließen“, vorwärts und rückwärts, bestätigt aufs schönste nur die Dimensionslosigkeit und Richtungslosigkeit der Zeitwerte als reine Verhältniszahlen und unsere These, daß der Zeitpfeil ein Produkt des Gedächtnisses ist.
Können Sie sich mit Ihrem persönlichen Verständnis des Begriffs „
Zeit“ in der Physik vorstellen, dass die „
Zeit rückwärts fließen“ kann? Glauben Sie an die „
Zeitreisen“ der Relativitätstheorie?
Ich verweise zum Beispiel auf ein Sachbuch für Kinder über die Relativitätstheorie:
Die wahren „Cranks“ der Physik haben eine ganz junge Kundschaft.
Ich verweise auch in diesem Zusammenhang auf eine Schwäche der Mathematik bei der Verarbeitung der „
Zeit“ (im Sinne der zeitlichen Reihenfolge von physikalischen Ereignissen), die beim korrekten mathematischen Formalismus ganz leicht zu Absurditäten führen kann: Ein Teilnehmer hatte z.B. im Forum von Herrn Friebe mit einem Denkspiel veranschaulicht, dass man mathematisch korrekt darstellen kann, wie Passagiere aus einem Bus aussteigen können bevor sie eingestiegen sind, siehe
hier - so leicht kann es Zeitreisen geben...
Viele Grüße
Jocelyne Lopez