Viererabstand, es gibt keine relativen Einheiten in der SRT!

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Re: Viererabstand, es gibt keine relativen Einheiten in der SRT!

Beitragvon Rudi Knoth » Do 4. Apr 2024, 16:24

@Frau Holle » Do 4. Apr 2024, 16:55

Oje, "genauso schnell" ist hier grottenfalsch. Setzen, sechs. ;)
Allerdings habe ich fälschlich 8 und 10 vertauscht bzw. Erde und Mond. Es wären im Beispiel 10 s auf dem Mond und 8 s auf der Erde, hab's oben korrigiert.

Der Unterschied kommt daher, dass die Zeit mit zunehmender Gravitationskraft langsamer vergeht (allgemeine Relativitätstheorie). Auf dem Mond also 10 s während nur 8 s auf der Erde.


Unsinn. Es geht nicht nur die Uhr auf dem Mond schneller, sondern das Material zerfällt schneller. Lokal kann man keinen Unterschied messen. Und der tatsächliche Zeitunterschied zwischen Mond und Erde ist wesentlich geringer.

Auch die Vorgänge im Cäsium-Atom werden von der Lichtgeschwindigkeit bestimmt. Die hat sehr wohl etwas damit zu tun.


Na und? Sicher wird die Zeit der Cäsium-Uhr durch eine Reihe von Naturkonstanten beeinflusst. Dann ist aber diese SI-Sekunde trotzdem invariant.

Gruß
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Re: Viererabstand, es gibt keine relativen Einheiten in der SRT!

Beitragvon Frau Holle » Do 4. Apr 2024, 16:36

Rudi Knoth hat geschrieben:
Zwischen zwei mit Atomuhren kontrollierten Frequenzmeßgeräten bewegt sich ein mit einer Atomuhr kontrollierter Sender, der in beiden Richtungen in Richtung der Empfänger ein Signal aussendet. Nach dem Durchlauf dieses Senders wird aus dem Empfangsfrequenzen das geometrische Mittel also die Quadratwurzel aus dem Produkt der gemessenen Frequenzen ermittelt. Nach der SRT sollte diese berechnete Frequenz gleich der am Sender eingestellten Frequenz sein. DAs bedeutet aber, daß die SI-Sekunde aller drei Atomuhren gleich ist, obwohl die mittlere Atomuhr sich zwischen den beiden anderen Uhren bewegte. Also ist die SI-Sekunde im Ruhesystem des Senders gleich der der beiden Empfänger.

Ohne es jetzt nachgerechnet zuhaben, ist das anscheinend ein ähnlicher Zirkelschluss wie bereits beim "Beweis" mit dem raumzeitlichen Abstand. Dass die SI-Einheiten gleich sind ist im Experiment bereits vorausgesetzt und kann so nicht bewiesen werden.

Wenn ich es richtig verstehe, bleiben die beiden Empfänger in konstantem Abstand und ihre Uhren ticken daher synchron, mit derselben Sekunde. Ihre Empfangsfrequenzen sind verschieden, und mit dem geometrischen Mittel ergibt sich die Sendefrequenz, die ebenfalls von beiden Frequenzen verschieden ist.

Mit dem geometrischen Mittel ist es dann so, als wäre der Sender gar nicht bewegt, also permanent in Ruhe zu beiden Empfängern und so ergibt sich natürlich genau seine Sendfrequenz mit derselben SI-Sekunde des nun einzigen Ruhesystems gemessen. Es findet hier kein direkter Vergleich zwischen zueinander bewegten Systemen statt, sondern es wird einfach so gemittelt, dass sich die gleiche SI-Zeiteinheit ergeben muss, die bereits im Ruhesystem der Empfänger vorausgesetzt ist.

Das zeigt nur wie gut die SRT funktioniert und dass man nicht zwingend mit relativen Einheiten hantieren muss. Man braucht sie nicht für Berechnungen, aber dennoch sind sie impizit vorhanden. Die Natur verbiegt einem die Einheiten unauffällig sozusagen unter der Hand, was dann als Dehnung und Stauchung der Dimensionen interpretiert wird. "Zeitdehnung", "Raumzeitkrümmung" etc... kennt man ja.
 
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Re: Viererabstand, es gibt keine relativen Einheiten in der SRT!

Beitragvon Frau Holle » Do 4. Apr 2024, 16:48

Rudi Knoth hat geschrieben:@Frau Holle » Do 4. Apr 2024, 16:55

Oje, "genauso schnell" ist hier grottenfalsch. Setzen, sechs. ;)
Allerdings habe ich fälschlich 8 und 10 vertauscht bzw. Erde und Mond. Es wären im Beispiel 10 s auf dem Mond und 8 s auf der Erde, hab's oben korrigiert.

Der Unterschied kommt daher, dass die Zeit mit zunehmender Gravitationskraft langsamer vergeht (allgemeine Relativitätstheorie). Auf dem Mond also 10 s während nur 8 s auf der Erde.

Unsinn. Es geht nicht nur die Uhr auf dem Mond schneller, sondern das Material zerfällt schneller. Lokal kann man keinen Unterschied messen. Und der tatsächliche Zeitunterschied zwischen Mond und Erde ist wesentlich geringer.

Die Zahlen sind unrealistisch, das ist mir klar und es war auch klar, dass bald jemand mit diesem Einwand kommt. Es geht mir ums Prinzip.

Was soll das heißen, "das Material zerfällt schneller"? Es zerfällt auf dem Mond zur Hälfte in 10 Sekunden gemäß Monduhr, weil das eben seine Halbwertszeit ist. Auf der Erde würde es in 10 Sekunden gemäß Erduhr zerfallen. Aber wenn es auf dem Mond zerfällt, beträgt die Zeit gemäß Erduhr nur 8 Sekunden. In meinem Beispiel jetzt mit den unrealistischen Zahlen.

Auch die Vorgänge im Cäsium-Atom werden von der Lichtgeschwindigkeit bestimmt. Die hat sehr wohl etwas damit zu tun.

Na und? Sicher wird die Zeit der Cäsium-Uhr durch eine Reihe von Naturkonstanten beeinflusst. Dann ist aber diese SI-Sekunde trotzdem invariant.

Naja, ich hab's versucht zu erklären. Mehr kann ich nicht tun. Falls ich irgendwann zu der Einsicht kommen sollte, dass ich mich geirrt habe, dann lasse ich es euch wissen. Falls das Forum dann noch existiert und ihr auch.

Habe fertig, inschalla. 8-)
 
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Re: Viererabstand, es gibt keine relativen Einheiten in der SRT!

Beitragvon Rudi Knoth » Do 4. Apr 2024, 17:16

@Frau Holle » Do 4. Apr 2024, 17:36

Für die Frequenz des zum Empfänger bewegten Senders gilt:



Für die Frequenz des zum Empfänger weg bewegten Senders gilt:



Das Produkt beider Frequenzen ist das Quadrat der Sendefrequenz.

Ohne es jetzt nachgerechnet zuhaben, ist das anscheinend ein ähnlicher Zirkelschluss wie bereits beim "Beweis" mit dem raumzeitlichen Abstand. Dass die SI-Einheiten gleich sind ist im Experiment bereits vorausgesetzt und kann so nicht bewiesen werden.


Wieso Zirkelschluss? Man erkennt doch, daß die Zeitbasis in dem Ruhesystem von Sender und Empfänger gleich ist. Also haben wir dieselbe "Systemzeit" und daher keine unterschiedlichen Maßeinheiten.

Gruß
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Re: Viererabstand, es gibt keine relativen Einheiten in der SRT!

Beitragvon Rudi Knoth » Do 4. Apr 2024, 17:22

@Frau Holle » Do 4. Apr 2024, 17:48

Was soll das heißen, "das Material zerfällt schneller"? Es zerfällt auf dem Mond zur Hälfte in 10 Sekunden gemäß Monduhr, weil das eben seine Halbwertszeit ist. Auf der Erde würde es in 10 Sekunden gemäß Erduhr zerfallen. Aber wenn es auf dem Mond zerfällt, beträgt die Zeit gemäß Erduhr nur 8 Sekunden. In meinem Beispiel jetzt mit den unrealistischen Zahlen.


Ach so ist das gemeint. Das ist richtig und man hat in der Tat eine Asymmetrie. Aber das ist ja ein anderer Fall als der von zwei nicht beschleunigt bewegten Bezugssystemen für die diese Betrachtung von dir gemacht wurde.

Gruß
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Re: Viererabstand, es gibt keine relativen Einheiten in der SRT!

Beitragvon Daniel K. » Do 4. Apr 2024, 17:38

Rudi Knoth hat geschrieben:
Bis dahin ist die Diskussion von dem "Standardfall" der SRT ausgegangen, dass man es sich mit unbeschleunigt zueinander bewegten Bezugssystemen zu tun hat. Jetzt kommt das Thema Uhren in Gravitationsfeldern auf. Dazu kann ich wenig sagen. Denn gerade im Falle der Gravitation gilt z.B. die Annahme eines invarianten Viererabstandes nicht. Denn die Raumzeit ist dann ja nicht "flach" sondern gekrümmt. Also daher bin ich mir nicht so sicher, was die Invarianz der SI-Sekunde angeht.

Die SI-Sekunde ist immer invariant, es lokal immer ja auch die Lichtgeschwindigkeit konstant. Mich wundert jetzt ein wenig, dass Du Dir nicht sicher bist, ich lass Dich aber mal noch selber suchen und grübeln, mal sehen was Du alleine ausbrütest und/oder findest. Auch von der Logik her.


Rudi Knoth hat geschrieben:
Jetzt für den Fall von Uhren, die sich in Inertialsystemen befinden. Denn dies war ja der Ausgangspunkt der Diskussion. Dazu folgendes Gedankenexperiment (eventuell auch realisierbar):

Zwischen zwei mit Atomuhren kontrollierten Frequenzmeßgeräten bewegt sich ein mit einer Atomuhr kontrollierter Sender, der in beiden Richtungen in Richtung der Empfänger ein Signal aussendet. Nach dem Durchlauf dieses Senders wird aus dem Empfangsfrequenzen das geometrische Mittel also die Quadratwurzel aus dem Produkt der gemessenen Frequenzen ermittelt. Nach der SRT sollte diese berechnete Frequenz gleich der am Sender eingestellten Frequenz sein. DAs bedeutet aber, daß die SI-Sekunde aller drei Atomuhren gleich ist, obwohl die mittlere Atomuhr sich zwischen den beiden anderen Uhren bewegte. Also ist die SI-Sekunde im Ruhesystem des Senders gleich der der beiden Empfänger.

Ja, eventuell klären wir das mit Holle erstmal im Rahmen der SRT, bevor wir uns an die ART wagen, ich hatte das ja auch schon vorgeschlagen und dazu auch geschrieben, dass dafür das mit der SRT eben klar sein muss.


Das ist der Weg ...
Daniel K.
 
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Re: Viererabstand, es gibt keine relativen Einheiten in der SRT!

Beitragvon Daniel K. » Do 4. Apr 2024, 17:40

Daniel K. hat geschrieben:
Frau Holle hat geschrieben:
Daniel K. hat geschrieben:Ja ich sage, die Dauer der Sekunde hängt vom Ort ab, aber nicht die Maßeinheit der Sekunde selber.

Der rote Satz ergibt doch keinen Sinn. Die sog. Sekunde ist die Maßeinheit der physikalischen Größe namens Zeit. Sie hat selber keine separate Maßeinheit als "Maßeinheit der Sekunde", falls sowas hier gemeint sein sollte.

Gut, ich will aber eben mal erklären, wie ich das verstanden wissen will, nehmen wir mal die Gewicht von 6 kg Masse. Auf der Erde zeigt die Waage 6 kg an, und ich weiß, die Gewichtskraft wird in Newton gemessen, aber bleiben wir mal hier bei kg. Nun gehen wir mit der Masse auf dem Mond und da zeigt die Waage nur noch 1 kg an, weil die Gravitation auf dem Mond anders ist.

Was hat sich denn Deiner Meinung nach hier geändert, die Maßzahl von 6 auf 1 oder auch die Maßeinheit kg welche die Waage anzeigt? Wir können die Waage von der Erde mit zum Mond nehmen.
Frau Holle hat geschrieben:
Die Angabe der Halbwertszeit in Sekunden bezieht sich auf die Anzahl der Atome, die in dieser Zeit zerfällt. Beispiel: Von 10⁸ Atomen zerfällt die Hälfte, das sind 5∙10⁷ Atome an der Zahl. Die anderen 5∙10⁷ Atome sind dann noch intakt. Gewicht und Volumen oder sowas spielen keine Rolle.

Der Unterschied beim Zerfall dieser 5∙10⁷ Atome zwischen Erde und Mond ist die Anzahl der Sekunden: Zerfallen sie auf dem Mond, dann geschieht das bei einer Halbwertszeit von 10 Sekunden natürlich in 10 Sekunden, abgezählt mit einer guten Uhr auf dem Mond, die neben dem Material steht und 10 mal tickt. Mit einer baugleichen Uhr auf der Erde gemessen geschieht aber ein- und derselbe Zerfall in 8 Sekunden, ist also schon nach 8 Ticks beendet. Wohlgemerkt nicht nur der gleiche Zerfall, sondern wirklich derselbe, der ja auf dem Mond stattfindet und das Material existiert auch nur dort.

Wir haben also einen einzigen, absoluten physikalischen Vorgang, den Zerfall von absolut 5∙10⁷ Atomen an der Zahl auf dem Mond, und trotzdem zwei verschiedene Maßzahlen in SI-Sekunden für den Vorgang, nämlich 10 s und 8 s. Der Physiker auf der Erde wird einen Eid schwören, dass es 8 s waren, und der Physiker auf dem Mond wird einen Eid schwören, dass es 10 Sekunden waren. Nun könnten sie sich gegenseitig des Meineids bezichtigen, aber keiner von beiden kann schuldig gesprochen werden, denn beide haben recht, vom höchsten Gericht des Universums mit Stempel und Unterschrift bestätigt: Der Zerfall dauerte sowohl 10 Sekunden als auch 8 Sekunden. Freispruch mit Korkenknallen für beide.

Damit gilt folgende Gleichung: Halbwertszeit = 10 Sekunden = 8 Sekunden. Und daraus folgt jetzt messerscharf: Sekunde ist nicht gleich Sekunde. Die Einheiten sind relativ, vom Bezugsystem abhängig.

Daniel K. hat geschrieben:Und was Du meinst ist mir eh klar

Den Eindruck habe ich aber ganz und gar nicht. Sonst müsstest du hier zustimmen und den Gerichtsbeschluss anerkennen. Die Ortsabhängigkeit der Sekunde hast du ja selber mehrfach betont im anderen Faden.

Daniel K. hat geschrieben:ich widerspreche Dir ja nicht ohne Grund und bin damit ja nicht alleine

Wer "mit Ahnung von Physik" da sonst noch widerspricht ist mir egal. Die kochen alle nur mit Wasser, und das Wasser ist hier die glasklare Logik. Wer das nicht nachvollziehen kann, der hat es halt nicht verstanden (wie anscheinend du und Rudi) oder will es einfach nur nicht hören (wie Rainer). Das mag überheblich klingen, aber so ist es nun mal. Gegen die reine Logik kann niemand anstinken und wer es versucht muss zwangsläufig scheitern.

Daniel K. hat geschrieben:Schau, so wie ich es beschreibe und wir es beschreiben und es in der Physik beschrieben wird, ist auch die Länge des Meters eben [m] von der Lichtgeschwindigkeit und der Dauer der Sekunde abhängig. Bist Du in einer Box von 10 m³ wirst Du immer so genau diese 10 m³ messen.

Was du meinst ist mir eh klar. Es ist die Konsistenz der Basiseinheiten, womit immer und überall die Forderung des Relativitätsprinzips erfüllt ist, dass die Naturgesetze in jedem Inertialsystem die gleiche Form haben sollen. Das bezweifle ich doch nicht. Klar ist es so. Die Basiseinheiten sind ja nicht ohne Grund per Definition an die Lichtgeschwindigkeit gekoppelt. Gerade deshalb sind sie in jedem Inertialsystem konsistent und gerade deshalb sind sie von System zu System verschieden, was auch der mehrfach zitierte Merksatz der Uni Ulm sagt.

Das einzig absolute in der RT ist die Lichtgeschwindigkeit selbst, mit der selben Maßzahl von ca. 3∙10⁸ km/s. Dieselbe Maßzahl trotz Relativbewegung ist nur möglich, wenn eben die Maßeinheiten Meter und Sekunde systembezogen sind, d.h. relativ. Logik DK, schiere Logik. Habe ich schon erwähnt, dass Mr. Spock ein Stümper ist verglichen mit mir? ;) Überheblich, ich weiß...

Daniel K. hat geschrieben:Wäre aber nun die Dauer der Sekunde selber als Einheit relativ, in dem Sinne wie Du es mit € und $ und dem Beispiel mit den Währungen beschreibst, würde sich die Größe Deiner Box ändern. So Also zwingend dann von der Maßzahl, denn wenn Du die Einheit änderst, die Box aber eben immer diese Box bleibt, musst Du die Maßzahl ändern. Also 10 m³ = 353,147 ft³.

So ist es ja auch, Stichwort Längenkontraktion. Vom anderen System aus mit dessen Meter gemessen ist meine Box kleiner an der Zahl, und auch meine vergangene Zeit ist kleiner an der Zahl, weil auch meine Sekunden anders sind in diesem direkten Vergleich.

Daniel K. hat geschrieben:Bei unseren Beispielen mit der Reise und der Anzeige von 20 s im Raumschiff und 27 s auf dem Mond passt aber wirklich einfach kein Gleichheitszeichen zwischen so gilt eben wirklich 20 s ≠ 27 s und man kann hier nicht 20 s = 27 s' draus basteln, weil es eben keine gestrichenen Einheiten gibt. Wenn dann müsste die ja gestrichen sein. Das macht dann aber auch wieder keinen Sinn, weil wir den Gammafaktor eh schon dabei haben.

Wir haben denn Gammafaktor mit der Maßzahl schon drin, richtig, weil wir die Einheiten stets gleich behandeln wollen und auch dürfen ohne sie gesondert zu markieren, nachdem man sie geschickt an die Lichtgeschwindigkeit gekoppelt hat. Von Natur aus sind sie direkt verglichen trotzdem verschieden, sonst könnte man für derselben absoluten physikalischen Vorgang wie den der einmaligen Reise oder den einmaligen radioaktiven Zerfall nicht ganz real zwei verschiedene Messergebnisse bekommen. Die Reise dauerte nun mal 27 s und sie dauerte auch 20 s. Da beißt keine Maus 'nen Faden ab.

Daniel K. hat geschrieben:Die einzelnen Komponenten des Vektors sind aber in S und S' wirklich real unterschiedlich. Ja, es war früher für die Physiker echt nicht vorstellbar, dass ein Objekt real zwei unterschiedliche Längen hat, je nach Beobachtersystem. Es ist in der SRT aber nun mal so, dass meine ich mit Fakten, die Fakten sind so, muss man akzeptieren und dann kann man versuchen sie zu verstehen.

Real unterschiedlich, also geht doch... oder kommt es mir nur so vor als wäre dir hiermit ein Licht aufgegangen?

Die von Natur aus verschiedenen Einheiten liegen auch dem Phänomen der Raumzeitkrümmung zugrunde: Ein kräftefrei bewegter Körper wie z.B. der Mond bewegt sich auf sog. Geodäten um die Zentralmasse der Erde. Für ihn lokal immer nur geradeaus, aber weil er aus meiner Sicht von der Erde aus kontrahiert ist, mit meinem Meter real gemessen, und der Abstand zum nächsten Raumpunkt aus seiner Sicht kontrahiert ist, mit seinem Meter real gemessen, sieht seine Bahn für mich gekrümmt aus, wie ein Kreis. Denn sie ist aus meiner Sicht kürzer als sie wäre, wenn er für mich geradeaus flöge. Er kürzt praktisch ab, was einer Kreissehne entspricht. Und meine Bahn sieht für ihn gekrümmt aus, wie ein Kreis. Denn sie ist aus seiner Sicht kürzer als sie wäre, wenn ich für ihn geradeaus flöge. Ich kürze praktisch ab, was einer Kreissehne entspricht.

Es ist mir schon klar, dass man sowas nicht in Lehrbüchern findet. Es wäre wohl für viele einfach nur verwirrend. Da geht's an die fundamentalen Grundlagen, um die sich kaum jemand Gedanken macht, aber ich eben schon. Alle haben sich so an die bekannte, immer gleichen Einheiten und an die Vorstellung einer gekrümmten Raumzeit der ART gewöhnt, dass sie da nichts mehr hinterfragen oder eingehend beleuchten. "Ist halt so, kann man überall nachlesen"... naja kann man, aber man kann ein Kunstwerk wie das Universum auch mal von unten oder von der Seite anschauen und nicht immer nur von vorne, wie es überall gezeigt wird und sich eingebürgert hat. Aber vielleicht werfe ich damit wirklich nur Perlen vor die Säue^^.
 
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Re: Viererabstand, es gibt keine relativen Einheiten in der SRT!

Beitragvon Daniel K. » Do 4. Apr 2024, 18:07

Frau Holle hat geschrieben:
Naja, ich hab's versucht zu erklären. Mehr kann ich nicht tun. Falls ich irgendwann zu der Einsicht kommen sollte, dass ich mich geirrt habe, dann lasse ich es euch wissen. Falls das Forum dann noch existiert und ihr auch.

Ach Holle, Du machst nichts anderes als Kurt versucht hat, wenn Du die Einheit der Sekunde selber relativierst. Überlege mal wie das dann mit der Blauverschiebung ist. Er nimmt nämlich oben auf dem Berg die Dauer der Sekunde aus dem Tal.

Machen wir mal eine Gleichung fᵀ • k⁻¹ Hz = fᴮ Hz und es gilt k > 1 ⇒ fᵀ Hz > fᴮ Hz und das bedeutet, die auf dem Berg gemessene Frequenz fᴮ eines Sender aus dem Tal welcher mit fᵀ sendet, wird ins rot verschoben empfangen. Unten sitzt Kurt und leuchtet mit einem blauen Laser auf den Berg hoch, und Du oben siehst ein roten Lichtpunkt.

Bild

Und k ist hier der Faktor welcher sich aus dem Gravitationspotenzialunterschied ergibt. Ich will doch mal hoffen, bis hierhin wirst Du uns da doch noch zustimmen. Und nun kommt Kurt, er behauptet nun, man muss die Frequenz oben auf dem Berg mit der Dauer der Sekunde aus dem Tal messen, das hat dann zur Folge, dass man oben dann genau fᵀ Hz die Frequenz von blauem Licht. Er sagt dann, es gibt keine Rotverschiebung, das Licht auf dem Berg schaut nur rot aus, weil die Sekunde eine andere ist, hier meint er aber wie Du, dass die Sekunde selber relativ wäre.

Das gibt dann noch andere lustige und falsche Aussagen von Kurt, er sagt, er trägt einen roten Laser auf den Berg, und weil die Sekunde selber oben eine andere ist, sendet der Laser oben nun kein rotes Licht mehr, sondern blaues Licht, der auf dem Berg sieht zwar mit seinen Augen rotes Licht, aber das ist nur eine "Täuschung" weil seine Augen eben auch mit der "falschen" Sekunde oben messen und jedes Messgerät, das lokal oben die Frequenz von rotem Licht passend zu dem was man aus dem Laser auch sieht misst, misst eben falsch, weil das Messgerät ja oben die falsche Sekunde nimmt, man sollte doch mit einem Fernglas auf die Rathausuhr im Tal schauen und die Sekunde von dort nehmen und das Messgerät auf diese Sekunde eichen, und schon bekommt man die Frequenz von blauem Licht ausgerechnet.

So erklärt dann Kurt, dass das Licht oben auf dem Berg aus dem roten Laser als blaues Licht rauskommt und dann auf dem Weg nach unten sich nicht verändert, das Signal ändert sich nicht, es ist immer blau. Oben hat sich der Sender verändert, weil die Sekunde anders ist.

Du machst mit Deiner relativen Einheit der Sekunde nichts anders als Kurt bei seiner Leugnung der Rot- und Blauverschiebung. Kann ich Dir gerne Kurt zu zitieren, oder er wird es vermutlich auch hier noch so bestätigen, eine roter Laser aus dem Tal auf dem Berg gebracht, erzeugt oben blaue Licht. Auch wenn jeder auf dem Berg oben aus dem Laser rotes Licht kommen sieht.

Nur mal so zum Grübeln.


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Re: Viererabstand, es gibt keine relativen Einheiten in der SRT!

Beitragvon Daniel K. » Do 4. Apr 2024, 18:11

Frau Holle hat geschrieben:
Das zeigt nur wie gut die SRT funktioniert und dass man nicht zwingend mit relativen Einheiten hantieren muss. Man braucht sie nicht für Berechnungen, aber dennoch sind sie implizit vorhanden. Die Natur verbiegt einem die Einheiten unauffällig sozusagen unter der Hand, was dann als Dehnung und Stauchung der Dimensionen interpretiert wird. "Zeitdehnung", "Raumzeitkrümmung" etc ... kennt man ja.

Nein, Holle, ich habe es Dir hier vorgerechnet.

Es ist mathematisch unmöglich, ich habe da mathematisch belegt, dass die Einheiten gleich sind, sie können nicht relativ sein, frag mal Spock.


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Re: Viererabstand, es gibt keine relativen Einheiten in der SRT!

Beitragvon Daniel K. » Do 4. Apr 2024, 18:28

Noch mal was für die Logik ...

Wir sind auf dem Berg und unten im Tal ist ein blauer Laser an, oder ganz viele blaue Lampen, jeder sieht unten alles blau, und mit einem Messgerät wird unten auch die Frequenz von blauem Licht gemessen. Natürlich wird ein Teil des Lichtes nun auch nach oben gestrahlt, weil die Gravitation unten im Tal so stark ist, muss sich das Licht nach oben kämpfen, da die Geschwindigkeit immer c ist, nimmt hier die Energie der Photonen ab, die Wellenlänge ändert sich und somit auch die Frequenz, oben auf dem Berg wird man also alles rötlich unten im Tal sehen.

Machen wir aber unten eine Videokamera an, und übertragen die Bilder, wird man sehen, oh, ist ja alles so schön blau hier unten.

Natürlich kann man sagen, ja ich habe unten im Tal einen roten Sender und oben auf dem Berg vergeht die Sekunde schneller, dann muss sich doch die Frequenz des Senders ändern, wenn ich den auf den Berg trage und der sollte dann oben mit der schnelleren Sekunde blaues Licht erzeugen und dass sende ich wieder nach unten und oh Wunder, unten kommt es auch blau an. Also erklärt dann Kurt, es gibt keine Rot- oder Blauverschiebung, man muss oben und unten immer mit derselben Sekunde messen.

Wir wissen ja aber nun, Kurt mehr oder weniger nun ja auch, es gibt eine Rot- und Blauverschiebung, diese Tatsachen sollte man so doch erstmal akzeptieren.

Es ist nun mal so, dass man die Dauer der Sekunde vor Ort bestimmt und hat man dann wirklich die echte reale absolute Einheit in der Physik. Nur so kann man einen roten Laser immer und an jedem Ort mit der Frequenz für rotes Licht messen, nur so sind die Halbwertszeiten der Isotope an jedem Ort gleich, man misst die eben immer vor Ort lokal. Nur so ist die Lichtgeschwindigkeit auch immer c und der Meter immer ein Meter.

Klar kann man auch sagen, radioaktive Isotope zerfallen für mich weit weg vom Schwarzen Loch als Beobachter, in der Nähe des Schwarzen Lochs langsamer, weil die Zeit am Schwarzen Loch langsamer vergeht. Aber dass macht nicht die Einheit der Sekunde selber relativ.

Also so wirklich schwer ist es doch eigentlich nun nicht, also Kurt mag damit lange zu kämpfen gehabt habe, aber normal sollte das doch verständlich sein. Und es ist auch mathematisch ja nun für die SRT belegt, relative Einheiten sind nicht möglich.


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